sinniges Spielwerk der Sinne übt, da sie doch wahrlich etwas sehr Ernsthaftes und Er¬ habenes ist. Achtet man den Menschen nicht mehr, daß man ihn in der Kunst vernach¬ läßigt, und artige Farben und allerhand Künstlichkeit mit Lichtern, der Betrachtung würdiger findet? --
In den Schriften des von unserm Albrecht sehr hochgeschätzten und vertheidigten Mar¬ tin Luthers, worin ich, wie ich nicht un¬ gern gestehe, einiges aus Wißbegier wohl gelesen habe, und in welchen viel Gutes verborgen seyn mag, habe ich über die Wich¬ tigkeit der Kunst eine merkwürdige Stelle gefunden, die mir jetzt lebhaft ins Gemüth kommt. Denn es behauptet dieser Mann irgendwo ganz dreist und ausdrücklich: daß nächst der Theologie, unter allen Wissen¬ schaften und Künsten des menschlichen Gei¬ stes, die Musik den ersten Platz einnehme.
ſinniges Spielwerk der Sinne übt, da ſie doch wahrlich etwas ſehr Ernſthaftes und Er¬ habenes iſt. Achtet man den Menſchen nicht mehr, daß man ihn in der Kunſt vernach¬ läßigt, und artige Farben und allerhand Künſtlichkeit mit Lichtern, der Betrachtung würdiger findet? —
In den Schriften des von unſerm Albrecht ſehr hochgeſchätzten und vertheidigten Mar¬ tin Luthers, worin ich, wie ich nicht un¬ gern geſtehe, einiges aus Wißbegier wohl geleſen habe, und in welchen viel Gutes verborgen ſeyn mag, habe ich über die Wich¬ tigkeit der Kunſt eine merkwürdige Stelle gefunden, die mir jetzt lebhaft ins Gemüth kommt. Denn es behauptet dieſer Mann irgendwo ganz dreiſt und ausdrücklich: daß nächſt der Theologie, unter allen Wiſſen¬ ſchaften und Künſten des menſchlichen Gei¬ ſtes, die Muſik den erſten Platz einnehme.
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ſinniges Spielwerk der Sinne übt, da ſie
doch wahrlich etwas ſehr Ernſthaftes und Er¬
habenes iſt. Achtet man den Menſchen nicht
mehr, daß man ihn in der Kunſt vernach¬
läßigt, und artige Farben und allerhand
Künſtlichkeit mit Lichtern, der Betrachtung
würdiger findet? —
In den Schriften des von unſerm Albrecht
ſehr hochgeſchätzten und vertheidigten Mar¬
tin Luthers, worin ich, wie ich nicht un¬
gern geſtehe, einiges aus Wißbegier wohl
geleſen habe, und in welchen viel Gutes
verborgen ſeyn mag, habe ich über die Wich¬
tigkeit der Kunſt eine merkwürdige Stelle
gefunden, die mir jetzt lebhaft ins Gemüth
kommt. Denn es behauptet dieſer Mann
irgendwo ganz dreiſt und ausdrücklich: daß
nächſt der Theologie, unter allen Wiſſen¬
ſchaften und Künſten des menſchlichen Gei¬
ſtes, die Muſik den erſten Platz einnehme.
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/124>, abgerufen am 24.11.2024.
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