ging, die mächtigen, majestätischen Säulen, mit ihrer lieblichen Erhabenheit, unwillkühr¬ lich meine Blicke zu sich wendeten, und mein Inneres mit einer eigenen Empfindung er¬ füllten, daß ich mich innerlich vor ihnen beugte, und mit aufgelöstem Herzen und mit reicherer Seele weiter ging.
Das Hauptsächlichste ist, daß man nicht mit verwegenem Muth über den Geist erha¬ bener Künstler sich hinwegzuschwingen, und auf sie herabsehend, sie zu richten sich ver¬ messe: ein thörichtes Unternehmen des eiteln Stolzes der Menschen: Die Kunst ist über dem Menschen: wir können die herrlichen Werke ihrer Geweiheten nur bewundern und verehren, und, zur Auflösung und Reinigung aller unsrer Gefühle, unser ganzes Gemüth vor ihnen aufthun.
ging, die mächtigen, majeſtätiſchen Säulen, mit ihrer lieblichen Erhabenheit, unwillkühr¬ lich meine Blicke zu ſich wendeten, und mein Inneres mit einer eigenen Empfindung er¬ füllten, daß ich mich innerlich vor ihnen beugte, und mit aufgelöſtem Herzen und mit reicherer Seele weiter ging.
Das Hauptſächlichſte iſt, daß man nicht mit verwegenem Muth über den Geiſt erha¬ bener Künſtler ſich hinwegzuſchwingen, und auf ſie herabſehend, ſie zu richten ſich ver¬ meſſe: ein thörichtes Unternehmen des eiteln Stolzes der Menſchen: Die Kunſt iſt über dem Menſchen: wir können die herrlichen Werke ihrer Geweiheten nur bewundern und verehren, und, zur Auflöſung und Reinigung aller unſrer Gefühle, unſer ganzes Gemüth vor ihnen aufthun.
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ging, die mächtigen, majeſtätiſchen Säulen,
mit ihrer lieblichen Erhabenheit, unwillkühr¬
lich meine Blicke zu ſich wendeten, und mein
Inneres mit einer eigenen Empfindung er¬
füllten, daß ich mich innerlich vor ihnen
beugte, und mit aufgelöſtem Herzen und mit
reicherer Seele weiter ging.
Das Hauptſächlichſte iſt, daß man nicht
mit verwegenem Muth über den Geiſt erha¬
bener Künſtler ſich hinwegzuſchwingen, und
auf ſie herabſehend, ſie zu richten ſich ver¬
meſſe: ein thörichtes Unternehmen des eiteln
Stolzes der Menſchen: Die Kunſt iſt über
dem Menſchen: wir können die herrlichen
Werke ihrer Geweiheten nur bewundern und
verehren, und, zur Auflöſung und Reinigung
aller unſrer Gefühle, unſer ganzes Gemüth
vor ihnen aufthun.
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/173>, abgerufen am 23.11.2024.
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