fuhr ich heraus und begann mich zur Wehre zu setzen.
Meine Mutter bekam wieder Leben, sie dachte, ich würde trotz des maroden Zustandes meines Hof- meisters doch die besten bekommen, und konnte auch nicht umhin zu finden, daß ich unrecht hätte. Jn der Ueberlegung dieser beiden Punkte schlug sie ei- nen ganz ungewohnten Weg ein, sie ließ sich nehm- lich mit Nullen aufs gütliche ein, nannte ihn wie- der Sie, und bat, es doch gut sein zu lassen, versprach auch selbst aufzustehen, um seine Hülflei- stung zu bestellen und seine Lagerstätte wieder in Ordnung bringen zu lassen. Er sollte nur auf seine Stube gehen und wenigstens indessen den Schlafrock umwerfen, weil er sich fonst noch dazu erkälten würde; sogleich wollte sie befehlen, daß aufs frische bei ihm eingeheizt, ihm das Bett in die Stube gesetzt, und Thee gemacht würde; auch wollte sie ihm etwas eingeben und alles andere nö- thige zu seiner Heilung thun.
Null war einer solchen Sprache von meiner Mutter nicht gewohnt, sie zeigte ihm, daß sie, was er thun und fordern könnte, fühlte, dies machte ihn desto trotziger, besonders da er fort wollte und wegen eines andern Unterkommens gedeckt war. Er ließ zwar von mir ab, gieng aber scheltend
und
fuhr ich heraus und begann mich zur Wehre zu ſetzen.
Meine Mutter bekam wieder Leben, ſie dachte, ich wuͤrde trotz des maroden Zuſtandes meines Hof- meiſters doch die beſten bekommen, und konnte auch nicht umhin zu finden, daß ich unrecht haͤtte. Jn der Ueberlegung dieſer beiden Punkte ſchlug ſie ei- nen ganz ungewohnten Weg ein, ſie ließ ſich nehm- lich mit Nullen aufs guͤtliche ein, nannte ihn wie- der Sie, und bat, es doch gut ſein zu laſſen, verſprach auch ſelbſt aufzuſtehen, um ſeine Huͤlflei- ſtung zu beſtellen und ſeine Lagerſtaͤtte wieder in Ordnung bringen zu laſſen. Er ſollte nur auf ſeine Stube gehen und wenigſtens indeſſen den Schlafrock umwerfen, weil er ſich fonſt noch dazu erkaͤlten wuͤrde; ſogleich wollte ſie befehlen, daß aufs friſche bei ihm eingeheizt, ihm das Bett in die Stube geſetzt, und Thee gemacht wuͤrde; auch wollte ſie ihm etwas eingeben und alles andere noͤ- thige zu ſeiner Heilung thun.
Null war einer ſolchen Sprache von meiner Mutter nicht gewohnt, ſie zeigte ihm, daß ſie, was er thun und fordern koͤnnte, fuͤhlte, dies machte ihn deſto trotziger, beſonders da er fort wollte und wegen eines andern Unterkommens gedeckt war. Er ließ zwar von mir ab, gieng aber ſcheltend
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fuhr ich heraus und begann mich zur Wehre zu
ſetzen.
Meine Mutter bekam wieder Leben, ſie dachte,
ich wuͤrde trotz des maroden Zuſtandes meines Hof-
meiſters doch die beſten bekommen, und konnte auch
nicht umhin zu finden, daß ich unrecht haͤtte. Jn
der Ueberlegung dieſer beiden Punkte ſchlug ſie ei-
nen ganz ungewohnten Weg ein, ſie ließ ſich nehm-
lich mit Nullen aufs guͤtliche ein, nannte ihn wie-
der Sie, und bat, es doch gut ſein zu laſſen,
verſprach auch ſelbſt aufzuſtehen, um ſeine Huͤlflei-
ſtung zu beſtellen und ſeine Lagerſtaͤtte wieder in
Ordnung bringen zu laſſen. Er ſollte nur auf
ſeine Stube gehen und wenigſtens indeſſen den
Schlafrock umwerfen, weil er ſich fonſt noch dazu
erkaͤlten wuͤrde; ſogleich wollte ſie befehlen, daß
aufs friſche bei ihm eingeheizt, ihm das Bett in
die Stube geſetzt, und Thee gemacht wuͤrde; auch
wollte ſie ihm etwas eingeben und alles andere noͤ-
thige zu ſeiner Heilung thun.
Null war einer ſolchen Sprache von meiner
Mutter nicht gewohnt, ſie zeigte ihm, daß ſie, was
er thun und fordern koͤnnte, fuͤhlte, dies machte
ihn deſto trotziger, beſonders da er fort wollte und
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/146>, abgerufen am 23.11.2024.
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