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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Leibe anzunähen, indem er sie zugle ich geplagt hät-
te, daß sie ihn einmal die Stelle des Liebsten möch-
te versehn lassen, und wäre das gute Mädchen nicht
einen Schritt sicher vor ihm, sie wollte auch gar
nicht mehr bei ihm aufräumen.

Zu diesen und andern kraftvollen Empfindun-
gen kam nun die Prügelgeschichte, und Madam
Schnitzer erlangte durch das alles ihren Zweck,
welcher, wie wir wissen, Rache an Felßen war, voll-
kommen, denn diese Nachreden stiegen, wie viele
der Herbstnebel, von unten auf in die höhere At-
mosphäre, vereinigten sich mit den schon dortsei-
enden Dünsten und fielen als ein immer zunehmen-
der Triefregen aus Felßens Ruf.

Hiervon ist noch im folgenden Abschnitt ein
mehreres zu berichten, nur diesen muß ich schlie-
ßen, um meine Leser nicht länger mit der fal-
schen Hofnung hinzuhalten, daß ich noch während
desselben zum Vorschein kommen werde. Jch bitte
tausendmal um Vergebung mein Wort nicht ge-
halten zu haben! Man wird sich aber erinnern,
daß ichs nur unter der Bedingung der Möglich-
keit gab, welche jeden Schuldner vor der gänzli-
chen Aufbürdung des Lügnertitels schützt. Meine
Leser sehn selbst, daß ich nichts dafür kann, wenn
meine Mutter in der Zeit, wo das, was ich ihnen
doch
Leibe anzunaͤhen, indem er ſie zugle ich geplagt haͤt-
te, daß ſie ihn einmal die Stelle des Liebſten moͤch-
te verſehn laſſen, und waͤre das gute Maͤdchen nicht
einen Schritt ſicher vor ihm, ſie wollte auch gar
nicht mehr bei ihm aufraͤumen.

Zu dieſen und andern kraftvollen Empfindun-
gen kam nun die Pruͤgelgeſchichte, und Madam
Schnitzer erlangte durch das alles ihren Zweck,
welcher, wie wir wiſſen, Rache an Felßen war, voll-
kommen, denn dieſe Nachreden ſtiegen, wie viele
der Herbſtnebel, von unten auf in die hoͤhere At-
mosphaͤre, vereinigten ſich mit den ſchon dortſei-
enden Duͤnſten und fielen als ein immer zunehmen-
der Triefregen aus Felßens Ruf.

Hiervon iſt noch im folgenden Abſchnitt ein
mehreres zu berichten, nur dieſen muß ich ſchlie-
ßen, um meine Leſer nicht laͤnger mit der fal-
ſchen Hofnung hinzuhalten, daß ich noch waͤhrend
deſſelben zum Vorſchein kommen werde. Jch bitte
tauſendmal um Vergebung mein Wort nicht ge-
halten zu haben! Man wird ſich aber erinnern,
daß ichs nur unter der Bedingung der Moͤglich-
keit gab, welche jeden Schuldner vor der gaͤnzli-
chen Aufbuͤrdung des Luͤgnertitels ſchuͤtzt. Meine
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[267/0273] Leibe anzunaͤhen, indem er ſie zugle ich geplagt haͤt- te, daß ſie ihn einmal die Stelle des Liebſten moͤch- te verſehn laſſen, und waͤre das gute Maͤdchen nicht einen Schritt ſicher vor ihm, ſie wollte auch gar nicht mehr bei ihm aufraͤumen. Zu dieſen und andern kraftvollen Empfindun- gen kam nun die Pruͤgelgeſchichte, und Madam Schnitzer erlangte durch das alles ihren Zweck, welcher, wie wir wiſſen, Rache an Felßen war, voll- kommen, denn dieſe Nachreden ſtiegen, wie viele der Herbſtnebel, von unten auf in die hoͤhere At- mosphaͤre, vereinigten ſich mit den ſchon dortſei- enden Duͤnſten und fielen als ein immer zunehmen- der Triefregen aus Felßens Ruf. Hiervon iſt noch im folgenden Abſchnitt ein mehreres zu berichten, nur dieſen muß ich ſchlie- ßen, um meine Leſer nicht laͤnger mit der fal- ſchen Hofnung hinzuhalten, daß ich noch waͤhrend deſſelben zum Vorſchein kommen werde. Jch bitte tauſendmal um Vergebung mein Wort nicht ge- halten zu haben! Man wird ſich aber erinnern, daß ichs nur unter der Bedingung der Moͤglich- keit gab, welche jeden Schuldner vor der gaͤnzli- chen Aufbuͤrdung des Luͤgnertitels ſchuͤtzt. Meine Leſer ſehn ſelbſt, daß ich nichts dafuͤr kann, wenn meine Mutter in der Zeit, wo das, was ich ihnen doch

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/273>, abgerufen am 23.11.2024.