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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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geber also/ daß er für Traurigkeit kranck ward/ und starb. Er befohl aber an seinem Ende/ daß sein todter Leichnam solte am Marck in eine offene Kloack geworffen werden/ auff daß/ wie er mit seinen schweren Rath / jederman Beschwerung zugefüget hatte/ also sein Leib mit jedermans Kothe beschweret würde/ und es ist auch also geschehen/ denn also meynet er vielleucht seine Sünde zu büssen.

1. Ein jedweder hüte sich für bösen Schlägen/ damit er armer Leute Seufftzen nicht auf sich lade/ denn solche nützen vorwar nicht.

2. Das böse Gewissen wachet endlich auff/ und läst einem nicht ruhen / sondern bringt ihm endlich wol gar zur Verzweiffelung.

49.

Eine Magd wil sich an ihrer Frauen rechnen/ welche ihr eine Maulschellen geben.

IN Nieder-Sachsen am Hartz/ gab eine Adeliche Frau ihrer losen Magd eine Maulschellen. Solches verdroß die Magd so sehr/ daß sie Tag und Nacht darauf dichtete/ wie sie sich an ihrer Frauen rächen möchte. Als sie nun einsten ver-

geber also/ daß er für Traurigkeit kranck ward/ und starb. Er befohl aber an seinem Ende/ daß sein todter Leichnam solte am Marck in eine offene Kloack geworffen werden/ auff daß/ wie er mit seinen schweren Rath / jederman Beschwerung zugefüget hatte/ also sein Leib mit jedermans Kothe beschweret würde/ und es ist auch also geschehen/ denn also meynet er vielleucht seine Sünde zu büssen.

1. Ein jedweder hüte sich für bösen Schlägen/ damit er armer Leute Seufftzen nicht auf sich lade/ denn solche nützen vorwar nicht.

2. Das böse Gewissen wachet endlich auff/ uñ läst einem nicht ruhen / sondern bringt ihm endlich wol gar zur Verzweiffelung.

49.

Eine Magd wil sich an ihrer Frauen rechnen/ welche ihr eine Maulschellen geben.

IN Nieder-Sachsen am Hartz/ gab eine Adeliche Frau ihrer losen Magd eine Maulschellen. Solches verdroß die Magd so sehr/ daß sie Tag und Nacht darauf dichtete/ wie sie sich an ihrer Frauen rächen möchte. Als sie nun einsten ver-

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[116/0136] geber also/ daß er für Traurigkeit kranck ward/ und starb. Er befohl aber an seinem Ende/ daß sein todter Leichnam solte am Marck in eine offene Kloack geworffen werden/ auff daß/ wie er mit seinen schweren Rath / jederman Beschwerung zugefüget hatte/ also sein Leib mit jedermans Kothe beschweret würde/ und es ist auch also geschehen/ denn also meynet er vielleucht seine Sünde zu büssen. 1. Ein jedweder hüte sich für bösen Schlägen/ damit er armer Leute Seufftzen nicht auf sich lade/ denn solche nützen vorwar nicht. 2. Das böse Gewissen wachet endlich auff/ uñ läst einem nicht ruhen / sondern bringt ihm endlich wol gar zur Verzweiffelung. 49. Eine Magd wil sich an ihrer Frauen rechnen/ welche ihr eine Maulschellen geben. IN Nieder-Sachsen am Hartz/ gab eine Adeliche Frau ihrer losen Magd eine Maulschellen. Solches verdroß die Magd so sehr/ daß sie Tag und Nacht darauf dichtete/ wie sie sich an ihrer Frauen rächen möchte. Als sie nun einsten ver-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/136>, abgerufen am 22.11.2024.