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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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in Bewegung; aber die zwey wunderbaren
Sprachen, deren Kraft ich hier verkündige,
rühren unsre Sinne sowohl als unsern Geist;
oder vielmehr scheinen dabey, (wie ich es
nicht anders ausdrücken kann,) alle Theile
unsers (uns unbegreiflichen) Wesens zu ei¬
nem einzigen, neuen Organ zusammenzu¬
schmelzen, welches die himmlischen Wunder,
auf diesem zwiefachen Wege, faßt und be¬
greift.

Die eine der Sprachen, welche der Höchste
selber von Ewigkeit zu Ewigkeit fortredet,
die ewig lebendige, unendliche Natur, zie¬
het uns durch die weiten Räume der Lüfte
unmittelbar zu der Gottheit hinauf. Die
Kunst aber, die, durch sinnreiche Zusam¬
mensetzungen von gefärbter Erde und etwas
Feuchtigkeit, die menschliche Gestalt in ei¬
nem engen, begränzten Raume, nach inne¬
rer Vollendung strebend, nachahmt, (eine Art

in Bewegung; aber die zwey wunderbaren
Sprachen, deren Kraft ich hier verkündige,
rühren unſre Sinne ſowohl als unſern Geiſt;
oder vielmehr ſcheinen dabey, (wie ich es
nicht anders ausdrücken kann,) alle Theile
unſers (uns unbegreiflichen) Weſens zu ei¬
nem einzigen, neuen Organ zuſammenzu¬
ſchmelzen, welches die himmliſchen Wunder,
auf dieſem zwiefachen Wege, faßt und be¬
greift.

Die eine der Sprachen, welche der Höchſte
ſelber von Ewigkeit zu Ewigkeit fortredet,
die ewig lebendige, unendliche Natur, zie¬
het uns durch die weiten Räume der Lüfte
unmittelbar zu der Gottheit hinauf. Die
Kunſt aber, die, durch ſinnreiche Zuſam¬
menſetzungen von gefärbter Erde und etwas
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[138/0146] in Bewegung; aber die zwey wunderbaren Sprachen, deren Kraft ich hier verkündige, rühren unſre Sinne ſowohl als unſern Geiſt; oder vielmehr ſcheinen dabey, (wie ich es nicht anders ausdrücken kann,) alle Theile unſers (uns unbegreiflichen) Weſens zu ei¬ nem einzigen, neuen Organ zuſammenzu¬ ſchmelzen, welches die himmliſchen Wunder, auf dieſem zwiefachen Wege, faßt und be¬ greift. Die eine der Sprachen, welche der Höchſte ſelber von Ewigkeit zu Ewigkeit fortredet, die ewig lebendige, unendliche Natur, zie¬ het uns durch die weiten Räume der Lüfte unmittelbar zu der Gottheit hinauf. Die Kunſt aber, die, durch ſinnreiche Zuſam¬ menſetzungen von gefärbter Erde und etwas Feuchtigkeit, die menſchliche Geſtalt in ei¬ nem engen, begränzten Raume, nach inne¬ rer Vollendung ſtrebend, nachahmt, (eine Art

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/146>, abgerufen am 24.11.2024.