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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

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Uebermuth eines eingebildeten Narren, sich selbst
allein für einen Menschen zu halten unter so vielen.
Und das war möglich in Griechenland?

Der brave Mann, der seine Felder baut, mit
demselben starken Arm, mit dem er Weib und Kin-
der treu ernähret, sein angebetet Vaterland verthei-
digt, er ist als Mensch so viel werth, als der blei-
che Sohn des Wissens, und mag der Thor in sei-
nem Wahn den frischen Sohn des Lebens auch ver-
achten.



Uebermuth eines eingebildeten Narren, ſich ſelbſt
allein fuͤr einen Menſchen zu halten unter ſo vielen.
Und das war moͤglich in Griechenland?

Der brave Mann, der ſeine Felder baut, mit
demſelben ſtarken Arm, mit dem er Weib und Kin-
der treu ernaͤhret, ſein angebetet Vaterland verthei-
digt, er iſt als Menſch ſo viel werth, als der blei-
che Sohn des Wiſſens, und mag der Thor in ſei-
nem Wahn den friſchen Sohn des Lebens auch ver-
achten.



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[39/0049] Uebermuth eines eingebildeten Narren, ſich ſelbſt allein fuͤr einen Menſchen zu halten unter ſo vielen. Und das war moͤglich in Griechenland? Der brave Mann, der ſeine Felder baut, mit demſelben ſtarken Arm, mit dem er Weib und Kin- der treu ernaͤhret, ſein angebetet Vaterland verthei- digt, er iſt als Menſch ſo viel werth, als der blei- che Sohn des Wiſſens, und mag der Thor in ſei- nem Wahn den friſchen Sohn des Lebens auch ver- achten.

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/49>, abgerufen am 23.04.2024.