Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. So rüste sich nur ein jedweder mit solchem und halte sich mit wahren Glauben an Christum/ so wird er schon müssen weichen und ihn zu frieden lassen. 62. Gefecht des Königes in Schweden und General Tilli einem Spiel vorgestellet. IM Jahr 1631. haben die Catholische Geistliche zu Hildesheim ein Spiel gehalten / darin sie den König aus Schweden/ und General von Tilli/ auff Pferden reitende / also einführten/ daß dieser mit jenem kämpffen und ihn überwinden solte. Es hat sich aber das Wiederspiel begeben. Dann als der Tilly den König/ daß er also auff den Teutschen Boden kommen/ hart zur Rede gesetzt hatte/ und darauff zur Wehr greiffen/ und mit ihme schlagen wollen/ sey jener ihme zu geschwind gewesen/ und hab ihn mit der Piskol ins Gesicht geschossen/ daß er übers Pferd hinab gefallen/ darüber ein grosser Tumult entstanden/ also/ daß das Freuden-Spiel/ schier in ein Trauer-Spiel verwandelt worden were/ und hatten verständige Leute/ es für ein sonderliche Bedeutung künfftiger unglücklicher verrichtungen/ des Grafen Tilly/ wieder den König in Schweden gehalten: 1. GOtt pflegt vielmals eine Sache anders zu richten/ als wir Menschen es uns ha- 2. So rüste sich nur ein jedweder mit solchem und halte sich mit wahren Glauben an Christum/ so wird er schon müssen weichen und ihn zu frieden lassen. 62. Gefecht des Königes in Schweden und General Tilli einem Spiel vorgestellet. IM Jahr 1631. haben die Catholische Geistliche zu Hildesheim ein Spiel gehalten / darin sie den König aus Schweden/ und General von Tilli/ auff Pferden reitende / also einführten/ daß dieser mit jenem kämpffen und ihn überwinden solte. Es hat sich aber das Wiederspiel begeben. Dann als der Tilly den König/ daß er also auff den Teutschen Boden kommen/ hart zur Rede gesetzt hatte/ und darauff zur Wehr greiffen/ und mit ihme schlagen wollen/ sey jener ihme zu geschwind gewesen/ und hab ihn mit der Piskol ins Gesicht geschossen/ daß er übers Pferd hinab gefallen/ darüber ein grosser Tumult entstanden/ also/ daß das Freuden-Spiel/ schier in ein Trauer-Spiel verwandelt worden were/ und hatten verständige Leute/ es für ein sonderliche Bedeutung künfftiger unglücklicher verrichtungen/ des Grafen Tilly/ wieder den König in Schweden gehalten: 1. GOtt pflegt vielmals eine Sache anders zu richten/ als wir Menschen es uns ha- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0192" n="172"/> <p>2. So rüste sich nur ein jedweder mit solchem und halte sich mit wahren Glauben an Christum/ so wird er schon müssen weichen und ihn zu frieden lassen.</p> <p>62.</p> <p>Gefecht des Königes in Schweden und General Tilli einem Spiel vorgestellet.</p> <p>IM Jahr 1631. haben die Catholische Geistliche zu Hildesheim ein Spiel gehalten / darin sie den König aus Schweden/ und General von Tilli/ auff Pferden reitende / also einführten/ daß dieser mit jenem kämpffen und ihn überwinden solte. Es hat sich aber das Wiederspiel begeben. Dann als der Tilly den König/ daß er also auff den Teutschen Boden kommen/ hart zur Rede gesetzt hatte/ und darauff zur Wehr greiffen/ und mit ihme schlagen wollen/ sey jener ihme zu geschwind gewesen/ und hab ihn mit der Piskol ins Gesicht geschossen/ daß er übers Pferd hinab gefallen/ darüber ein grosser Tumult entstanden/ also/ daß das Freuden-Spiel/ schier in ein Trauer-Spiel verwandelt worden were/ und hatten verständige Leute/ es für ein sonderliche Bedeutung künfftiger unglücklicher verrichtungen/ des Grafen Tilly/ wieder den König in Schweden gehalten:</p> <p>1. GOtt pflegt vielmals eine Sache anders zu richten/ als wir Menschen es uns ha- </p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0192]
2. So rüste sich nur ein jedweder mit solchem und halte sich mit wahren Glauben an Christum/ so wird er schon müssen weichen und ihn zu frieden lassen.
62.
Gefecht des Königes in Schweden und General Tilli einem Spiel vorgestellet.
IM Jahr 1631. haben die Catholische Geistliche zu Hildesheim ein Spiel gehalten / darin sie den König aus Schweden/ und General von Tilli/ auff Pferden reitende / also einführten/ daß dieser mit jenem kämpffen und ihn überwinden solte. Es hat sich aber das Wiederspiel begeben. Dann als der Tilly den König/ daß er also auff den Teutschen Boden kommen/ hart zur Rede gesetzt hatte/ und darauff zur Wehr greiffen/ und mit ihme schlagen wollen/ sey jener ihme zu geschwind gewesen/ und hab ihn mit der Piskol ins Gesicht geschossen/ daß er übers Pferd hinab gefallen/ darüber ein grosser Tumult entstanden/ also/ daß das Freuden-Spiel/ schier in ein Trauer-Spiel verwandelt worden were/ und hatten verständige Leute/ es für ein sonderliche Bedeutung künfftiger unglücklicher verrichtungen/ des Grafen Tilly/ wieder den König in Schweden gehalten:
1. GOtt pflegt vielmals eine Sache anders zu richten/ als wir Menschen es uns ha-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/192>, abgerufen am 16.07.2024. |