worrener Troß von Todten, mit Larven gleich Todtenschädeln auf dem Haupt, schwarz behangen, mit weißen Gebeinen und weißen Kreuzen bezeichnet, und auf hageren Pfer¬ den sitzend, -- und jeglicher hatte ein Ge¬ folge von vier andern schwarzen Reitern, mit Fackeln, und einer ungeheuren schwar¬ zen Fahne mit Todtenschädeln und Gebeinen und weißen Kreuzen bezeichnet; -- auch von dem Wagen schleppten zehn große schwarze Fahnen herunter; -- und während des lang¬ sam-schleichenden Zuges sang das ganze Todtenheer, mit dumpf-bebender Stimme, einen Psalm Davids ab. --
Es ist sehr merkwürdig, daß dieser uner¬ wartete Todtenaufzug, so viel Schrecken er auch anfangs verbreitete, doch von ganz Florenz mit dem größten Wohlgefallen be¬ trachtet ward. Schmerzliche und widrige Empfindungen greifen mit Macht durch die
worrener Troß von Todten, mit Larven gleich Todtenſchädeln auf dem Haupt, ſchwarz behangen, mit weißen Gebeinen und weißen Kreuzen bezeichnet, und auf hageren Pfer¬ den ſitzend, — und jeglicher hatte ein Ge¬ folge von vier andern ſchwarzen Reitern, mit Fackeln, und einer ungeheuren ſchwar¬ zen Fahne mit Todtenſchädeln und Gebeinen und weißen Kreuzen bezeichnet; — auch von dem Wagen ſchleppten zehn große ſchwarze Fahnen herunter; — und während des lang¬ ſam-ſchleichenden Zuges ſang das ganze Todtenheer, mit dumpf-bebender Stimme, einen Pſalm Davids ab. —
Es iſt ſehr merkwürdig, daß dieſer uner¬ wartete Todtenaufzug, ſo viel Schrecken er auch anfangs verbreitete, doch von ganz Florenz mit dem größten Wohlgefallen be¬ trachtet ward. Schmerzliche und widrige Empfindungen greifen mit Macht durch die
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worrener Troß von Todten, mit Larven
gleich Todtenſchädeln auf dem Haupt, ſchwarz
behangen, mit weißen Gebeinen und weißen
Kreuzen bezeichnet, und auf hageren Pfer¬
den ſitzend, — und jeglicher hatte ein Ge¬
folge von vier andern ſchwarzen Reitern,
mit Fackeln, und einer ungeheuren ſchwar¬
zen Fahne mit Todtenſchädeln und Gebeinen
und weißen Kreuzen bezeichnet; — auch von
dem Wagen ſchleppten zehn große ſchwarze
Fahnen herunter; — und während des lang¬
ſam-ſchleichenden Zuges ſang das ganze
Todtenheer, mit dumpf-bebender Stimme,
einen Pſalm Davids ab. —
Es iſt ſehr merkwürdig, daß dieſer uner¬
wartete Todtenaufzug, ſo viel Schrecken er
auch anfangs verbreitete, doch von ganz
Florenz mit dem größten Wohlgefallen be¬
trachtet ward. Schmerzliche und widrige
Empfindungen greifen mit Macht durch die
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/158>, abgerufen am 23.11.2024.
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