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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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ausser Landes, bis es nicht mehr glaublich ist, daß
Nehmer zu einer Entdeckung Anlaß geben sollte.
Bleiben Sie in Correspondenz mit Jhrer Mutter
diese würde es Jhnen schon berichten, wenn et-
was laut werden sollte, dann bleiben Sie, wo
Sie sind, Jhre Mutter wird wohl Mittel finden,
Jhnen Geld zu schicken und Jhnen vor ihrem To-
de so viel als die Erbschaft beträgt zuzuschanzen, denn
in ihren Augen werden Sie nichts verlieren, wenns
auch herauskömt, daß Sie den Professor Knapp
kreutzigten und bestehlen halfen.

Nun will ich Jhnen aber par Spaß noch einen
Rath geben: Wenn Sie diese Gegend verlassen, so
entschließen Sie sich in einer andern ordentlich und
ehrlich zu werden. Sie haben viel Böses
gethan, ich auch! aber ich muß es Jhnen nur
sagen, daß ich mir vorgenommen habe, es wie-
der gut zu machen. Wie wärs, wenn Sie dieß von
Stund an auch thäten? Sie werden lachen, daß
ich sage, ich wollte meine bösen Streiche wieder
gut zu machen; aber lassen Sie es gut sein, viel-
leicht erfahren Sie es noch einst. Mich hat meine
Mutter nicht verzogen, ich bin nur in lüderlicher
Gesellschaft ausgeartet, dagegen sind mir mitten
unter den Sünden die guten Lehren und Ermah-
nungen meiner Eltern beigefallen, sie wachen immer
mehr auf und ich habe mirs fest vorgenommen,
mich zu bekehren.

Freilich fürchte ich, daß dieses bei Jhnen der
Fall nicht sein wird, denn Sie haben von Kind-
heit auf nichts gutes gesehen und sind in aller
Bosheit gestärkt worden.

Nun
auſſer Landes, bis es nicht mehr glaublich iſt, daß
Nehmer zu einer Entdeckung Anlaß geben ſollte.
Bleiben Sie in Correſpondenz mit Jhrer Mutter
dieſe wuͤrde es Jhnen ſchon berichten, wenn et-
was laut werden ſollte, dann bleiben Sie, wo
Sie ſind, Jhre Mutter wird wohl Mittel finden,
Jhnen Geld zu ſchicken und Jhnen vor ihrem To-
de ſo viel als die Erbſchaft betraͤgt zuzuſchanzen, denn
in ihren Augen werden Sie nichts verlieren, wenns
auch herauskoͤmt, daß Sie den Profeſſor Knapp
kreutzigten und beſtehlen halfen.

Nun will ich Jhnen aber par Spaß noch einen
Rath geben: Wenn Sie dieſe Gegend verlaſſen, ſo
entſchließen Sie ſich in einer andern ordentlich und
ehrlich zu werden. Sie haben viel Boͤſes
gethan, ich auch! aber ich muß es Jhnen nur
ſagen, daß ich mir vorgenommen habe, es wie-
der gut zu machen. Wie waͤrs, wenn Sie dieß von
Stund an auch thaͤten? Sie werden lachen, daß
ich ſage, ich wollte meine boͤſen Streiche wieder
gut zu machen; aber laſſen Sie es gut ſein, viel-
leicht erfahren Sie es noch einſt. Mich hat meine
Mutter nicht verzogen, ich bin nur in luͤderlicher
Geſellſchaft ausgeartet, dagegen ſind mir mitten
unter den Suͤnden die guten Lehren und Ermah-
nungen meiner Eltern beigefallen, ſie wachen immer
mehr auf und ich habe mirs feſt vorgenommen,
mich zu bekehren.

Freilich fuͤrchte ich, daß dieſes bei Jhnen der
Fall nicht ſein wird, denn Sie haben von Kind-
heit auf nichts gutes geſehen und ſind in aller
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[384/0388] auſſer Landes, bis es nicht mehr glaublich iſt, daß Nehmer zu einer Entdeckung Anlaß geben ſollte. Bleiben Sie in Correſpondenz mit Jhrer Mutter dieſe wuͤrde es Jhnen ſchon berichten, wenn et- was laut werden ſollte, dann bleiben Sie, wo Sie ſind, Jhre Mutter wird wohl Mittel finden, Jhnen Geld zu ſchicken und Jhnen vor ihrem To- de ſo viel als die Erbſchaft betraͤgt zuzuſchanzen, denn in ihren Augen werden Sie nichts verlieren, wenns auch herauskoͤmt, daß Sie den Profeſſor Knapp kreutzigten und beſtehlen halfen. Nun will ich Jhnen aber par Spaß noch einen Rath geben: Wenn Sie dieſe Gegend verlaſſen, ſo entſchließen Sie ſich in einer andern ordentlich und ehrlich zu werden. Sie haben viel Boͤſes gethan, ich auch! aber ich muß es Jhnen nur ſagen, daß ich mir vorgenommen habe, es wie- der gut zu machen. Wie waͤrs, wenn Sie dieß von Stund an auch thaͤten? Sie werden lachen, daß ich ſage, ich wollte meine boͤſen Streiche wieder gut zu machen; aber laſſen Sie es gut ſein, viel- leicht erfahren Sie es noch einſt. Mich hat meine Mutter nicht verzogen, ich bin nur in luͤderlicher Geſellſchaft ausgeartet, dagegen ſind mir mitten unter den Suͤnden die guten Lehren und Ermah- nungen meiner Eltern beigefallen, ſie wachen immer mehr auf und ich habe mirs feſt vorgenommen, mich zu bekehren. Freilich fuͤrchte ich, daß dieſes bei Jhnen der Fall nicht ſein wird, denn Sie haben von Kind- heit auf nichts gutes geſehen und ſind in aller Bosheit geſtaͤrkt worden. Nun

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/388>, abgerufen am 23.11.2024.