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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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ben, und so außer mir sein, daß ich nichts, auch
den Fall nicht gehört hatte, also wartete ich es ab,
daß er sich wieder aufrafte, und hereingehinkt kam.

Ach! ach! Monsieur Schnitzer, sagte er mit
wankender Stimme, haben Sie denn so ganz alles
Erbarmen verloren, daß Sie ruhig hier liegen, in-
dem ich die Treppe herunterfalle. Er war hinzu
gewankt, und stand vor mir, ich that als ob ich
aus der Betäubung erwachte, fuhr auf, schloß ihn
in meine Arme, und rief: o, sind Sie wieder da,
leben Sie würklich! Er sank -- bringen Sie mich zu
Bette, sagte er mit leiser Stimme mit mir ists
aus, und Gott gebe, daß Sie sich nicht blos ver-
stellen, und es eigentlich sind, der meinen Tod
durch diesen boshaften Streich -- weiter konnte er
nicht sprechen, denn eine neue Ohnmacht überfiel
ihn. Jch hatte ihn auf mein Bette geworfen, ging
und rufte die Köchinn der Frau Elfenbein, der ich
sagte, der Magister wäre plötzlich krank worden, da
wir noch aufgesessen und studiert hätten. Wir brach-
ten ihn nun zu Bette, aber seine Krankheit nahm
so zu, daß die Köchinn für gut fand ihre Frau zu
wecken. Da auch diese dem würklichen kranken
Mann nicht helfen konnte, und sich gegen Morgen
starke Hitze nebst Fantasien fanden, hielt Frau El-
fenbein dafür, daß man nach einem Arzt schicken

möchte,

ben, und ſo außer mir ſein, daß ich nichts, auch
den Fall nicht gehoͤrt hatte, alſo wartete ich es ab,
daß er ſich wieder aufrafte, und hereingehinkt kam.

Ach! ach! Monſieur Schnitzer, ſagte er mit
wankender Stimme, haben Sie denn ſo ganz alles
Erbarmen verloren, daß Sie ruhig hier liegen, in-
dem ich die Treppe herunterfalle. Er war hinzu
gewankt, und ſtand vor mir, ich that als ob ich
aus der Betaͤubung erwachte, fuhr auf, ſchloß ihn
in meine Arme, und rief: o, ſind Sie wieder da,
leben Sie wuͤrklich! Er ſank — bringen Sie mich zu
Bette, ſagte er mit leiſer Stimme mit mir iſts
aus, und Gott gebe, daß Sie ſich nicht blos ver-
ſtellen, und es eigentlich ſind, der meinen Tod
durch dieſen boshaften Streich — weiter konnte er
nicht ſprechen, denn eine neue Ohnmacht uͤberfiel
ihn. Jch hatte ihn auf mein Bette geworfen, ging
und rufte die Koͤchinn der Frau Elfenbein, der ich
ſagte, der Magiſter waͤre ploͤtzlich krank worden, da
wir noch aufgeſeſſen und ſtudiert haͤtten. Wir brach-
ten ihn nun zu Bette, aber ſeine Krankheit nahm
ſo zu, daß die Koͤchinn fuͤr gut fand ihre Frau zu
wecken. Da auch dieſe dem wuͤrklichen kranken
Mann nicht helfen konnte, und ſich gegen Morgen
ſtarke Hitze nebſt Fantaſien fanden, hielt Frau El-
fenbein dafuͤr, daß man nach einem Arzt ſchicken

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[271/0275] ben, und ſo außer mir ſein, daß ich nichts, auch den Fall nicht gehoͤrt hatte, alſo wartete ich es ab, daß er ſich wieder aufrafte, und hereingehinkt kam. Ach! ach! Monſieur Schnitzer, ſagte er mit wankender Stimme, haben Sie denn ſo ganz alles Erbarmen verloren, daß Sie ruhig hier liegen, in- dem ich die Treppe herunterfalle. Er war hinzu gewankt, und ſtand vor mir, ich that als ob ich aus der Betaͤubung erwachte, fuhr auf, ſchloß ihn in meine Arme, und rief: o, ſind Sie wieder da, leben Sie wuͤrklich! Er ſank — bringen Sie mich zu Bette, ſagte er mit leiſer Stimme mit mir iſts aus, und Gott gebe, daß Sie ſich nicht blos ver- ſtellen, und es eigentlich ſind, der meinen Tod durch dieſen boshaften Streich — weiter konnte er nicht ſprechen, denn eine neue Ohnmacht uͤberfiel ihn. Jch hatte ihn auf mein Bette geworfen, ging und rufte die Koͤchinn der Frau Elfenbein, der ich ſagte, der Magiſter waͤre ploͤtzlich krank worden, da wir noch aufgeſeſſen und ſtudiert haͤtten. Wir brach- ten ihn nun zu Bette, aber ſeine Krankheit nahm ſo zu, daß die Koͤchinn fuͤr gut fand ihre Frau zu wecken. Da auch dieſe dem wuͤrklichen kranken Mann nicht helfen konnte, und ſich gegen Morgen ſtarke Hitze nebſt Fantaſien fanden, hielt Frau El- fenbein dafuͤr, daß man nach einem Arzt ſchicken moͤchte,

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/275>, abgerufen am 25.11.2024.