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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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eingeschränkt ist die Familie der Hasenmäuse (Lagostomida), verhält-
nißmäßig große Thiere mit großen weiten Ohren, langen kräftigen
Hinterfüßen, kurzen kleinen Vorderfüßen und einem langen, meist
buschig behaarten Schwanze. Die Backzähne sind wurzellos, zusam-
mengesetzt, die unteren Vorderzähne sehr kurz, stets abgenutzt und
breitschneidig. Der Pelz dieser Thiere ist sehr dicht, weich, seidenartig und
von einigen Arten als Pelzwerk sehr gesucht. Die Zahl der Zehen
an den Vorderfüßen wechselt zwischen vier und fünf, an den Hinter-
füßen befindet sich stets eine Zehe weniger, als an den Vorderfüßen.
Lagostomus; Eriomys; Chinchilla; Lagotis.

[Abbildung] Fig. 1458.

Der Springhase (Dipus sagitta.)

Die Familie der Springhasen (Macropoda) zeichnet sich durch
die enorme Entwickelung der Hinterbeine, die außerordentlich kurzen,
kleinen Vorderbeine und den langen runden Schwanz, der an seinem
Ende meist eine Quaste trägt, vor allen übrigen Nagern leicht aus.
Die Vorderbeine haben vier mit langen Grabekrallen bewaffnete Ze-
hen und meist noch einen Daumenstummel; die Hinterfüße nur drei
vollständige und eine oder zwei seitliche verkümmerte Zehen, für welche
oft nur ein einziger Mittelfußknochen existirt. Gewöhnlich finden sich
in der Unterkinnlade nur drei, in der Oberkinnlade vier Backzähne
vor, indem vor dem größeren noch ein kleinerer Lückenzahn steht. Die
Thiere graben sich Erdhöhlen, weßhalb auch die Schlüsselbeine ihrer
Vorderfüße vollständig entwickelt sind, in denen sie den Tag zubrin-
gen und kommen bei Nacht hervor, wo sie mit großen Sprüngen um-

eingeſchränkt iſt die Familie der Haſenmäuſe (Lagostomida), verhält-
nißmäßig große Thiere mit großen weiten Ohren, langen kräftigen
Hinterfüßen, kurzen kleinen Vorderfüßen und einem langen, meiſt
buſchig behaarten Schwanze. Die Backzähne ſind wurzellos, zuſam-
mengeſetzt, die unteren Vorderzähne ſehr kurz, ſtets abgenutzt und
breitſchneidig. Der Pelz dieſer Thiere iſt ſehr dicht, weich, ſeidenartig und
von einigen Arten als Pelzwerk ſehr geſucht. Die Zahl der Zehen
an den Vorderfüßen wechſelt zwiſchen vier und fünf, an den Hinter-
füßen befindet ſich ſtets eine Zehe weniger, als an den Vorderfüßen.
Lagostomus; Eriomys; Chinchilla; Lagotis.

[Abbildung] Fig. 1458.

Der Springhaſe (Dipus sagitta.)

Die Familie der Springhaſen (Macropoda) zeichnet ſich durch
die enorme Entwickelung der Hinterbeine, die außerordentlich kurzen,
kleinen Vorderbeine und den langen runden Schwanz, der an ſeinem
Ende meiſt eine Quaſte trägt, vor allen übrigen Nagern leicht aus.
Die Vorderbeine haben vier mit langen Grabekrallen bewaffnete Ze-
hen und meiſt noch einen Daumenſtummel; die Hinterfüße nur drei
vollſtändige und eine oder zwei ſeitliche verkümmerte Zehen, für welche
oft nur ein einziger Mittelfußknochen exiſtirt. Gewöhnlich finden ſich
in der Unterkinnlade nur drei, in der Oberkinnlade vier Backzähne
vor, indem vor dem größeren noch ein kleinerer Lückenzahn ſteht. Die
Thiere graben ſich Erdhöhlen, weßhalb auch die Schlüſſelbeine ihrer
Vorderfüße vollſtändig entwickelt ſind, in denen ſie den Tag zubrin-
gen und kommen bei Nacht hervor, wo ſie mit großen Sprüngen um-

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[516/0522] eingeſchränkt iſt die Familie der Haſenmäuſe (Lagostomida), verhält- nißmäßig große Thiere mit großen weiten Ohren, langen kräftigen Hinterfüßen, kurzen kleinen Vorderfüßen und einem langen, meiſt buſchig behaarten Schwanze. Die Backzähne ſind wurzellos, zuſam- mengeſetzt, die unteren Vorderzähne ſehr kurz, ſtets abgenutzt und breitſchneidig. Der Pelz dieſer Thiere iſt ſehr dicht, weich, ſeidenartig und von einigen Arten als Pelzwerk ſehr geſucht. Die Zahl der Zehen an den Vorderfüßen wechſelt zwiſchen vier und fünf, an den Hinter- füßen befindet ſich ſtets eine Zehe weniger, als an den Vorderfüßen. Lagostomus; Eriomys; Chinchilla; Lagotis. [Abbildung Fig. 1458. Der Springhaſe (Dipus sagitta.) ] Die Familie der Springhaſen (Macropoda) zeichnet ſich durch die enorme Entwickelung der Hinterbeine, die außerordentlich kurzen, kleinen Vorderbeine und den langen runden Schwanz, der an ſeinem Ende meiſt eine Quaſte trägt, vor allen übrigen Nagern leicht aus. Die Vorderbeine haben vier mit langen Grabekrallen bewaffnete Ze- hen und meiſt noch einen Daumenſtummel; die Hinterfüße nur drei vollſtändige und eine oder zwei ſeitliche verkümmerte Zehen, für welche oft nur ein einziger Mittelfußknochen exiſtirt. Gewöhnlich finden ſich in der Unterkinnlade nur drei, in der Oberkinnlade vier Backzähne vor, indem vor dem größeren noch ein kleinerer Lückenzahn ſteht. Die Thiere graben ſich Erdhöhlen, weßhalb auch die Schlüſſelbeine ihrer Vorderfüße vollſtändig entwickelt ſind, in denen ſie den Tag zubrin- gen und kommen bei Nacht hervor, wo ſie mit großen Sprüngen um-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/522>, abgerufen am 24.11.2024.