Die Familie der Meerschweinchen(Cavida) besitzt im Ganzen die Körperform der Hasen, wenn auch mit geringerer Ungleichheit der Vorder- und Hinterfüße und mit plumperen Formen des Körpers überhaupt. Die Ohren sind stets nur kurz, der Schwanz ganz kurz oder fehlt selbst gänzlich, die Schlüsselbeine sind überall unvollkommen, die Füße meist vierzehig vorn, hinten bald fünf-, bald nur dreizehig. Sie haben bald nur schmelzfaltige, bald wirklich zusammengesetzte Back- zähne. Der auszeichnende Charakter dieser Familie liegt besonders in den Krallen der Pfoten, welche stumpf, breit und hufähnlich sind und durchaus nicht zum Fassen dienen. Mehrere Gattungen leben beson- ders in der Nähe der Flüsse, haben zum Theil Schwimmhäute an den Zehen und flüchten sich bei Gefahr ins Wasser; sie sind einzig auf Südamerika beschränkt und als Wild geschätzt. Cavia; Hydrochoerus; Dasyprocta; Coelogenys.
[Abbildung]
Fig. 1457.
Die Wollmaus (Chinchilla lanigera).
Auf denselben Erdtheil und meist auf die Hochgebirge desselben
33*
[Abbildung]
Fig. 1456.
Das Waſſerſchwein (Hydrochoerus capybara).
Die Familie der Meerſchweinchen(Cavida) beſitzt im Ganzen die Körperform der Haſen, wenn auch mit geringerer Ungleichheit der Vorder- und Hinterfüße und mit plumperen Formen des Körpers überhaupt. Die Ohren ſind ſtets nur kurz, der Schwanz ganz kurz oder fehlt ſelbſt gänzlich, die Schlüſſelbeine ſind überall unvollkommen, die Füße meiſt vierzehig vorn, hinten bald fünf-, bald nur dreizehig. Sie haben bald nur ſchmelzfaltige, bald wirklich zuſammengeſetzte Back- zähne. Der auszeichnende Charakter dieſer Familie liegt beſonders in den Krallen der Pfoten, welche ſtumpf, breit und hufähnlich ſind und durchaus nicht zum Faſſen dienen. Mehrere Gattungen leben beſon- ders in der Nähe der Flüſſe, haben zum Theil Schwimmhäute an den Zehen und flüchten ſich bei Gefahr ins Waſſer; ſie ſind einzig auf Südamerika beſchränkt und als Wild geſchätzt. Cavia; Hydrochoerus; Dasyprocta; Coelogenys.
[Abbildung]
Fig. 1457.
Die Wollmaus (Chinchilla lanigera).
Auf denſelben Erdtheil und meiſt auf die Hochgebirge deſſelben
33*
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><pbfacs="#f0521"n="515"/><figure><head>Fig. 1456.</head><lb/><p>Das Waſſerſchwein <hirendition="#aq">(Hydrochoerus capybara)</hi>.</p></figure><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Meerſchweinchen</hi><hirendition="#aq">(<hirendition="#i">Cavida</hi>)</hi> beſitzt im Ganzen<lb/>
die Körperform der Haſen, wenn auch mit geringerer Ungleichheit der<lb/>
Vorder- und Hinterfüße und mit plumperen Formen des Körpers<lb/>
überhaupt. Die Ohren ſind ſtets nur kurz, der Schwanz ganz kurz<lb/>
oder fehlt ſelbſt gänzlich, die Schlüſſelbeine ſind überall unvollkommen,<lb/>
die Füße meiſt vierzehig vorn, hinten bald fünf-, bald nur dreizehig.<lb/>
Sie haben bald nur ſchmelzfaltige, bald wirklich zuſammengeſetzte Back-<lb/>
zähne. Der auszeichnende Charakter dieſer Familie liegt beſonders in<lb/>
den Krallen der Pfoten, welche ſtumpf, breit und hufähnlich ſind und<lb/>
durchaus nicht zum Faſſen dienen. Mehrere Gattungen leben beſon-<lb/>
ders in der Nähe der Flüſſe, haben zum Theil Schwimmhäute an den<lb/>
Zehen und flüchten ſich bei Gefahr ins Waſſer; ſie ſind einzig auf<lb/>
Südamerika beſchränkt und als Wild geſchätzt. <hirendition="#aq">Cavia; Hydrochoerus;<lb/>
Dasyprocta; Coelogenys</hi>.</p><lb/><figure><head>Fig. 1457.</head><lb/><p>Die Wollmaus <hirendition="#aq">(Chinchilla lanigera)</hi>.</p></figure><lb/><p>Auf denſelben Erdtheil und meiſt auf die Hochgebirge deſſelben<lb/><fwplace="bottom"type="sig">33*</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[515/0521]
[Abbildung Fig. 1456.
Das Waſſerſchwein (Hydrochoerus capybara). ]
Die Familie der Meerſchweinchen (Cavida) beſitzt im Ganzen
die Körperform der Haſen, wenn auch mit geringerer Ungleichheit der
Vorder- und Hinterfüße und mit plumperen Formen des Körpers
überhaupt. Die Ohren ſind ſtets nur kurz, der Schwanz ganz kurz
oder fehlt ſelbſt gänzlich, die Schlüſſelbeine ſind überall unvollkommen,
die Füße meiſt vierzehig vorn, hinten bald fünf-, bald nur dreizehig.
Sie haben bald nur ſchmelzfaltige, bald wirklich zuſammengeſetzte Back-
zähne. Der auszeichnende Charakter dieſer Familie liegt beſonders in
den Krallen der Pfoten, welche ſtumpf, breit und hufähnlich ſind und
durchaus nicht zum Faſſen dienen. Mehrere Gattungen leben beſon-
ders in der Nähe der Flüſſe, haben zum Theil Schwimmhäute an den
Zehen und flüchten ſich bei Gefahr ins Waſſer; ſie ſind einzig auf
Südamerika beſchränkt und als Wild geſchätzt. Cavia; Hydrochoerus;
Dasyprocta; Coelogenys.
[Abbildung Fig. 1457.
Die Wollmaus (Chinchilla lanigera). ]
Auf denſelben Erdtheil und meiſt auf die Hochgebirge deſſelben
33*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/521>, abgerufen am 18.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.