Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.und sagte/ du undanckbarer Fuchs/ warumb gehest du so still darvon/ und danckest mir nicht? Da sprach der Fuchs/ ich wolt dir gern dancken/ wann die Hände und Augen mit der Rede überein gestimmet; Aber wann ich ja etwas sagen soll/ so wünsch ich deiner Zung alles gutes/ aber die Hände wolt ich/ daß sie dir abgehauen/ und die Augen auß gestochen würden. 1. Hier wird die Falschheit der Welt gar statlich abgebildet. Denn bey vielen heist es: Mel in ore, felin corde: Verba lactis, nil in factis: Gute Wort und falsche Treu/ ist heuer nicht worden neu. Darumb 2. So lasset uns listig seyn/ nach der Vermahnung Christi/ wie die Schlangen / doch ohne Falsch/ wie die Tauben. 32. Eines Apotheckers Frau zu Wien stirbt plötzlich/ als sie ihres Mannes wagen / Diener und Hündlein siehet. ELeonora Hn. Abraham Heins/ Apotheckers zu Wien/ eheliche Haußfrau/ als Ihr Herr mit seinen Dienern nach Stuckerau gefahren/ lässet er sich bey guten Freunden etwas längers/ als sein Brauch gewesen / auffhalten/ und schicket seinen Wagen/ den Diener und das Hündlein zurück / welche anzeigen sollen/ daß e[unleserliches Material]ürde gar und sagte/ du undanckbarer Fuchs/ warumb gehest du so still darvon/ und danckest mir nicht? Da sprach der Fuchs/ ich wolt dir gern dancken/ wann die Hände und Augen mit der Rede überein gestimmet; Aber wann ich ja etwas sagen soll/ so wünsch ich deiner Zung alles gutes/ aber die Hände wolt ich/ daß sie dir abgehauen/ und die Augen auß gestochen würden. 1. Hier wird die Falschheit der Welt gar statlich abgebildet. Denn bey vielen heist es: Mel in ore, felin corde: Verba lactis, nil in factis: Gute Wort und falsche Treu/ ist heuer nicht worden neu. Darumb 2. So lasset uns listig seyn/ nach der Vermahnung Christi/ wie die Schlangen / doch ohne Falsch/ wie die Tauben. 32. Eines Apotheckers Frau zu Wien stirbt plötzlich/ als sie ihres Mannes wagen / Diener und Hündlein siehet. ELeonora Hn. Abraham Heins/ Apotheckers zu Wien/ eheliche Haußfrau/ als Ihr Herr mit seinen Dienern nach Stuckerau gefahren/ lässet er sich bey gutẽ Freundẽ etwas längers/ als sein Brauch gewesen / auffhalten/ und schicket seinen Wagen/ den Diener und das Hündlein zurück / welche anzeigen sollen/ daß e[unleserliches Material]ürde gar <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0102" n="82"/> und sagte/ du undanckbarer Fuchs/ warumb gehest du so still darvon/ und danckest mir nicht? Da sprach der Fuchs/ ich wolt dir gern dancken/ wann die Hände und Augen mit der Rede überein gestimmet; Aber wann ich ja etwas sagen soll/ so wünsch ich deiner Zung alles gutes/ aber die Hände wolt ich/ daß sie dir abgehauen/ und die Augen auß gestochen würden.</p> <p>1. Hier wird die Falschheit der Welt gar statlich abgebildet. Denn bey vielen heist es: Mel in ore, felin corde: Verba lactis, nil in factis: Gute Wort und falsche Treu/ ist heuer nicht worden neu. Darumb</p> <p>2. So lasset uns listig seyn/ nach der Vermahnung Christi/ wie die Schlangen / doch ohne Falsch/ wie die Tauben.</p> <p>32.</p> <p>Eines Apotheckers Frau zu Wien stirbt plötzlich/ als sie ihres Mannes wagen / Diener und Hündlein siehet.</p> <p>ELeonora Hn. Abraham Heins/ Apotheckers zu Wien/ eheliche Haußfrau/ als Ihr Herr mit seinen Dienern nach Stuckerau gefahren/ lässet er sich bey gutẽ Freundẽ etwas längers/ als sein Brauch gewesen / auffhalten/ und schicket seinen Wagen/ den Diener und das Hündlein zurück / welche anzeigen sollen/ daß e<gap reason="illegible"/>ürde gar </p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0102]
und sagte/ du undanckbarer Fuchs/ warumb gehest du so still darvon/ und danckest mir nicht? Da sprach der Fuchs/ ich wolt dir gern dancken/ wann die Hände und Augen mit der Rede überein gestimmet; Aber wann ich ja etwas sagen soll/ so wünsch ich deiner Zung alles gutes/ aber die Hände wolt ich/ daß sie dir abgehauen/ und die Augen auß gestochen würden.
1. Hier wird die Falschheit der Welt gar statlich abgebildet. Denn bey vielen heist es: Mel in ore, felin corde: Verba lactis, nil in factis: Gute Wort und falsche Treu/ ist heuer nicht worden neu. Darumb
2. So lasset uns listig seyn/ nach der Vermahnung Christi/ wie die Schlangen / doch ohne Falsch/ wie die Tauben.
32.
Eines Apotheckers Frau zu Wien stirbt plötzlich/ als sie ihres Mannes wagen / Diener und Hündlein siehet.
ELeonora Hn. Abraham Heins/ Apotheckers zu Wien/ eheliche Haußfrau/ als Ihr Herr mit seinen Dienern nach Stuckerau gefahren/ lässet er sich bey gutẽ Freundẽ etwas längers/ als sein Brauch gewesen / auffhalten/ und schicket seinen Wagen/ den Diener und das Hündlein zurück / welche anzeigen sollen/ daß e_ ürde gar
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