Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ALs zu Pariß ein vornehmer Rath seinen Könige trauren sahe/ darumb daß er im Kriege seinen Vorraht am Gelde verthan/ und gleichwol noch Krieg zu führen willens war/ gab er dem Könige diesen Raht/ er solte auf Korn und alle Wahren / so die Bauren zu Marck führten/ auch in die Mühlen brächten/ und heraus nehmen 2. oder 3. Pfenninge setzen/ und das 2. oder 3. Jahr einnehmen/ die Schatz-Kammern würden wohl wieder voll werden. D. Röberus in der Hällischen Landtspredigt. Promp. Hondorffii fol. 399.) Da der König nun willig folgte/ und über dem grossen Gelde/ so es jährlich trug/ gar froh und lustig ward / erfolgete unter Bürgern und Bauren ein grosses Wehklagen/ und wündschten dem Erfinder und Angeber dieser Beschwerung den Todt/ Teuffel und Hölle/ darüber endlich dem Reichmacher und Rathgeber das Gewissen auffwachte/ bat dem König solches wieder abzuschaffen/ aber er konte nichts erhalten/ denn die grosse Summa/ so es [unleserliches Material]ährlich trug/ gesiel dem König zu wohl. Darüber nagete und bieß der böse Gewissens-Wurm diesen Rath- ALs zu Pariß ein vornehmer Rath seinen Könige trauren sahe/ darumb daß er im Kriege seinen Vorraht am Gelde verthan/ und gleichwol noch Krieg zu führen willens war/ gab er dem Könige diesen Raht/ er solte auf Korn und alle Wahren / so die Bauren zu Marck führten/ auch in die Mühlen brächten/ und heraus nehmen 2. oder 3. Pfenninge setzen/ und das 2. oder 3. Jahr einnehmen/ die Schatz-Kammern würden wohl wieder voll werden. D. Röberus in der Hällischen Landtspredigt. Promp. Hondorffii fol. 399.) Da der König nun willig folgte/ und über dem grossen Gelde/ so es jährlich trug/ gar froh und lustig ward / erfolgete unter Bürgern und Bauren ein grosses Wehklagen/ und wündschten dem Erfinder und Angeber dieser Beschwerung den Todt/ Teuffel und Hölle/ darüber endlich dem Reichmacher und Rathgeber das Gewissen auffwachte/ bat dem König solches wieder abzuschaffen/ aber er konte nichts erhalten/ denn die grosse Summa/ so es [unleserliches Material]ährlich trug/ gesiel dem König zu wohl. Darüber nagete und bieß der böse Gewissens-Wurm diesen Rath- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0135" n="115"/> <p>ALs zu Pariß ein vornehmer Rath seinen Könige trauren sahe/ darumb daß er im Kriege seinen Vorraht am Gelde verthan/ und gleichwol noch Krieg zu führen willens war/ gab er dem Könige diesen Raht/ er solte auf Korn und alle Wahren / so die Bauren zu Marck führten/ auch in die Mühlen brächten/ und heraus nehmen 2. oder 3. Pfenninge setzen/ und das 2. oder 3. Jahr einnehmen/ die Schatz-Kammern würden wohl wieder voll werden. D. Röberus in der Hällischen Landtspredigt. Promp. Hondorffii fol. 399.) Da der König nun willig folgte/ und über dem grossen Gelde/ so es jährlich trug/ gar froh und lustig ward / erfolgete unter Bürgern und Bauren ein grosses Wehklagen/ und wündschten dem Erfinder und Angeber dieser Beschwerung den Todt/ Teuffel und Hölle/ darüber endlich dem Reichmacher und Rathgeber das Gewissen auffwachte/ bat dem König solches wieder abzuschaffen/ aber er konte nichts erhalten/ denn die grosse Summa/ so es <gap reason="illegible"/>ährlich trug/ gesiel dem König zu wohl. Darüber nagete und bieß der böse Gewissens-Wurm diesen Rath- </p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0135]
ALs zu Pariß ein vornehmer Rath seinen Könige trauren sahe/ darumb daß er im Kriege seinen Vorraht am Gelde verthan/ und gleichwol noch Krieg zu führen willens war/ gab er dem Könige diesen Raht/ er solte auf Korn und alle Wahren / so die Bauren zu Marck führten/ auch in die Mühlen brächten/ und heraus nehmen 2. oder 3. Pfenninge setzen/ und das 2. oder 3. Jahr einnehmen/ die Schatz-Kammern würden wohl wieder voll werden. D. Röberus in der Hällischen Landtspredigt. Promp. Hondorffii fol. 399.) Da der König nun willig folgte/ und über dem grossen Gelde/ so es jährlich trug/ gar froh und lustig ward / erfolgete unter Bürgern und Bauren ein grosses Wehklagen/ und wündschten dem Erfinder und Angeber dieser Beschwerung den Todt/ Teuffel und Hölle/ darüber endlich dem Reichmacher und Rathgeber das Gewissen auffwachte/ bat dem König solches wieder abzuschaffen/ aber er konte nichts erhalten/ denn die grosse Summa/ so es _ ährlich trug/ gesiel dem König zu wohl. Darüber nagete und bieß der böse Gewissens-Wurm diesen Rath-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/135>, abgerufen am 22.07.2024. |