aufrichten zu lassen, auch, wenn es auf der Reise irgendwo beschädigt sey, oder er sonst im Bilde selbst irgend ein Versehen oder ei¬ nen Fehler wahrnähme, überall als Freund zu bessern und nachzuhelfen. Dieser Brief, worin ein Raphael demüthig ihm den Pin¬ sel in die Hände gab, setzte ihn außer sich selbst, und er konnte die Ankunft des Bil¬ des nicht erwarten. Er wußte nicht, was ihm bevorstand!
Einst, als er von einem Ausgange nach Hause kam, eilten seine Schüler ihm entge¬ gen, und erzählten ihm mit großer Freude, das Gemählde vom Raphael sey indeß an¬ gekommen, und sie hätten es in seinem Ar¬ beitszimmer schon in das schönste Licht ge¬ stellt. Francesco stürzte, außer sich, hinein. --
Aber wie soll ich der heutigen Welt die Empfindungen schildern, die der außeror¬ dentliche Mann beym Anblick dieses Bildes
aufrichten zu laſſen, auch, wenn es auf der Reiſe irgendwo beſchädigt ſey, oder er ſonſt im Bilde ſelbſt irgend ein Verſehen oder ei¬ nen Fehler wahrnähme, überall als Freund zu beſſern und nachzuhelfen. Dieſer Brief, worin ein Raphael demüthig ihm den Pin¬ ſel in die Hände gab, ſetzte ihn außer ſich ſelbſt, und er konnte die Ankunft des Bil¬ des nicht erwarten. Er wußte nicht, was ihm bevorſtand!
Einſt, als er von einem Ausgange nach Hauſe kam, eilten ſeine Schüler ihm entge¬ gen, und erzählten ihm mit großer Freude, das Gemählde vom Raphael ſey indeß an¬ gekommen, und ſie hätten es in ſeinem Ar¬ beitszimmer ſchon in das ſchönſte Licht ge¬ ſtellt. Franceſco ſtürzte, außer ſich, hinein. —
Aber wie ſoll ich der heutigen Welt die Empfindungen ſchildern, die der außeror¬ dentliche Mann beym Anblick dieſes Bildes
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aufrichten zu laſſen, auch, wenn es auf der
Reiſe irgendwo beſchädigt ſey, oder er ſonſt
im Bilde ſelbſt irgend ein Verſehen oder ei¬
nen Fehler wahrnähme, überall als Freund
zu beſſern und nachzuhelfen. Dieſer Brief,
worin ein Raphael demüthig ihm den Pin¬
ſel in die Hände gab, ſetzte ihn außer ſich
ſelbſt, und er konnte die Ankunft des Bil¬
des nicht erwarten. Er wußte nicht, was
ihm bevorſtand!
Einſt, als er von einem Ausgange nach
Hauſe kam, eilten ſeine Schüler ihm entge¬
gen, und erzählten ihm mit großer Freude,
das Gemählde vom Raphael ſey indeß an¬
gekommen, und ſie hätten es in ſeinem Ar¬
beitszimmer ſchon in das ſchönſte Licht ge¬
ſtellt. Franceſco ſtürzte, außer ſich, hinein. —
Aber wie ſoll ich der heutigen Welt die
Empfindungen ſchildern, die der außeror¬
dentliche Mann beym Anblick dieſes Bildes
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/44>, abgerufen am 27.07.2024.
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