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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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tzen, als der liebe Gott, der es wohl auch nicht
eben so übel nehmen mag, wenn man sich durch
jenen mit dem zeitlichen Drecke versorgen läßt;
zuletzt hilft er einem doch wohl wieder von dem
schwarzen Kerl los.

Er vergaß über diesem neuen Studium ei-
nigemal die Tabagie, ja so gar die bestimmten
Mahlzeiten bei Schnitzern: und wenn er ja dahin
kam, sprach er so geheimnißvoll von übernatür-
lichen Dingen, gab seinen Zuhörern so viel zu
errathen, und war übrigens so still und nach-
denkend, daß man nicht wußte, was man aus
ihm machen sollte, ihn aber doch dabei noch im-
mer für einen Mann hielt, welcher unergründlich
gelehrt sein müsse, was auch immer seine Neider
sagen möchten.

Er verschlang, was er las, und glaubte sich,
wenn er denn darüber nachdachte, fast völlig im
Besitze der schwarzen Kunst. Daher gebehrdete
er sich oft des Nachts wie ein Wüthender und
citirte überlaut den bösen Geist.

Seine Wirthsleute hörten einigemal sein To-
ben, und sahen nach ihm: aber so bald er jemand
kommen hörte, veränderte er Sprache und Stel-
lung, verbarg sein Buch, und gab vor, daß er
studiere, und eine Oration, die er nächstens hal-
ten
tzen, als der liebe Gott, der es wohl auch nicht
eben ſo uͤbel nehmen mag, wenn man ſich durch
jenen mit dem zeitlichen Drecke verſorgen laͤßt;
zuletzt hilft er einem doch wohl wieder von dem
ſchwarzen Kerl los.

Er vergaß uͤber dieſem neuen Studium ei-
nigemal die Tabagie, ja ſo gar die beſtimmten
Mahlzeiten bei Schnitzern: und wenn er ja dahin
kam, ſprach er ſo geheimnißvoll von uͤbernatuͤr-
lichen Dingen, gab ſeinen Zuhoͤrern ſo viel zu
errathen, und war uͤbrigens ſo ſtill und nach-
denkend, daß man nicht wußte, was man aus
ihm machen ſollte, ihn aber doch dabei noch im-
mer fuͤr einen Mann hielt, welcher unergruͤndlich
gelehrt ſein muͤſſe, was auch immer ſeine Neider
ſagen moͤchten.

Er verſchlang, was er las, und glaubte ſich,
wenn er denn daruͤber nachdachte, faſt voͤllig im
Beſitze der ſchwarzen Kunſt. Daher gebehrdete
er ſich oft des Nachts wie ein Wuͤthender und
citirte uͤberlaut den boͤſen Geiſt.

Seine Wirthsleute hoͤrten einigemal ſein To-
ben, und ſahen nach ihm: aber ſo bald er jemand
kommen hoͤrte, veraͤnderte er Sprache und Stel-
lung, verbarg ſein Buch, und gab vor, daß er
ſtudiere, und eine Oration, die er naͤchſtens hal-
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[112/0118] tzen, als der liebe Gott, der es wohl auch nicht eben ſo uͤbel nehmen mag, wenn man ſich durch jenen mit dem zeitlichen Drecke verſorgen laͤßt; zuletzt hilft er einem doch wohl wieder von dem ſchwarzen Kerl los. Er vergaß uͤber dieſem neuen Studium ei- nigemal die Tabagie, ja ſo gar die beſtimmten Mahlzeiten bei Schnitzern: und wenn er ja dahin kam, ſprach er ſo geheimnißvoll von uͤbernatuͤr- lichen Dingen, gab ſeinen Zuhoͤrern ſo viel zu errathen, und war uͤbrigens ſo ſtill und nach- denkend, daß man nicht wußte, was man aus ihm machen ſollte, ihn aber doch dabei noch im- mer fuͤr einen Mann hielt, welcher unergruͤndlich gelehrt ſein muͤſſe, was auch immer ſeine Neider ſagen moͤchten. Er verſchlang, was er las, und glaubte ſich, wenn er denn daruͤber nachdachte, faſt voͤllig im Beſitze der ſchwarzen Kunſt. Daher gebehrdete er ſich oft des Nachts wie ein Wuͤthender und citirte uͤberlaut den boͤſen Geiſt. Seine Wirthsleute hoͤrten einigemal ſein To- ben, und ſahen nach ihm: aber ſo bald er jemand kommen hoͤrte, veraͤnderte er Sprache und Stel- lung, verbarg ſein Buch, und gab vor, daß er ſtudiere, und eine Oration, die er naͤchſtens hal- ten

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/118>, abgerufen am 23.11.2024.