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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Haemonius (Gr. M.), Vater der Amalthea, welche das Horn des Ueberflusses besass.


Hamoys (Nord. M.), wahrscheinlich identisch mit Hama, und ein Beiname des Gottes Thor. Man glaubt, das von ihm Hamburg den Namen habe; er soll in jener Gegend in dem Bild eines Königs, mit Schwert und Zepter auf einem Drachen stehend, verehrt worden sein.


Hamred (Pers. M.), einer von den Dews, welche Ahriman erschuf, um sie den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegen zu setzen; er ist der Genius der Verwesung, und alles vollkommen Unreine trägt seinen Namen, so wie auch die höchsten Sünden, weil sie der Berührung mit ihm zugeschrieben werden, H. heissen.


Hamsa (Ind. M.), der Schwan, dessen sich Brama ab Reitthier bedient, in dessen Hülle er sich kleidete, da er die Feuersäule des Schiwa zu ermessen suchte; der Schwan erscheint Vernunft-begabt, vermögend, das Böse vom Guten zu unterscheiden, und wird desshalb als Symbol des Geistes Brama's gebraucht.


Hamul (Pers. M.), derjenige unter den vielen guten Engeln, dessen Sorge die Obhut über den Himmel anvertraut ist.


Haemus (Gr. M.), ein Thracischer König, der mit seiner Gattin Rhodope so glücklich lebte, dass sie im Uebermuth sich selbst Jupiter und Juno nannten, wesshalb die Götter beide in Berge verwandelten, welche noch ihren Namen tragen.


Hamza (M. der Drusen), ein Prophet des aus Aegypten kommenden Gottes Hakem, welchen die Drusen als ihre höchste Gottheit anerkennen. H. ist ein hochverehrter Glaubensheld, er ist siebenmal vom Himmel zur Erde gestiegen, im Zeitalter des Adam unter dem Namen Chatnil, im Zeitalter des Noah als Pythagoras, zu Abrahams Zeit als David, zu Moses' Zeit als Chail, in Christi Zeitalter als Messias oder Eliazar, zu Mahomeds Zeit als Selman und als Fursi, und zu Saids Zeit als Salih. Die heiligen Bücher der Drusen nennen diesen H. den Richtpunkt des Compasses, den geraden Weg zum alleinigen Heil, den Begründer der Wahrheit, den Imam aller Zeiten, den heiligen Geist, den die Ewigkeit erreichenden, den grössten aller Propheten, die Grundursache aller Ursachen. Er war der oberste Vezir des Gottes Hakam, und von diesem so hoch geachtet, dass er von allen Engeln des Himmels forderte, dass sie ihn verehren sollten, was sie thaten bis auf Scheitun (Satan), wesshalb dieser verflucht wurde. Die vier andern Propheten, Ismael, Mahomed, Selami und Ali werden H.s Frauen genannt, weil er so weit über ihnen steht, dass sie eigentlich nur wie ganz untergeordnete Geschöpfe erscheinen, denn er ist der alleinige, wahre, grosse Prophet.


Han (M. der Tataren), einer der ältesten Fürsten der Tataren, Khan von Tanehüt, der weiseste, gerechteste und gütigste Monarch; er wird daher noch von den Lamaiten der Tatarei als Gott verehrt, indem man sein Bild auf die Altäre stellt und vor ihm, wie vor allen andern Göttern, das Küridu oder die Gebettrommel dreht.


Han (Jap. M.), einer der ältesten Mikados von Japan, unter den Rang der Kamis oder Götter aufgenommen, wie alle Fürsten aus dem ältesten Herrscherstamm.


Hanan Paka (Peruvian. M.), der Aufenthalt der guten Menschen nach ihrem Tode, wo sie den Lohn für ihre Thaten empfangen. Es dürfte dieses so ziemlich das einzige Beispiel einer heidnischen Lehre sein, welche die Freuden des Paradieses nicht in allen erdenklichen irdischen Sinnenfreuden sucht; in H. P. besteht der Lohn der Frommen in vollkommener Ruhe der Seele und des Leibes, welcher mit hinüberwandelt.


Hangagott (Nord. M.), ein Beiname Odins.


Haenir (Nord. M.). Als die Wanen und Asen nach langem Kriege sich entschlossen, die Waffen niederzulegen, tauschten sie Geisel gegen einander aus; zu den Asen kam der Wane Niord, und zu den Wanen der Ase H., der überaus schon, doch nicht mit Geistesgaben bedacht war, was zur Folge hatte, dass die Wanen ihn bald nicht mehr achteten, und er auch seine Verehrung bei den Menschen verlor. - Die beiden Geisel bleiben bis zum Weltuntergange in der Gewalt ihrer Feinde, dann aber trennen sie sich von diesen und treten zu ihren Parteien, und wenn die Erde neu verjüngt aus dem Schoosse des Meeres emporsteigt, wird auch H. seine vorige Schönheit und Macht, so wie die entschwundene Verehrung unter den Erdbewohnern erhalten.


Hannok (Ind. M.), ein mächtiger Bogen des Tyrannen Kansa, Raja's von Mathra und steten Feindes und Verfolgers des Krischna. Er war aus den Hörnern eines ungeheuren Büffels und Pferdedärmen zusammengesetzt, und so stark, dass Niemand ihn zu spannen vermochte. Nachdem Krischna allen Verfolgungen Kansa's entgangen war, suchte er ihn selbst in seiner Hauptstadt auf, versuchte, obgleich der Tod ihm drohete, den Bogen zu spannen, leistete das nie Erhörte, ja er zerbrach ihn zum grössten Schrecken des unnatürlichen Oheims, der daran den mächtigen, gottbeschützten Sohn seiner Schwester erkannte, und auch bald seine Furcht vor ihm in Erfüllung gehen sah.


Hanse (Ind. M.), der Flamingo der Indier (Phoenicopteres ruber), ein prächtiger rother Sumpfvogel, Begleiter Brama's, der auf ihm reitet, wenn er auf verliebte Abenteuer ausgeht. Der häufig neben den Statuen des Brama abgebildete Vogel ist H.


Hanumat oder Hanuman (Ind. M.). Um die indischen Pagoden halten sich Affen in grosser Menge auf; sie werden von den Braminen nicht nur geduldet, sondern selbst genährt und gepflegt. Ein alter starker Affe masst sich gewöhnlich die Herrschaft über eine solche Heerde an, er heisst H., und zwar kommt die Benennung von dem Feldherrn des Rama, welcher obigen Namen führte; er war ein Sohn des Pavan, des indischen Gottes der Winde, und seine Truppen waren grosse Affen und Satyrn. Der Historiker sieht in diesem Affengeneral nichts als den Anführer einer hässlichen, tatarischen, vielleicht in Pelz gehüllten Horde; die Indier aber erzählen als völlig gewiss das Folgende: Der Gott Hora ging einst mit seiner Gattin, Paramerseri, in einem mit Affen erfüllten Walde spazieren; zwei derselben wurden von der Göttin bemerkt, indem sie so zärtlich gegen einander waren, dass sie Lust bekam, ihnen nachzuahmen, sich in eine Aeffin verwandelte und ihren Gatten bat, dasselbe zu thun; als der Rausch verflogen war, schämte sie sich des Kindes, das sie unter dem Herzen trug, und bat den Gott der Winde, Pavan, dasselbe in den Schooss einer Andern zu tragen; diess geschah, und so hiess H. der Sohn des Pavan. Erwachsen, machte er sich durch seine Stärke, Kühnheit und Klugheit berühmt, und leistete dem Wischnu in der Verkörperung des Rama die wichtigsten Dienste, daher er auch stets in dem Umkreis der Pagoden dieses Gottes eine Capelle hat; zu Kalikut aber (auf der Küste Malabar) hat er selbst eine der prachtvollsten Pagoden, deren Porticus von 700 Marmorsäulen getragen ist.


Haptagot (Nord. M.), einer der vielen Namen, welche Odin unter den Göttern und Menschen führt.


Hapte heado (Pers. M.), ein Land des Segens, von Ormuzd selbst erschaffen, um die Frommen zu belohnen. Es soll den Umfang von sieben Reichen haben, doch nur von einem Herrscher beherrscht werden, welcher die Segnungen dieses glücklichen Landes nach Verdienst austheilt.


Har (Nord. M.), der König in Asgard, der mit König Gylfe von Schweden, welcher sich Gangler nannte, über die Götterlehre spricht; was dort gesagt wird, ist der Hauptinhalt der prosaischen Edda. Gangler thut die Fragen, und H. beantwortet jede so, dass wir daraus, möglichst vollständig, die Ansichten der alten Skandinavier über Götter und Welt gewinnen.


Hara (Ind. M.), Beiname Schiwa's, welcher nichts bezeichnet, als seine Haupteigenschaft: "Vernichter".


Harander (Nord. M.), Beherrscher eines unbekannten, nordischen Reiches und Vater des Seekönigs Hedin, welcher die schöne Hildur, Högne's Tochter, entführte.


Harbarter (Nord. M.), einer von den Beinamen, welche Odin bei den Göttern (nicht unter den Menschen) hat.


Hardveor (Nord. M.), Sohn des Odin.


Hariel (Talmud.), der Beherrscher der Thiere, einer von den obersten Engeln, welcher die lebenden Wesen (ausser den Menschen) beschützen soll; drei andere Engel, niedrigerer Classen, sind ihm untergeben und theilen sich in die Bewachung, während er Alles überschaut.


Haritschund, s. Aritschandren.


Harmonia (Gr. M.), Tochter der Venus und des Mars, erzeugt, als Vulcan das Liebespaar in seinem unsichtbaren Netze fing. Sie war von ungemeiner Schönheit, und darum bei ihrer Vermählung nicht nur von allen

Haemonius (Gr. M.), Vater der Amalthea, welche das Horn des Ueberflusses besass.


Hamoys (Nord. M.), wahrscheinlich identisch mit Hama, und ein Beiname des Gottes Thor. Man glaubt, das von ihm Hamburg den Namen habe; er soll in jener Gegend in dem Bild eines Königs, mit Schwert und Zepter auf einem Drachen stehend, verehrt worden sein.


Hamred (Pers. M.), einer von den Dews, welche Ahriman erschuf, um sie den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegen zu setzen; er ist der Genius der Verwesung, und alles vollkommen Unreine trägt seinen Namen, so wie auch die höchsten Sünden, weil sie der Berührung mit ihm zugeschrieben werden, H. heissen.


Hamsa (Ind. M.), der Schwan, dessen sich Brama ab Reitthier bedient, in dessen Hülle er sich kleidete, da er die Feuersäule des Schiwa zu ermessen suchte; der Schwan erscheint Vernunft-begabt, vermögend, das Böse vom Guten zu unterscheiden, und wird desshalb als Symbol des Geistes Brama's gebraucht.


Hamul (Pers. M.), derjenige unter den vielen guten Engeln, dessen Sorge die Obhut über den Himmel anvertraut ist.


Haemus (Gr. M.), ein Thracischer König, der mit seiner Gattin Rhodope so glücklich lebte, dass sie im Uebermuth sich selbst Jupiter und Juno nannten, wesshalb die Götter beide in Berge verwandelten, welche noch ihren Namen tragen.


Hamza (M. der Drusen), ein Prophet des aus Aegypten kommenden Gottes Hakem, welchen die Drusen als ihre höchste Gottheit anerkennen. H. ist ein hochverehrter Glaubensheld, er ist siebenmal vom Himmel zur Erde gestiegen, im Zeitalter des Adam unter dem Namen Chatnil, im Zeitalter des Noah als Pythagoras, zu Abrahams Zeit als David, zu Moses' Zeit als Chail, in Christi Zeitalter als Messias oder Eliazar, zu Mahomeds Zeit als Selman und als Fursi, und zu Saids Zeit als Salih. Die heiligen Bücher der Drusen nennen diesen H. den Richtpunkt des Compasses, den geraden Weg zum alleinigen Heil, den Begründer der Wahrheit, den Imam aller Zeiten, den heiligen Geist, den die Ewigkeit erreichenden, den grössten aller Propheten, die Grundursache aller Ursachen. Er war der oberste Vezir des Gottes Hakam, und von diesem so hoch geachtet, dass er von allen Engeln des Himmels forderte, dass sie ihn verehren sollten, was sie thaten bis auf Scheitun (Satan), wesshalb dieser verflucht wurde. Die vier andern Propheten, Ismael, Mahomed, Selami und Ali werden H.s Frauen genannt, weil er so weit über ihnen steht, dass sie eigentlich nur wie ganz untergeordnete Geschöpfe erscheinen, denn er ist der alleinige, wahre, grosse Prophet.


Han (M. der Tataren), einer der ältesten Fürsten der Tataren, Khan von Tanehüt, der weiseste, gerechteste und gütigste Monarch; er wird daher noch von den Lamaiten der Tatarei als Gott verehrt, indem man sein Bild auf die Altäre stellt und vor ihm, wie vor allen andern Göttern, das Küridu oder die Gebettrommel dreht.


Han (Jap. M.), einer der ältesten Mikados von Japan, unter den Rang der Kamis oder Götter aufgenommen, wie alle Fürsten aus dem ältesten Herrscherstamm.


Hanan Paka (Peruvian. M.), der Aufenthalt der guten Menschen nach ihrem Tode, wo sie den Lohn für ihre Thaten empfangen. Es dürfte dieses so ziemlich das einzige Beispiel einer heidnischen Lehre sein, welche die Freuden des Paradieses nicht in allen erdenklichen irdischen Sinnenfreuden sucht; in H. P. besteht der Lohn der Frommen in vollkommener Ruhe der Seele und des Leibes, welcher mit hinüberwandelt.


Hangagott (Nord. M.), ein Beiname Odins.


Haenir (Nord. M.). Als die Wanen und Asen nach langem Kriege sich entschlossen, die Waffen niederzulegen, tauschten sie Geisel gegen einander aus; zu den Asen kam der Wane Niord, und zu den Wanen der Ase H., der überaus schon, doch nicht mit Geistesgaben bedacht war, was zur Folge hatte, dass die Wanen ihn bald nicht mehr achteten, und er auch seine Verehrung bei den Menschen verlor. – Die beiden Geisel bleiben bis zum Weltuntergange in der Gewalt ihrer Feinde, dann aber trennen sie sich von diesen und treten zu ihren Parteien, und wenn die Erde neu verjüngt aus dem Schoosse des Meeres emporsteigt, wird auch H. seine vorige Schönheit und Macht, so wie die entschwundene Verehrung unter den Erdbewohnern erhalten.


Hannok (Ind. M.), ein mächtiger Bogen des Tyrannen Kansa, Raja's von Mathra und steten Feindes und Verfolgers des Krischna. Er war aus den Hörnern eines ungeheuren Büffels und Pferdedärmen zusammengesetzt, und so stark, dass Niemand ihn zu spannen vermochte. Nachdem Krischna allen Verfolgungen Kansa's entgangen war, suchte er ihn selbst in seiner Hauptstadt auf, versuchte, obgleich der Tod ihm drohete, den Bogen zu spannen, leistete das nie Erhörte, ja er zerbrach ihn zum grössten Schrecken des unnatürlichen Oheims, der daran den mächtigen, gottbeschützten Sohn seiner Schwester erkannte, und auch bald seine Furcht vor ihm in Erfüllung gehen sah.


Hansé (Ind. M.), der Flamingo der Indier (Phoenicopteres ruber), ein prächtiger rother Sumpfvogel, Begleiter Brama's, der auf ihm reitet, wenn er auf verliebte Abenteuer ausgeht. Der häufig neben den Statuen des Brama abgebildete Vogel ist H.


Hanumat oder Hanuman (Ind. M.). Um die indischen Pagoden halten sich Affen in grosser Menge auf; sie werden von den Braminen nicht nur geduldet, sondern selbst genährt und gepflegt. Ein alter starker Affe masst sich gewöhnlich die Herrschaft über eine solche Heerde an, er heisst H., und zwar kommt die Benennung von dem Feldherrn des Rama, welcher obigen Namen führte; er war ein Sohn des Pavan, des indischen Gottes der Winde, und seine Truppen waren grosse Affen und Satyrn. Der Historiker sieht in diesem Affengeneral nichts als den Anführer einer hässlichen, tatarischen, vielleicht in Pelz gehüllten Horde; die Indier aber erzählen als völlig gewiss das Folgende: Der Gott Hora ging einst mit seiner Gattin, Paramerseri, in einem mit Affen erfüllten Walde spazieren; zwei derselben wurden von der Göttin bemerkt, indem sie so zärtlich gegen einander waren, dass sie Lust bekam, ihnen nachzuahmen, sich in eine Aeffin verwandelte und ihren Gatten bat, dasselbe zu thun; als der Rausch verflogen war, schämte sie sich des Kindes, das sie unter dem Herzen trug, und bat den Gott der Winde, Pavan, dasselbe in den Schooss einer Andern zu tragen; diess geschah, und so hiess H. der Sohn des Pavan. Erwachsen, machte er sich durch seine Stärke, Kühnheit und Klugheit berühmt, und leistete dem Wischnu in der Verkörperung des Rama die wichtigsten Dienste, daher er auch stets in dem Umkreis der Pagoden dieses Gottes eine Capelle hat; zu Kalikut aber (auf der Küste Malabar) hat er selbst eine der prachtvollsten Pagoden, deren Porticus von 700 Marmorsäulen getragen ist.


Haptagot (Nord. M.), einer der vielen Namen, welche Odin unter den Göttern und Menschen führt.


Hapte heado (Pers. M.), ein Land des Segens, von Ormuzd selbst erschaffen, um die Frommen zu belohnen. Es soll den Umfang von sieben Reichen haben, doch nur von einem Herrscher beherrscht werden, welcher die Segnungen dieses glücklichen Landes nach Verdienst austheilt.


Har (Nord. M.), der König in Asgard, der mit König Gylfe von Schweden, welcher sich Gangler nannte, über die Götterlehre spricht; was dort gesagt wird, ist der Hauptinhalt der prosaischen Edda. Gangler thut die Fragen, und H. beantwortet jede so, dass wir daraus, möglichst vollständig, die Ansichten der alten Skandinavier über Götter und Welt gewinnen.


Hara (Ind. M.), Beiname Schiwa's, welcher nichts bezeichnet, als seine Haupteigenschaft: »Vernichter«.


Harander (Nord. M.), Beherrscher eines unbekannten, nordischen Reiches und Vater des Seekönigs Hedin, welcher die schöne Hildur, Högne's Tochter, entführte.


Harbarter (Nord. M.), einer von den Beinamen, welche Odin bei den Göttern (nicht unter den Menschen) hat.


Hardveor (Nord. M.), Sohn des Odin.


Hariel (Talmud.), der Beherrscher der Thiere, einer von den obersten Engeln, welcher die lebenden Wesen (ausser den Menschen) beschützen soll; drei andere Engel, niedrigerer Classen, sind ihm untergeben und theilen sich in die Bewachung, während er Alles überschaut.


Haritschund, s. Aritschandren.


Harmonia (Gr. M.), Tochter der Venus und des Mars, erzeugt, als Vulcan das Liebespaar in seinem unsichtbaren Netze fing. Sie war von ungemeiner Schönheit, und darum bei ihrer Vermählung nicht nur von allen

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[228/0298] Haemonius (Gr. M.), Vater der Amalthea, welche das Horn des Ueberflusses besass. Hamoys (Nord. M.), wahrscheinlich identisch mit Hama, und ein Beiname des Gottes Thor. Man glaubt, das von ihm Hamburg den Namen habe; er soll in jener Gegend in dem Bild eines Königs, mit Schwert und Zepter auf einem Drachen stehend, verehrt worden sein. Hamred (Pers. M.), einer von den Dews, welche Ahriman erschuf, um sie den Lichtschöpfungen des Ormuzd entgegen zu setzen; er ist der Genius der Verwesung, und alles vollkommen Unreine trägt seinen Namen, so wie auch die höchsten Sünden, weil sie der Berührung mit ihm zugeschrieben werden, H. heissen. Hamsa (Ind. M.), der Schwan, dessen sich Brama ab Reitthier bedient, in dessen Hülle er sich kleidete, da er die Feuersäule des Schiwa zu ermessen suchte; der Schwan erscheint Vernunft-begabt, vermögend, das Böse vom Guten zu unterscheiden, und wird desshalb als Symbol des Geistes Brama's gebraucht. Hamul (Pers. M.), derjenige unter den vielen guten Engeln, dessen Sorge die Obhut über den Himmel anvertraut ist. Haemus (Gr. M.), ein Thracischer König, der mit seiner Gattin Rhodope so glücklich lebte, dass sie im Uebermuth sich selbst Jupiter und Juno nannten, wesshalb die Götter beide in Berge verwandelten, welche noch ihren Namen tragen. Hamza (M. der Drusen), ein Prophet des aus Aegypten kommenden Gottes Hakem, welchen die Drusen als ihre höchste Gottheit anerkennen. H. ist ein hochverehrter Glaubensheld, er ist siebenmal vom Himmel zur Erde gestiegen, im Zeitalter des Adam unter dem Namen Chatnil, im Zeitalter des Noah als Pythagoras, zu Abrahams Zeit als David, zu Moses' Zeit als Chail, in Christi Zeitalter als Messias oder Eliazar, zu Mahomeds Zeit als Selman und als Fursi, und zu Saids Zeit als Salih. Die heiligen Bücher der Drusen nennen diesen H. den Richtpunkt des Compasses, den geraden Weg zum alleinigen Heil, den Begründer der Wahrheit, den Imam aller Zeiten, den heiligen Geist, den die Ewigkeit erreichenden, den grössten aller Propheten, die Grundursache aller Ursachen. Er war der oberste Vezir des Gottes Hakam, und von diesem so hoch geachtet, dass er von allen Engeln des Himmels forderte, dass sie ihn verehren sollten, was sie thaten bis auf Scheitun (Satan), wesshalb dieser verflucht wurde. Die vier andern Propheten, Ismael, Mahomed, Selami und Ali werden H.s Frauen genannt, weil er so weit über ihnen steht, dass sie eigentlich nur wie ganz untergeordnete Geschöpfe erscheinen, denn er ist der alleinige, wahre, grosse Prophet. Han (M. der Tataren), einer der ältesten Fürsten der Tataren, Khan von Tanehüt, der weiseste, gerechteste und gütigste Monarch; er wird daher noch von den Lamaiten der Tatarei als Gott verehrt, indem man sein Bild auf die Altäre stellt und vor ihm, wie vor allen andern Göttern, das Küridu oder die Gebettrommel dreht. Han (Jap. M.), einer der ältesten Mikados von Japan, unter den Rang der Kamis oder Götter aufgenommen, wie alle Fürsten aus dem ältesten Herrscherstamm. Hanan Paka (Peruvian. M.), der Aufenthalt der guten Menschen nach ihrem Tode, wo sie den Lohn für ihre Thaten empfangen. Es dürfte dieses so ziemlich das einzige Beispiel einer heidnischen Lehre sein, welche die Freuden des Paradieses nicht in allen erdenklichen irdischen Sinnenfreuden sucht; in H. P. besteht der Lohn der Frommen in vollkommener Ruhe der Seele und des Leibes, welcher mit hinüberwandelt. Hangagott (Nord. M.), ein Beiname Odins. Haenir (Nord. M.). Als die Wanen und Asen nach langem Kriege sich entschlossen, die Waffen niederzulegen, tauschten sie Geisel gegen einander aus; zu den Asen kam der Wane Niord, und zu den Wanen der Ase H., der überaus schon, doch nicht mit Geistesgaben bedacht war, was zur Folge hatte, dass die Wanen ihn bald nicht mehr achteten, und er auch seine Verehrung bei den Menschen verlor. – Die beiden Geisel bleiben bis zum Weltuntergange in der Gewalt ihrer Feinde, dann aber trennen sie sich von diesen und treten zu ihren Parteien, und wenn die Erde neu verjüngt aus dem Schoosse des Meeres emporsteigt, wird auch H. seine vorige Schönheit und Macht, so wie die entschwundene Verehrung unter den Erdbewohnern erhalten. Hannok (Ind. M.), ein mächtiger Bogen des Tyrannen Kansa, Raja's von Mathra und steten Feindes und Verfolgers des Krischna. Er war aus den Hörnern eines ungeheuren Büffels und Pferdedärmen zusammengesetzt, und so stark, dass Niemand ihn zu spannen vermochte. Nachdem Krischna allen Verfolgungen Kansa's entgangen war, suchte er ihn selbst in seiner Hauptstadt auf, versuchte, obgleich der Tod ihm drohete, den Bogen zu spannen, leistete das nie Erhörte, ja er zerbrach ihn zum grössten Schrecken des unnatürlichen Oheims, der daran den mächtigen, gottbeschützten Sohn seiner Schwester erkannte, und auch bald seine Furcht vor ihm in Erfüllung gehen sah. Hansé (Ind. M.), der Flamingo der Indier (Phoenicopteres ruber), ein prächtiger rother Sumpfvogel, Begleiter Brama's, der auf ihm reitet, wenn er auf verliebte Abenteuer ausgeht. Der häufig neben den Statuen des Brama abgebildete Vogel ist H. Hanumat oder Hanuman (Ind. M.). Um die indischen Pagoden halten sich Affen in grosser Menge auf; sie werden von den Braminen nicht nur geduldet, sondern selbst genährt und gepflegt. Ein alter starker Affe masst sich gewöhnlich die Herrschaft über eine solche Heerde an, er heisst H., und zwar kommt die Benennung von dem Feldherrn des Rama, welcher obigen Namen führte; er war ein Sohn des Pavan, des indischen Gottes der Winde, und seine Truppen waren grosse Affen und Satyrn. Der Historiker sieht in diesem Affengeneral nichts als den Anführer einer hässlichen, tatarischen, vielleicht in Pelz gehüllten Horde; die Indier aber erzählen als völlig gewiss das Folgende: Der Gott Hora ging einst mit seiner Gattin, Paramerseri, in einem mit Affen erfüllten Walde spazieren; zwei derselben wurden von der Göttin bemerkt, indem sie so zärtlich gegen einander waren, dass sie Lust bekam, ihnen nachzuahmen, sich in eine Aeffin verwandelte und ihren Gatten bat, dasselbe zu thun; als der Rausch verflogen war, schämte sie sich des Kindes, das sie unter dem Herzen trug, und bat den Gott der Winde, Pavan, dasselbe in den Schooss einer Andern zu tragen; diess geschah, und so hiess H. der Sohn des Pavan. Erwachsen, machte er sich durch seine Stärke, Kühnheit und Klugheit berühmt, und leistete dem Wischnu in der Verkörperung des Rama die wichtigsten Dienste, daher er auch stets in dem Umkreis der Pagoden dieses Gottes eine Capelle hat; zu Kalikut aber (auf der Küste Malabar) hat er selbst eine der prachtvollsten Pagoden, deren Porticus von 700 Marmorsäulen getragen ist. Haptagot (Nord. M.), einer der vielen Namen, welche Odin unter den Göttern und Menschen führt. Hapte heado (Pers. M.), ein Land des Segens, von Ormuzd selbst erschaffen, um die Frommen zu belohnen. Es soll den Umfang von sieben Reichen haben, doch nur von einem Herrscher beherrscht werden, welcher die Segnungen dieses glücklichen Landes nach Verdienst austheilt. Har (Nord. M.), der König in Asgard, der mit König Gylfe von Schweden, welcher sich Gangler nannte, über die Götterlehre spricht; was dort gesagt wird, ist der Hauptinhalt der prosaischen Edda. Gangler thut die Fragen, und H. beantwortet jede so, dass wir daraus, möglichst vollständig, die Ansichten der alten Skandinavier über Götter und Welt gewinnen. Hara (Ind. M.), Beiname Schiwa's, welcher nichts bezeichnet, als seine Haupteigenschaft: »Vernichter«. Harander (Nord. M.), Beherrscher eines unbekannten, nordischen Reiches und Vater des Seekönigs Hedin, welcher die schöne Hildur, Högne's Tochter, entführte. Harbarter (Nord. M.), einer von den Beinamen, welche Odin bei den Göttern (nicht unter den Menschen) hat. Hardveor (Nord. M.), Sohn des Odin. Hariel (Talmud.), der Beherrscher der Thiere, einer von den obersten Engeln, welcher die lebenden Wesen (ausser den Menschen) beschützen soll; drei andere Engel, niedrigerer Classen, sind ihm untergeben und theilen sich in die Bewachung, während er Alles überschaut. Haritschund, s. Aritschandren. Harmonia (Gr. M.), Tochter der Venus und des Mars, erzeugt, als Vulcan das Liebespaar in seinem unsichtbaren Netze fing. Sie war von ungemeiner Schönheit, und darum bei ihrer Vermählung nicht nur von allen

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/298>, abgerufen am 23.11.2024.