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Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß. Hamburg, 1781.

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Dritter Gesang.
Und wir baten den Gott, uns ein Zeichen zu geben; und dieser
Deutete uns, und befahl, gerade durchs Meer nach Euböa V. 174.
hinzusteuren, damit wir nur schnell dem Verderben entflöhen. 175
Jezo blies ein säuselnder Wind in die Segel der Schiffe;
Und sie durchliefen in Eile die Pfade der Fische, und kamen
Nachts vor Geraistos an. Hier brannten wir Poseidaon
Viele Lenden der Stiere zum Dank für die glückliche Meerfahrt.
Jezt war der vierte Tag, als in Argos mit seinen Genoßen 180
Landete Tüdeus Sohn, Diomädäs der Roßebezähmer.
Aber ich sezte den Lauf nach Pülos fort, und der Fahrwind
Hörte nicht auf zu wehn, den uns der Himmlische sandte.
Also kam ich, mein Sohn, ohn alle Kundschaft, und weiß nicht,
Welche von den Achaiern gestorben sind, oder noch leben. 185
Aber so viel ich hier im Hause sizend erkundet,
Will ich, wie sichs gebührt, anzeigen, und nichts dir verhehlen.
Glücklich kamen, wies heißt, die streitbaren Mürmidonen,
Angeführt von dem treflichen Sohne des großen Achilleus;
Glücklich auch Filoktätäs, der glänzende Sohn des Pöas. 190
Auch Idomeneus brachte gen Kräta alle Genoßen,
Welche dem Krieg' entflohn, und keinen raubte das Meer ihm
Endlich von des Atreiden Zurückkunft habt ihr Entfernten
Selber gehört, wie Aigisthos den traurigsten Tod ihm bereitet.
Aber wahrlich er hat ihn mit schrecklicher Rache gebüßet! 195
O wie schön, wenn ein Sohn von einem erschlagenen Manne
Nachbleibt! Also hat jener am Meuchelmörder Aigisthos
Rache geübt, der ihm den herlichen Vater ermordet!

V. 174. Euböa, jezt Negroponte. Geraistos, eine Stadt darin.

Dritter Geſang.
Und wir baten den Gott, uns ein Zeichen zu geben; und dieſer
Deutete uns, und befahl, gerade durchs Meer nach Euboͤa V. 174.
hinzuſteuren, damit wir nur ſchnell dem Verderben entfloͤhen. 175
Jezo blies ein ſaͤuſelnder Wind in die Segel der Schiffe;
Und ſie durchliefen in Eile die Pfade der Fiſche, und kamen
Nachts vor Geraiſtos an. Hier brannten wir Poſeidaon
Viele Lenden der Stiere zum Dank fuͤr die gluͤckliche Meerfahrt.
Jezt war der vierte Tag, als in Argos mit ſeinen Genoßen 180
Landete Tuͤdeus Sohn, Diomaͤdaͤs der Roßebezaͤhmer.
Aber ich ſezte den Lauf nach Puͤlos fort, und der Fahrwind
Hoͤrte nicht auf zu wehn, den uns der Himmliſche ſandte.
Alſo kam ich, mein Sohn, ohn alle Kundſchaft, und weiß nicht,
Welche von den Achaiern geſtorben ſind, oder noch leben. 185
Aber ſo viel ich hier im Hauſe ſizend erkundet,
Will ich, wie ſichs gebuͤhrt, anzeigen, und nichts dir verhehlen.
Gluͤcklich kamen, wies heißt, die ſtreitbaren Muͤrmidonen,
Angefuͤhrt von dem treflichen Sohne des großen Achilleus;
Gluͤcklich auch Filoktaͤtaͤs, der glaͤnzende Sohn des Poͤas. 190
Auch Idomeneus brachte gen Kraͤta alle Genoßen,
Welche dem Krieg' entflohn, und keinen raubte das Meer ihm
Endlich von des Atreiden Zuruͤckkunft habt ihr Entfernten
Selber gehoͤrt, wie Aigiſthos den traurigſten Tod ihm bereitet.
Aber wahrlich er hat ihn mit ſchrecklicher Rache gebuͤßet! 195
O wie ſchoͤn, wenn ein Sohn von einem erſchlagenen Manne
Nachbleibt! Alſo hat jener am Meuchelmoͤrder Aigiſthos
Rache geuͤbt, der ihm den herlichen Vater ermordet!

V. 174. Euboͤa, jezt Negroponte. Geraiſtos, eine Stadt darin.
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[51/0057] Dritter Geſang. Und wir baten den Gott, uns ein Zeichen zu geben; und dieſer Deutete uns, und befahl, gerade durchs Meer nach Euboͤa V. 174. hinzuſteuren, damit wir nur ſchnell dem Verderben entfloͤhen. Jezo blies ein ſaͤuſelnder Wind in die Segel der Schiffe; Und ſie durchliefen in Eile die Pfade der Fiſche, und kamen Nachts vor Geraiſtos an. Hier brannten wir Poſeidaon Viele Lenden der Stiere zum Dank fuͤr die gluͤckliche Meerfahrt. Jezt war der vierte Tag, als in Argos mit ſeinen Genoßen Landete Tuͤdeus Sohn, Diomaͤdaͤs der Roßebezaͤhmer. Aber ich ſezte den Lauf nach Puͤlos fort, und der Fahrwind Hoͤrte nicht auf zu wehn, den uns der Himmliſche ſandte. Alſo kam ich, mein Sohn, ohn alle Kundſchaft, und weiß nicht, Welche von den Achaiern geſtorben ſind, oder noch leben. Aber ſo viel ich hier im Hauſe ſizend erkundet, Will ich, wie ſichs gebuͤhrt, anzeigen, und nichts dir verhehlen. Gluͤcklich kamen, wies heißt, die ſtreitbaren Muͤrmidonen, Angefuͤhrt von dem treflichen Sohne des großen Achilleus; Gluͤcklich auch Filoktaͤtaͤs, der glaͤnzende Sohn des Poͤas. Auch Idomeneus brachte gen Kraͤta alle Genoßen, Welche dem Krieg' entflohn, und keinen raubte das Meer ihm Endlich von des Atreiden Zuruͤckkunft habt ihr Entfernten Selber gehoͤrt, wie Aigiſthos den traurigſten Tod ihm bereitet. Aber wahrlich er hat ihn mit ſchrecklicher Rache gebuͤßet! O wie ſchoͤn, wenn ein Sohn von einem erſchlagenen Manne Nachbleibt! Alſo hat jener am Meuchelmoͤrder Aigiſthos Rache geuͤbt, der ihm den herlichen Vater ermordet! 175 180 185 190 195 V. 174. Euboͤa, jezt Negroponte. Geraiſtos, eine Stadt darin.

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Zitationshilfe: Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß. Hamburg, 1781, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_oduessee_1781/57>, abgerufen am 25.11.2024.