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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Natangen, Thorn, Welau u. a. Orten gab es Eichen von 20 bis 27 Ellen im Umfang und von mehrtausendjährigem Alter. Als die christliche Religion eingeführt wurde, hieb man diese Denkmale der Urzeit um, und baute oft aus einem einzigen Baum eine ganze grosse Kirche. Dem Blute schrieb man zu, dass solche Bäume selbst im Winter ihre Blätter und ihre Farbe nicht verloren.


Haingoetze, biblischer Name für Astarte und Astaroth (s. d.).


Halade Mystae (Gr. M.), "an's Meer, ihr Geweihten!", der zweite Tag der grossen Eleusinien, an welchem sich die das Fest Feiernden im Meere badeten.


Halcyoneus (Gr. M.), Begleiter des Phineus, welcher mit diesem den blutigen Streit auf der Hochzeit des Perseus erregte; er tödtete den Dorylas, einen reichen Nasamonier.


Haldan (Nord. M.), König in Dänemark; sein Beiname war Berggrem; wegen seiner grossen Thaten hielt man ihn für einen Sohn Thors.


Halesus (Gr. M.), 1) ein Emathier, d. h. Macedonier, den der Centaur Latreus erschlagen hatte, der in jenes Rüstung auf der Hochzeit des Pirithous erschien. - 2) H., ein Nachkomme des Agamemnon, der nach Italien kam und Bundes - Genosse des Turnus wurde. Er blieb von der Hand des Pallas, des Sohnes Evanders.


Halia (Gr. Festbrauch), ein Sonnenfest auf der Insel Rhodus.


Halia (Gr. M.), Schwester der Telchinen, welche der Meergott Neptun liebte und mit ihr sieben Kinder zeugte, darunter eine Tochter, Rhodus; die anderen waren Söhne von rauher, wilder Gemüthsart. Venus kam auf einer Reise von Cythere nach Cypern auf die Insel Rhodus, und ward von diesen Söhnen des Neptun zurückgewiesen. Die erzürnte Göttin machte sie rasend, so dass sie ihrer Mutter Gewalt, den Einwohnern aber viel Böses anthaten. Als der Meergott erfuhr, was geschehen war, verbarg er seine Söhne, ihrer Schandthat wegen, unter die Erde, und von da an hiessen sie die östlichen Dämonen. H. stürzte sich aus Verzweifelung in's Meer, und ward von den Bewohnern der Insel, unter dem Namen Leucothea, göttlich verehrt. (Vergl. Ino.)


Haliacmon (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Tethys, Flussgott in Macedonien.


Haliartus (Gr. M.), Enkel des Sisyphus und Sohn des Thersander. Da Athamas, Bruder des Sisyphus, keine Söhne hatte (indem Phrixus entflohen), nahm er H. und dessen Bruder Coronus an Kindesstatt an, und wollte ihnen sein Reich hinterlassen; da aber ein Enkel von ihm, Sohn des Phrixus, ankam und darauf Ansprüche machte, überliess er es diesem, und gab den beiden Kindern des Thersander zur Entschädigung ein Stück Landes, auf welchem sie die beiden Städte H. und Coronea erbauten.


Halirrhotius (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Nymphe Euryte, wollte der Alcippe, der Tochter des Mars und der Agraulos, Gewalt anthun, ward aber von Mars auf der That ertappt und getödtet. Neptun erhob desshalb auf dem Areopagus, wo die zwölf Götter zu Gericht sassen, Klage wider Mars, allein dieser ward freigesprochen.


Halitherses (Gr. M.), ein Greis auf Ithaca, der an Alter und Weisheit alle besiegte; er war ein Vogelschauer und verkündete aus dem Zeichen zweier Adler, welche vom Felsenhaupt des Gebirges herab über die Versammlung kamen, die Telemachus hielt, den Freiern Tod und Verderben durch Ulysses' nahe Zurückkunft.


Halius (Gr. M.), Sohn des Alcinous, Königs der Phäaken, und geübter Läufer, ward jedoch von seinem Bruder Clytoneus übertroffen; mit seinem andern Bruder Laodamas spielte er darauf mit einem purpurnen Ball, den Beide zur Bewunderung des Ulysses bis zu den Wolken trieben.


Halmus (Gr. M.), Sohn des Sisyphus und Bruder des Ornytion, Thersander und Glaucus. Er bewohnte ein kleines Stück Landes, von Eteocles ihm geschenkt, nahe bei Orchomenus, welches er nach sich Halmon benannte. Von einer unbekannten Nymphe hatte er zwei Töchter, Chryse (von Mars Mutter des Phlegyas) und Chrysogenia (von Neptun Mutter des Chryses).


Haloas (Gr. M.), "die Tennen-, Ernte-Beschützerin", Beiname der Ceres.


Haloban Ferouer (Pers. M.), in der Pehlvi-Sprache der Name des Farvardin (s. d.).


Halocrates (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Thespiade Olympusa.


Haloen (Gr. Festbrauch), ein dem Bacchus, der Ceres und der Proserpina gemeinschaftliches Ernte-Fest der Athener im Monat Posideon, welcher um die Mitte Decembers begann.


Halosydne (Gr. M.), "die Meerernährte", Beiname der Amphitrite, auch der Thetis.


Hals (Gr. M.), nach späterer Dichtung eine Zauberin, welche in den Diensten der Circe stand, und Ulysses, als er zu ihr kam, in ein Ross verwandelte, das sie bei sich behielt, bis es vor Alter starb.


Ham und Gardrosa (Nord. M.), die Eltern des herrlichen fliegenden Rosses Hofwarpner, das der Asin Gna, der Götterbotin, gehört.


Hama, s. Hamoys.


Hamadryaden (Gr. M.), eben so viel als Dryaden (s. d.).


Hamadryas (Gr. M.), eine Nymphe, mit welcher Oxylus, ihr Bruder, die Hamadryaden erzeugte.


Hamah (Orient. M.). Die Araber vor Einführung des Islam glaubten, dass aus dem Blute jedes Ermordeten ein Vogel entstehe, welcher H. heisse und alle Jahrhunderte die Gräber der Unglücklichen besuche. Er soll unaufhörlich Oscani geschrieen haben, d. h. "gebt mir zu trinken!" womit er des Mörders Blut meinte; war dieses geflossen, so verschwand der Vogel. Der Muhamedanismus hob diesen Aberglauben auf.


Hamakuta (Ind. M.), das Gebirge, welches den goldenen Gürtel um die Erde bildet, und zwischen den Meeren des Aufgangs und des Niedergangs liegt; es ist ohne Zweifel das Himalaya-Gebirge, von welchem alle indischen Völker ihren Ursprung herleiten. Die Fabel macht es zum Wohnsitz der guten Genien.


Hamampascha nennen die nordamerikanischen Wilden den Ort der Belohnung nach dem Tode, wohin ihre Seelen kommen, um sich mit Jagd und Krieg zu erfreuen.


Hamdir, (Nord. M.), s. Hreidmar.


Hamespethmedem (Pers. M.), einer der sechs guten Dämonen oder Izeds, welche den sechs Schöpfungszeiträumen vorstehen, in denen Ormuzd die Welt schuf. Er verleiht Glück, Grösse und Erfüllung aller Wünsche; steht auch dem Feste vor, welches Dschemschid zum Andenken an Ormuzds Macht eingesetzt, und erhöhet dessen Freuden durch seine unsichtbare Gegenwart.


Hamestan (Pers. M.), ein Ort zwischen dem Paradiese und der Hölle, in welchem die Seelen derjenigen, deren gute Thaten den bösen genau das Gleichgewicht hatten, bis zur Auferstehung bleiben, um dann gerichtet zu werden.


Hamilcar (Karth. M.), ein Suffete und Feldherr der Karthager, welcher auf Sicilien Krieg gegen Gelon führte. Während einer grossen Schlacht mit den Syracusern opferte er im Lager Hecatomben, um von den Göttern günstige Zeichen für sein Heer zu gewinnen; als sich jedoch der Sieg auf die Seite der Feinde zu neigen schien, stürzte er, um ihn zurückzulenken, sich selbst in die Flammen des Scheiterhaufens. Er ward dafür in Karthago und allen Colonien göttlich verehrt. Man muss übrigens diesen H. nicht mit dem Vater des Hannibal verwechseln.


Hamingior (Nord. M.), allgemeiner Name der Schutzgeister oder guten Genien, welche die Sterblichen begleiten.


Hamkar (Pers. M.), Gehilfe des Ized, der jedem Amschaspand oder höheren Genius beigegeben ist.


Haemon (Gr. M.), 1) Sohn des Creon, Königs von Theben, Bräutigam der Antigone (s. d.). - 2) H., Sohn des Lycaon, Gründer von Hämonia in Arcadien. - 3) H., ein Pelasger (Sohn des Autochthonen Pelasgus); er gab seinem Lande den Namen Hämonia, das später von seinem Sohne Thessalus Thessalien genannt ward. - 4) H., Vater des Aetoliers Oxylus, mit dessen Beistand die Heracliden nach einer Reihe vergeblicher Versuche endlich in den Peloponnes gelangten.


Haemonides (Ital. M.), Priester des Apollo und der Diana, ein Rutuler, welcher im Heere des Turnus gegen Aeneas kämpfte; er ward von diesem erlegt, der Waffen beraubt und aus diesen dem Mars ein Siegesmal errichtet.


Natangen, Thorn, Welau u. a. Orten gab es Eichen von 20 bis 27 Ellen im Umfang und von mehrtausendjährigem Alter. Als die christliche Religion eingeführt wurde, hieb man diese Denkmale der Urzeit um, und baute oft aus einem einzigen Baum eine ganze grosse Kirche. Dem Blute schrieb man zu, dass solche Bäume selbst im Winter ihre Blätter und ihre Farbe nicht verloren.


Haingoetze, biblischer Name für Astarte und Astaroth (s. d.).


Halade Mystae (Gr. M.), »an's Meer, ihr Geweihten!«, der zweite Tag der grossen Eleusinien, an welchem sich die das Fest Feiernden im Meere badeten.


Halcyoneus (Gr. M.), Begleiter des Phineus, welcher mit diesem den blutigen Streit auf der Hochzeit des Perseus erregte; er tödtete den Dorylas, einen reichen Nasamonier.


Haldan (Nord. M.), König in Dänemark; sein Beiname war Berggrem; wegen seiner grossen Thaten hielt man ihn für einen Sohn Thors.


Halesus (Gr. M.), 1) ein Emathier, d. h. Macedonier, den der Centaur Latreus erschlagen hatte, der in jenes Rüstung auf der Hochzeit des Pirithous erschien. – 2) H., ein Nachkomme des Agamemnon, der nach Italien kam und Bundes – Genosse des Turnus wurde. Er blieb von der Hand des Pallas, des Sohnes Evanders.


Halia (Gr. Festbrauch), ein Sonnenfest auf der Insel Rhodus.


Halia (Gr. M.), Schwester der Telchinen, welche der Meergott Neptun liebte und mit ihr sieben Kinder zeugte, darunter eine Tochter, Rhodus; die anderen waren Söhne von rauher, wilder Gemüthsart. Venus kam auf einer Reise von Cythere nach Cypern auf die Insel Rhodus, und ward von diesen Söhnen des Neptun zurückgewiesen. Die erzürnte Göttin machte sie rasend, so dass sie ihrer Mutter Gewalt, den Einwohnern aber viel Böses anthaten. Als der Meergott erfuhr, was geschehen war, verbarg er seine Söhne, ihrer Schandthat wegen, unter die Erde, und von da an hiessen sie die östlichen Dämonen. H. stürzte sich aus Verzweifelung in's Meer, und ward von den Bewohnern der Insel, unter dem Namen Leucothea, göttlich verehrt. (Vergl. Ino.)


Haliacmon (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Tethys, Flussgott in Macedonien.


Haliartus (Gr. M.), Enkel des Sisyphus und Sohn des Thersander. Da Athamas, Bruder des Sisyphus, keine Söhne hatte (indem Phrixus entflohen), nahm er H. und dessen Bruder Coronus an Kindesstatt an, und wollte ihnen sein Reich hinterlassen; da aber ein Enkel von ihm, Sohn des Phrixus, ankam und darauf Ansprüche machte, überliess er es diesem, und gab den beiden Kindern des Thersander zur Entschädigung ein Stück Landes, auf welchem sie die beiden Städte H. und Coronea erbauten.


Halirrhotius (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Nymphe Euryte, wollte der Alcippe, der Tochter des Mars und der Agraulos, Gewalt anthun, ward aber von Mars auf der That ertappt und getödtet. Neptun erhob desshalb auf dem Areopagus, wo die zwölf Götter zu Gericht sassen, Klage wider Mars, allein dieser ward freigesprochen.


Halitherses (Gr. M.), ein Greis auf Ithaca, der an Alter und Weisheit alle besiegte; er war ein Vogelschauer und verkündete aus dem Zeichen zweier Adler, welche vom Felsenhaupt des Gebirges herab über die Versammlung kamen, die Telemachus hielt, den Freiern Tod und Verderben durch Ulysses' nahe Zurückkunft.


Halius (Gr. M.), Sohn des Alcinous, Königs der Phäaken, und geübter Läufer, ward jedoch von seinem Bruder Clytoneus übertroffen; mit seinem andern Bruder Laodamas spielte er darauf mit einem purpurnen Ball, den Beide zur Bewunderung des Ulysses bis zu den Wolken trieben.


Halmus (Gr. M.), Sohn des Sisyphus und Bruder des Ornytion, Thersander und Glaucus. Er bewohnte ein kleines Stück Landes, von Eteocles ihm geschenkt, nahe bei Orchomenus, welches er nach sich Halmon benannte. Von einer unbekannten Nymphe hatte er zwei Töchter, Chryse (von Mars Mutter des Phlegyas) und Chrysogenia (von Neptun Mutter des Chryses).


Haloas (Gr. M.), »die Tennen-, Ernte-Beschützerin«, Beiname der Ceres.


Haloban Ferouer (Pers. M.), in der Pehlvi-Sprache der Name des Farvardin (s. d.).


Halocrates (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Thespiade Olympusa.


Haloën (Gr. Festbrauch), ein dem Bacchus, der Ceres und der Proserpina gemeinschaftliches Ernte-Fest der Athener im Monat Posideon, welcher um die Mitte Decembers begann.


Halosydne (Gr. M.), »die Meerernährte«, Beiname der Amphitrite, auch der Thetis.


Hals (Gr. M.), nach späterer Dichtung eine Zauberin, welche in den Diensten der Circe stand, und Ulysses, als er zu ihr kam, in ein Ross verwandelte, das sie bei sich behielt, bis es vor Alter starb.


Ham und Gardrosa (Nord. M.), die Eltern des herrlichen fliegenden Rosses Hofwarpner, das der Asin Gna, der Götterbotin, gehört.


Hama, s. Hamoys.


Hamadryaden (Gr. M.), eben so viel als Dryaden (s. d.).


Hamadryas (Gr. M.), eine Nymphe, mit welcher Oxylus, ihr Bruder, die Hamadryaden erzeugte.


Hamah (Orient. M.). Die Araber vor Einführung des Islam glaubten, dass aus dem Blute jedes Ermordeten ein Vogel entstehe, welcher H. heisse und alle Jahrhunderte die Gräber der Unglücklichen besuche. Er soll unaufhörlich Oscani geschrieen haben, d. h. »gebt mir zu trinken!« womit er des Mörders Blut meinte; war dieses geflossen, so verschwand der Vogel. Der Muhamedanismus hob diesen Aberglauben auf.


Hamakuta (Ind. M.), das Gebirge, welches den goldenen Gürtel um die Erde bildet, und zwischen den Meeren des Aufgangs und des Niedergangs liegt; es ist ohne Zweifel das Himalaya-Gebirge, von welchem alle indischen Völker ihren Ursprung herleiten. Die Fabel macht es zum Wohnsitz der guten Genien.


Hamampascha nennen die nordamerikanischen Wilden den Ort der Belohnung nach dem Tode, wohin ihre Seelen kommen, um sich mit Jagd und Krieg zu erfreuen.


Hamdir, (Nord. M.), s. Hreidmar.


Hamespethmedem (Pers. M.), einer der sechs guten Dämonen oder Izeds, welche den sechs Schöpfungszeiträumen vorstehen, in denen Ormuzd die Welt schuf. Er verleiht Glück, Grösse und Erfüllung aller Wünsche; steht auch dem Feste vor, welches Dschemschid zum Andenken an Ormuzds Macht eingesetzt, und erhöhet dessen Freuden durch seine unsichtbare Gegenwart.


Hamestan (Pers. M.), ein Ort zwischen dem Paradiese und der Hölle, in welchem die Seelen derjenigen, deren gute Thaten den bösen genau das Gleichgewicht hatten, bis zur Auferstehung bleiben, um dann gerichtet zu werden.


Hamilcar (Karth. M.), ein Suffete und Feldherr der Karthager, welcher auf Sicilien Krieg gegen Gelon führte. Während einer grossen Schlacht mit den Syracusern opferte er im Lager Hecatomben, um von den Göttern günstige Zeichen für sein Heer zu gewinnen; als sich jedoch der Sieg auf die Seite der Feinde zu neigen schien, stürzte er, um ihn zurückzulenken, sich selbst in die Flammen des Scheiterhaufens. Er ward dafür in Karthago und allen Colonien göttlich verehrt. Man muss übrigens diesen H. nicht mit dem Vater des Hannibal verwechseln.


Hamingior (Nord. M.), allgemeiner Name der Schutzgeister oder guten Genien, welche die Sterblichen begleiten.


Hamkar (Pers. M.), Gehilfe des Ized, der jedem Amschaspand oder höheren Genius beigegeben ist.


Haemon (Gr. M.), 1) Sohn des Creon, Königs von Theben, Bräutigam der Antigone (s. d.). – 2) H., Sohn des Lycaon, Gründer von Hämonia in Arcadien. – 3) H., ein Pelasger (Sohn des Autochthonen Pelasgus); er gab seinem Lande den Namen Hämonia, das später von seinem Sohne Thessalus Thessalien genannt ward. – 4) H., Vater des Aetoliers Oxylus, mit dessen Beistand die Heracliden nach einer Reihe vergeblicher Versuche endlich in den Peloponnes gelangten.


Haemonides (Ital. M.), Priester des Apollo und der Diana, ein Rutuler, welcher im Heere des Turnus gegen Aeneas kämpfte; er ward von diesem erlegt, der Waffen beraubt und aus diesen dem Mars ein Siegesmal errichtet.


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[227/0297] Natangen, Thorn, Welau u. a. Orten gab es Eichen von 20 bis 27 Ellen im Umfang und von mehrtausendjährigem Alter. Als die christliche Religion eingeführt wurde, hieb man diese Denkmale der Urzeit um, und baute oft aus einem einzigen Baum eine ganze grosse Kirche. Dem Blute schrieb man zu, dass solche Bäume selbst im Winter ihre Blätter und ihre Farbe nicht verloren. Haingoetze, biblischer Name für Astarte und Astaroth (s. d.). Halade Mystae (Gr. M.), »an's Meer, ihr Geweihten!«, der zweite Tag der grossen Eleusinien, an welchem sich die das Fest Feiernden im Meere badeten. Halcyoneus (Gr. M.), Begleiter des Phineus, welcher mit diesem den blutigen Streit auf der Hochzeit des Perseus erregte; er tödtete den Dorylas, einen reichen Nasamonier. Haldan (Nord. M.), König in Dänemark; sein Beiname war Berggrem; wegen seiner grossen Thaten hielt man ihn für einen Sohn Thors. Halesus (Gr. M.), 1) ein Emathier, d. h. Macedonier, den der Centaur Latreus erschlagen hatte, der in jenes Rüstung auf der Hochzeit des Pirithous erschien. – 2) H., ein Nachkomme des Agamemnon, der nach Italien kam und Bundes – Genosse des Turnus wurde. Er blieb von der Hand des Pallas, des Sohnes Evanders. Halia (Gr. Festbrauch), ein Sonnenfest auf der Insel Rhodus. Halia (Gr. M.), Schwester der Telchinen, welche der Meergott Neptun liebte und mit ihr sieben Kinder zeugte, darunter eine Tochter, Rhodus; die anderen waren Söhne von rauher, wilder Gemüthsart. Venus kam auf einer Reise von Cythere nach Cypern auf die Insel Rhodus, und ward von diesen Söhnen des Neptun zurückgewiesen. Die erzürnte Göttin machte sie rasend, so dass sie ihrer Mutter Gewalt, den Einwohnern aber viel Böses anthaten. Als der Meergott erfuhr, was geschehen war, verbarg er seine Söhne, ihrer Schandthat wegen, unter die Erde, und von da an hiessen sie die östlichen Dämonen. H. stürzte sich aus Verzweifelung in's Meer, und ward von den Bewohnern der Insel, unter dem Namen Leucothea, göttlich verehrt. (Vergl. Ino.) Haliacmon (Gr. M.), Sohn des Oceanus und der Tethys, Flussgott in Macedonien. Haliartus (Gr. M.), Enkel des Sisyphus und Sohn des Thersander. Da Athamas, Bruder des Sisyphus, keine Söhne hatte (indem Phrixus entflohen), nahm er H. und dessen Bruder Coronus an Kindesstatt an, und wollte ihnen sein Reich hinterlassen; da aber ein Enkel von ihm, Sohn des Phrixus, ankam und darauf Ansprüche machte, überliess er es diesem, und gab den beiden Kindern des Thersander zur Entschädigung ein Stück Landes, auf welchem sie die beiden Städte H. und Coronea erbauten. Halirrhotius (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Nymphe Euryte, wollte der Alcippe, der Tochter des Mars und der Agraulos, Gewalt anthun, ward aber von Mars auf der That ertappt und getödtet. Neptun erhob desshalb auf dem Areopagus, wo die zwölf Götter zu Gericht sassen, Klage wider Mars, allein dieser ward freigesprochen. Halitherses (Gr. M.), ein Greis auf Ithaca, der an Alter und Weisheit alle besiegte; er war ein Vogelschauer und verkündete aus dem Zeichen zweier Adler, welche vom Felsenhaupt des Gebirges herab über die Versammlung kamen, die Telemachus hielt, den Freiern Tod und Verderben durch Ulysses' nahe Zurückkunft. Halius (Gr. M.), Sohn des Alcinous, Königs der Phäaken, und geübter Läufer, ward jedoch von seinem Bruder Clytoneus übertroffen; mit seinem andern Bruder Laodamas spielte er darauf mit einem purpurnen Ball, den Beide zur Bewunderung des Ulysses bis zu den Wolken trieben. Halmus (Gr. M.), Sohn des Sisyphus und Bruder des Ornytion, Thersander und Glaucus. Er bewohnte ein kleines Stück Landes, von Eteocles ihm geschenkt, nahe bei Orchomenus, welches er nach sich Halmon benannte. Von einer unbekannten Nymphe hatte er zwei Töchter, Chryse (von Mars Mutter des Phlegyas) und Chrysogenia (von Neptun Mutter des Chryses). Haloas (Gr. M.), »die Tennen-, Ernte-Beschützerin«, Beiname der Ceres. Haloban Ferouer (Pers. M.), in der Pehlvi-Sprache der Name des Farvardin (s. d.). Halocrates (Gr. M.), Sohn des Hercules von der Thespiade Olympusa. Haloën (Gr. Festbrauch), ein dem Bacchus, der Ceres und der Proserpina gemeinschaftliches Ernte-Fest der Athener im Monat Posideon, welcher um die Mitte Decembers begann. Halosydne (Gr. M.), »die Meerernährte«, Beiname der Amphitrite, auch der Thetis. Hals (Gr. M.), nach späterer Dichtung eine Zauberin, welche in den Diensten der Circe stand, und Ulysses, als er zu ihr kam, in ein Ross verwandelte, das sie bei sich behielt, bis es vor Alter starb. Ham und Gardrosa (Nord. M.), die Eltern des herrlichen fliegenden Rosses Hofwarpner, das der Asin Gna, der Götterbotin, gehört. Hama, s. Hamoys. Hamadryaden (Gr. M.), eben so viel als Dryaden (s. d.). Hamadryas (Gr. M.), eine Nymphe, mit welcher Oxylus, ihr Bruder, die Hamadryaden erzeugte. Hamah (Orient. M.). Die Araber vor Einführung des Islam glaubten, dass aus dem Blute jedes Ermordeten ein Vogel entstehe, welcher H. heisse und alle Jahrhunderte die Gräber der Unglücklichen besuche. Er soll unaufhörlich Oscani geschrieen haben, d. h. »gebt mir zu trinken!« womit er des Mörders Blut meinte; war dieses geflossen, so verschwand der Vogel. Der Muhamedanismus hob diesen Aberglauben auf. Hamakuta (Ind. M.), das Gebirge, welches den goldenen Gürtel um die Erde bildet, und zwischen den Meeren des Aufgangs und des Niedergangs liegt; es ist ohne Zweifel das Himalaya-Gebirge, von welchem alle indischen Völker ihren Ursprung herleiten. Die Fabel macht es zum Wohnsitz der guten Genien. Hamampascha nennen die nordamerikanischen Wilden den Ort der Belohnung nach dem Tode, wohin ihre Seelen kommen, um sich mit Jagd und Krieg zu erfreuen. Hamdir, (Nord. M.), s. Hreidmar. Hamespethmedem (Pers. M.), einer der sechs guten Dämonen oder Izeds, welche den sechs Schöpfungszeiträumen vorstehen, in denen Ormuzd die Welt schuf. Er verleiht Glück, Grösse und Erfüllung aller Wünsche; steht auch dem Feste vor, welches Dschemschid zum Andenken an Ormuzds Macht eingesetzt, und erhöhet dessen Freuden durch seine unsichtbare Gegenwart. Hamestan (Pers. M.), ein Ort zwischen dem Paradiese und der Hölle, in welchem die Seelen derjenigen, deren gute Thaten den bösen genau das Gleichgewicht hatten, bis zur Auferstehung bleiben, um dann gerichtet zu werden. Hamilcar (Karth. M.), ein Suffete und Feldherr der Karthager, welcher auf Sicilien Krieg gegen Gelon führte. Während einer grossen Schlacht mit den Syracusern opferte er im Lager Hecatomben, um von den Göttern günstige Zeichen für sein Heer zu gewinnen; als sich jedoch der Sieg auf die Seite der Feinde zu neigen schien, stürzte er, um ihn zurückzulenken, sich selbst in die Flammen des Scheiterhaufens. Er ward dafür in Karthago und allen Colonien göttlich verehrt. Man muss übrigens diesen H. nicht mit dem Vater des Hannibal verwechseln. Hamingior (Nord. M.), allgemeiner Name der Schutzgeister oder guten Genien, welche die Sterblichen begleiten. Hamkar (Pers. M.), Gehilfe des Ized, der jedem Amschaspand oder höheren Genius beigegeben ist. Haemon (Gr. M.), 1) Sohn des Creon, Königs von Theben, Bräutigam der Antigone (s. d.). – 2) H., Sohn des Lycaon, Gründer von Hämonia in Arcadien. – 3) H., ein Pelasger (Sohn des Autochthonen Pelasgus); er gab seinem Lande den Namen Hämonia, das später von seinem Sohne Thessalus Thessalien genannt ward. – 4) H., Vater des Aetoliers Oxylus, mit dessen Beistand die Heracliden nach einer Reihe vergeblicher Versuche endlich in den Peloponnes gelangten. Haemonides (Ital. M.), Priester des Apollo und der Diana, ein Rutuler, welcher im Heere des Turnus gegen Aeneas kämpfte; er ward von diesem erlegt, der Waffen beraubt und aus diesen dem Mars ein Siegesmal errichtet.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/297>, abgerufen am 21.11.2024.