Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Und ist wirklich seine Welt mir fast zu reell -- Und iſt wirklich ſeine Welt mir faſt zu reell — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0163" n="153"/> <p>Und iſt wirklich ſeine Welt mir faſt zu reell —<lb/> ich ſchwebe im Aether — ſo lieb’ ich im Calderon<lb/> das Zerfloſſene, das Unbegraͤnzte, das Blumige.<lb/> Calderon’s Welt iſt wie ein unendlicher Garten, wo<lb/> auf lachend jungen Gruͤnden, unter gluͤhend ſuͤdlich-<lb/> em Himmel, die uͤppigſte Fuͤlle von farbigen Blu-<lb/> men ſich wiegt und aus tauſend Kelchen und Glok-<lb/> ken das laͤchelnde Kinderhaupt gefluͤgelter Liebes-<lb/> goͤtter blickt. Seine Geſtalten ſchieben ſich, in rei-<lb/> zender Unordnung, wie Arabesken durcheinander,<lb/> und alles iſt mit den holdeſten Blumengewinden<lb/> wie von goͤttlicher Hand durcheinandergeſchlungen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0163]
Und iſt wirklich ſeine Welt mir faſt zu reell —
ich ſchwebe im Aether — ſo lieb’ ich im Calderon
das Zerfloſſene, das Unbegraͤnzte, das Blumige.
Calderon’s Welt iſt wie ein unendlicher Garten, wo
auf lachend jungen Gruͤnden, unter gluͤhend ſuͤdlich-
em Himmel, die uͤppigſte Fuͤlle von farbigen Blu-
men ſich wiegt und aus tauſend Kelchen und Glok-
ken das laͤchelnde Kinderhaupt gefluͤgelter Liebes-
goͤtter blickt. Seine Geſtalten ſchieben ſich, in rei-
zender Unordnung, wie Arabesken durcheinander,
und alles iſt mit den holdeſten Blumengewinden
wie von goͤttlicher Hand durcheinandergeſchlungen.
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Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/163>, abgerufen am 16.02.2025. |