wo die Gebeine Albrecht Dürers ruhen, der einst die Zierde von Deutschland, ja von Europa war. Sie ruhen, von wenigen be¬ sucht, unter zahllosen Grabsteinen, deren je¬ der mit einem ehernen Bildwerk, als dem Gepräge der alten Kunst, bezeichnet ist, und zwischen denen sich hohe Sonnenblumen in Menge erheben, welche den Gottesacker zu einem lieblichen Garten machen. So ruhen die vergessenen Gebeine unsers alten Albrecht Dürers, um dessentwillen es mir lieb ist, daß ich ein Deutscher bin.
Wenigen muß es gegeben seyn, die Seele in deinen Bildern so zu verstehen, und das Eigne und Besondere darin mit solcher In¬ nigkeit zu genießen, als der Himmel es mir vor vielen andern vergönnt zu haben schei¬ net; denn ich sehe mich um, und finde we¬ nige, die mit so herzlicher Liebe, mit solcher Verehrung vor dir verweilten, als ich.
Ist
wo die Gebeine Albrecht Dürers ruhen, der einſt die Zierde von Deutſchland, ja von Europa war. Sie ruhen, von wenigen be¬ ſucht, unter zahlloſen Grabſteinen, deren je¬ der mit einem ehernen Bildwerk, als dem Gepräge der alten Kunſt, bezeichnet iſt, und zwiſchen denen ſich hohe Sonnenblumen in Menge erheben, welche den Gottesacker zu einem lieblichen Garten machen. So ruhen die vergeſſenen Gebeine unſers alten Albrecht Dürers, um deſſentwillen es mir lieb iſt, daß ich ein Deutſcher bin.
Wenigen muß es gegeben ſeyn, die Seele in deinen Bildern ſo zu verſtehen, und das Eigne und Beſondere darin mit ſolcher In¬ nigkeit zu genießen, als der Himmel es mir vor vielen andern vergönnt zu haben ſchei¬ net; denn ich ſehe mich um, und finde we¬ nige, die mit ſo herzlicher Liebe, mit ſolcher Verehrung vor dir verweilten, als ich.
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wo die Gebeine Albrecht Dürers ruhen, der
einſt die Zierde von Deutſchland, ja von
Europa war. Sie ruhen, von wenigen be¬
ſucht, unter zahlloſen Grabſteinen, deren je¬
der mit einem ehernen Bildwerk, als dem
Gepräge der alten Kunſt, bezeichnet iſt, und
zwiſchen denen ſich hohe Sonnenblumen in
Menge erheben, welche den Gottesacker zu
einem lieblichen Garten machen. So ruhen
die vergeſſenen Gebeine unſers alten Albrecht
Dürers, um deſſentwillen es mir lieb iſt, daß
ich ein Deutſcher bin.
Wenigen muß es gegeben ſeyn, die Seele
in deinen Bildern ſo zu verſtehen, und das
Eigne und Beſondere darin mit ſolcher In¬
nigkeit zu genießen, als der Himmel es mir
vor vielen andern vergönnt zu haben ſchei¬
net; denn ich ſehe mich um, und finde we¬
nige, die mit ſo herzlicher Liebe, mit ſolcher
Verehrung vor dir verweilten, als ich.
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/120>, abgerufen am 24.11.2024.
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