Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896.B. Das die Regel bildende Übersehen der bevölkerungs- politischen Probleme. C. Das häufige Übersehen hochwichtiger volkswirtschaft- licher Reformfragen. Man denke z. B. an die Stichwörter: syste- matische Be- und Entwässerungen ganzer Stromgebiete; Eisenbahn- Differentialtarife zu gunsten untervölkerter Kleinstädte und Ackerbau- gegenden; die damit eng zusammenhängende Heilung der großstädtischen Wohnungsnot. Ferner: die deutsche Kolonisation in nicht deutschen Gegenden Preußens und Österreich-Ungarns; die Zolleinigung mit demselben; die deutsche Kolonisation in Südwestafrika, in höher ge- legenen Gegenden Ostafrikas, in Südamerika. D. Die Überschätzung des Prinzips der Eröffnung neuer Berufe für das weibliche Geschlecht. Frau Crepaz sagt dagegen, a. a. O., S. 23: " ... je mehr der Erwerb des Mannes beein- trächtigt wird, desto weniger ist er in der Lage, einen Familienherd zu begründen." Wenn ich nicht irre, ist diese, eigentlich selbstverständ- liche Wahrheit schon früher von E. v. Hartmann und anderen betont worden. E. Das Übersehen der Bedenken und Nachteile des Frauen- studiums. F. Die Forderung des Frauenstimmrechts und andere radikal- unpraktische Doktrinen, z. B. in betreff der sog. Friedensbewegung, der sozialen, nationalen, kirchlichen Kämpfe. G. Der manchmal vorkommende Feminismus oder Geschlechts- partikularismus. (Letzterer findet sich, mit Veränderung des zu Ver- ändernden, auch bei Männern.) H. Die manchmal vorkommenden Ausfälle gegen das ganze männliche Geschlecht. Es giebt Frauenzimmer, die weder einen Bruder, noch einen Ehemann haben. Jede Autorin oder Rednerin hat indes männliche Vorfahren, 1 Vater, 2 Großväter u. s. w. gehabt. "Es ist ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt." Als Ganzes betrachtet ist diese, auf Vollständigkeit keinen An- B. Das die Regel bildende Übersehen der bevölkerungs- politischen Probleme. C. Das häufige Übersehen hochwichtiger volkswirtschaft- licher Reformfragen. Man denke z. B. an die Stichwörter: syste- matische Be- und Entwässerungen ganzer Stromgebiete; Eisenbahn- Differentialtarife zu gunsten untervölkerter Kleinstädte und Ackerbau- gegenden; die damit eng zusammenhängende Heilung der großstädtischen Wohnungsnot. Ferner: die deutsche Kolonisation in nicht deutschen Gegenden Preußens und Österreich-Ungarns; die Zolleinigung mit demselben; die deutsche Kolonisation in Südwestafrika, in höher ge- legenen Gegenden Ostafrikas, in Südamerika. D. Die Überschätzung des Prinzips der Eröffnung neuer Berufe für das weibliche Geschlecht. Frau Crepaz sagt dagegen, a. a. O., S. 23: „ … je mehr der Erwerb des Mannes beein- trächtigt wird, desto weniger ist er in der Lage, einen Familienherd zu begründen.“ Wenn ich nicht irre, ist diese, eigentlich selbstverständ- liche Wahrheit schon früher von E. v. Hartmann und anderen betont worden. E. Das Übersehen der Bedenken und Nachteile des Frauen- studiums. F. Die Forderung des Frauenstimmrechts und andere radikal- unpraktische Doktrinen, z. B. in betreff der sog. Friedensbewegung, der sozialen, nationalen, kirchlichen Kämpfe. G. Der manchmal vorkommende Feminismus oder Geschlechts- partikularismus. (Letzterer findet sich, mit Veränderung des zu Ver- ändernden, auch bei Männern.) H. Die manchmal vorkommenden Ausfälle gegen das ganze männliche Geschlecht. Es giebt Frauenzimmer, die weder einen Bruder, noch einen Ehemann haben. Jede Autorin oder Rednerin hat indes männliche Vorfahren, 1 Vater, 2 Großväter u. s. w. gehabt. „Es ist ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt.“ Als Ganzes betrachtet ist diese, auf Vollständigkeit keinen An- <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="1"> <list> <pb facs="#f0020" n="14"/> <item><hi rendition="#aq">B</hi>. 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B. Das die Regel bildende Übersehen der bevölkerungs-
politischen Probleme.
C. Das häufige Übersehen hochwichtiger volkswirtschaft-
licher Reformfragen. Man denke z. B. an die Stichwörter: syste-
matische Be- und Entwässerungen ganzer Stromgebiete; Eisenbahn-
Differentialtarife zu gunsten untervölkerter Kleinstädte und Ackerbau-
gegenden; die damit eng zusammenhängende Heilung der großstädtischen
Wohnungsnot. Ferner: die deutsche Kolonisation in nicht deutschen
Gegenden Preußens und Österreich-Ungarns; die Zolleinigung mit
demselben; die deutsche Kolonisation in Südwestafrika, in höher ge-
legenen Gegenden Ostafrikas, in Südamerika.
D. Die Überschätzung des Prinzips der Eröffnung neuer
Berufe für das weibliche Geschlecht. Frau Crepaz sagt dagegen,
a. a. O., S. 23: „ … je mehr der Erwerb des Mannes beein-
trächtigt wird, desto weniger ist er in der Lage, einen Familienherd
zu begründen.“ Wenn ich nicht irre, ist diese, eigentlich selbstverständ-
liche Wahrheit schon früher von E. v. Hartmann und anderen
betont worden.
E. Das Übersehen der Bedenken und Nachteile des Frauen-
studiums.
F. Die Forderung des Frauenstimmrechts und andere radikal-
unpraktische Doktrinen, z. B. in betreff der sog. Friedensbewegung,
der sozialen, nationalen, kirchlichen Kämpfe.
G. Der manchmal vorkommende Feminismus oder Geschlechts-
partikularismus. (Letzterer findet sich, mit Veränderung des zu Ver-
ändernden, auch bei Männern.)
H. Die manchmal vorkommenden Ausfälle gegen das ganze
männliche Geschlecht. Es giebt Frauenzimmer, die weder einen
Bruder, noch einen Ehemann haben. Jede Autorin oder Rednerin
hat indes männliche Vorfahren, 1 Vater, 2 Großväter u. s. w. gehabt.
„Es ist ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt.“
Als Ganzes betrachtet ist diese, auf Vollständigkeit keinen An-
spruch machende Aufzählung von mir, aber die einzelnen Punkte sind
keineswegs von mir. Hinsichtlich der Wasserpolitik stütze ich mich z. B.
auf eine Denkschrift der ersten Sachverständigen Deutschlands.
Ähnlich verhält es sich mit sämtlichen übrigen, in der staatswissen-
schaftlichen Litteratur des Jnlandes, zum Teil auch des Auslandes,
sehr viel und eingehend erörterten Punkten.
⁵⁾
Aus räumlichen und
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(2018-04-09T14:25:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
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