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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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ten sollte, deelamire. Der Nachtwächter hatte
ihm schon ein paarmal zugehört: einstmals blök-
te aber Confuselius so, daß der Mann an die
Hausthüre schlug, und durchaus hineinwollte,
um zu sehn, was vorgieng.

Der Magister öfnete sein Fenster, und fragte,
was es gäbe?

Nun, was weis ich's? sagte der Nachtwäch-
ter; es ist ja hier alle Nächte so ein Höllenlärm;
es muß doch was im Hause vorgehn?

Auf der Welt nichts, versetzte Confuselius;
ich armer Mann habe oft den Magenkrampf so
arg, daß ich mich des Schreiens nicht enthalten
kann.

Der Wächter beklagte ihn, rieth ihm eine
Medicin, die vielen Menschen geholfen hätte,
und gieng seines Thuns fort. Von der Zeit an,
wurde Confuselius vorsichtiger: und es war auch
hohe Zeit; denn trotz dessen, was er sagen moch-
te, munkelte sich's doch schon in der Gasse von
ihm herum, daß er mit Geistern zu thun hät-
te.

Er nahm also andere Maasregeln, gieng in
einen nahen Wald, suchte den einsamsten Platz
aus, der zugleich Raum zu einem Zirkel enthielt,
und stellte dort seine Beschwörungen an. Daß
es
H
ten ſollte, deelamire. Der Nachtwaͤchter hatte
ihm ſchon ein paarmal zugehoͤrt: einſtmals bloͤk-
te aber Confuſelius ſo, daß der Mann an die
Hausthuͤre ſchlug, und durchaus hineinwollte,
um zu ſehn, was vorgieng.

Der Magiſter oͤfnete ſein Fenſter, und fragte,
was es gaͤbe?

Nun, was weis ich’s? ſagte der Nachtwaͤch-
ter; es iſt ja hier alle Naͤchte ſo ein Hoͤllenlaͤrm;
es muß doch was im Hauſe vorgehn?

Auf der Welt nichts, verſetzte Confuſelius;
ich armer Mann habe oft den Magenkrampf ſo
arg, daß ich mich des Schreiens nicht enthalten
kann.

Der Waͤchter beklagte ihn, rieth ihm eine
Medicin, die vielen Menſchen geholfen haͤtte,
und gieng ſeines Thuns fort. Von der Zeit an,
wurde Confuſelius vorſichtiger: und es war auch
hohe Zeit; denn trotz deſſen, was er ſagen moch-
te, munkelte ſich’s doch ſchon in der Gaſſe von
ihm herum, daß er mit Geiſtern zu thun haͤt-
te.

Er nahm alſo andere Maasregeln, gieng in
einen nahen Wald, ſuchte den einſamſten Platz
aus, der zugleich Raum zu einem Zirkel enthielt,
und ſtellte dort ſeine Beſchwoͤrungen an. Daß
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[113/0119] ten ſollte, deelamire. Der Nachtwaͤchter hatte ihm ſchon ein paarmal zugehoͤrt: einſtmals bloͤk- te aber Confuſelius ſo, daß der Mann an die Hausthuͤre ſchlug, und durchaus hineinwollte, um zu ſehn, was vorgieng. Der Magiſter oͤfnete ſein Fenſter, und fragte, was es gaͤbe? Nun, was weis ich’s? ſagte der Nachtwaͤch- ter; es iſt ja hier alle Naͤchte ſo ein Hoͤllenlaͤrm; es muß doch was im Hauſe vorgehn? Auf der Welt nichts, verſetzte Confuſelius; ich armer Mann habe oft den Magenkrampf ſo arg, daß ich mich des Schreiens nicht enthalten kann. Der Waͤchter beklagte ihn, rieth ihm eine Medicin, die vielen Menſchen geholfen haͤtte, und gieng ſeines Thuns fort. Von der Zeit an, wurde Confuſelius vorſichtiger: und es war auch hohe Zeit; denn trotz deſſen, was er ſagen moch- te, munkelte ſich’s doch ſchon in der Gaſſe von ihm herum, daß er mit Geiſtern zu thun haͤt- te. Er nahm alſo andere Maasregeln, gieng in einen nahen Wald, ſuchte den einſamſten Platz aus, der zugleich Raum zu einem Zirkel enthielt, und ſtellte dort ſeine Beſchwoͤrungen an. Daß es H

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/119>, abgerufen am 23.11.2024.