Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.
gio Vasari treulich nacherzählt habe. Was Dem sey nun wie ihm wolle, so kann ich *) Nämlich des Florentiners Giovanni Antonio
Sogliani.
gio Vaſari treulich nacherzählt habe. Was Dem ſey nun wie ihm wolle, ſo kann ich *) Nämlich des Florentiners Giovanni Antonio
Sogliani. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0162" n="154"/> gio Vaſari</hi> treulich nacherzählt habe. Was<lb/> ihn als Mahler betrifft, ſo berichtet uns der¬<lb/> ſelbe Autor von ihm, daß er am liebſten<lb/> wilde Bacchanale und Orgia, fürchterliche<lb/> Ungeheuer, oder ſonſt irgend ſchreckhafte Vor¬<lb/> ſtellungen gemahlt habe; rühmt ihn indeß<lb/> wegen des höchſt mühſeligen und eigenſinni¬<lb/> gen Fleißes in ſeinen Bildern. Wie denn<lb/> derſelbe Vaſari, in dem Leben eines andern<lb/> ebenfalls ſchwermüthigen Mahlers<note place="foot" n="*)"><lb/> Nämlich des Florentiners Giovanni Antonio<lb/> Sogliani.</note>, die<lb/> Bemerkung macht, daß dergleichen tiefſinnige<lb/> und melancholiſche Geiſter ſich oftmals durch<lb/> eine beſondere, eiſerne Geduld und Ämſig¬<lb/> keit im Arbeiten auszuzeichnen pflegten.</p><lb/> <p>Dem ſey nun wie ihm wolle, ſo kann ich<lb/> nicht glauben, daß dieſer <hi rendition="#g">Piero di Coſimo</hi><lb/> ein wahrhaft-ächter Künſtlergeiſt geweſen ſey.<lb/> Ich finde zwar eine gewiſſe Übereinſtimmung<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [154/0162]
gio Vaſari treulich nacherzählt habe. Was
ihn als Mahler betrifft, ſo berichtet uns der¬
ſelbe Autor von ihm, daß er am liebſten
wilde Bacchanale und Orgia, fürchterliche
Ungeheuer, oder ſonſt irgend ſchreckhafte Vor¬
ſtellungen gemahlt habe; rühmt ihn indeß
wegen des höchſt mühſeligen und eigenſinni¬
gen Fleißes in ſeinen Bildern. Wie denn
derſelbe Vaſari, in dem Leben eines andern
ebenfalls ſchwermüthigen Mahlers *), die
Bemerkung macht, daß dergleichen tiefſinnige
und melancholiſche Geiſter ſich oftmals durch
eine beſondere, eiſerne Geduld und Ämſig¬
keit im Arbeiten auszuzeichnen pflegten.
Dem ſey nun wie ihm wolle, ſo kann ich
nicht glauben, daß dieſer Piero di Coſimo
ein wahrhaft-ächter Künſtlergeiſt geweſen ſey.
Ich finde zwar eine gewiſſe Übereinſtimmung
*)
Nämlich des Florentiners Giovanni Antonio
Sogliani.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |