Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.Bläschen liegt, zu dem ein eigener, aus dem dritten Brustknoten ent- Der Verdauungskanal der Insekten ist stets darmartig, aber [Abbildung]
Fig. 628. von sehr wechselnder Länge, undVerbauungsapparat eines Laufkäfers (Carabus). zeigt sich immer aus mehreren Häu- ten zusammengesetzt, deren innerste an dem oberen und unteren Ab- schnitte des Darmes mit dem Haut- skelette in Verbindung steht, und auch bei Häutungen mit demselben gewechselt wird. Bei den fleisch- fressenden Insekten, sowie bei den Saugern ist der Darmkanal im All- gemeinen weit kürzer, als bei den Pflanzenfressern, wo er oft viele schlingenförmige Biegungen im Hin- terleibe bildet, die niemals durch ein Gekröse, sondern stets nur durch vielfache Verzweigungen der Luft- röhren in ihrer Lage erhalten wer- den. Gewöhnlich kann man drei Hauptabschnitte und folgende ein- zelne Theile unterscheiden: Von der Mundhöhle an zieht sich durch die Brust zwischen den Muskelmassen derselben hindurch eine dünne, aber stark muskulöse Speiseröhre oder Schlund, der nach hinten oft in einen häutigen, mehr oder minder gefalteten Kropf und dann in einen meist runden Kaumagen sich erweitert, dessen innere Fläche gewöhnlich mit hornigen Leisten, Borsten und stumpfen Zähnelungen besetzt ist. Zuweilen auch, und zwar bei den Saugern findet sich neben dem Schlunde noch eine dünnhäutige Blase, die durch einen längeren Bläschen liegt, zu dem ein eigener, aus dem dritten Bruſtknoten ent- Der Verdauungskanal der Inſekten iſt ſtets darmartig, aber [Abbildung]
Fig. 628. von ſehr wechſelnder Länge, undVerbauungsapparat eines Laufkäfers (Carabus). zeigt ſich immer aus mehreren Häu- ten zuſammengeſetzt, deren innerſte an dem oberen und unteren Ab- ſchnitte des Darmes mit dem Haut- ſkelette in Verbindung ſteht, und auch bei Häutungen mit demſelben gewechſelt wird. Bei den fleiſch- freſſenden Inſekten, ſowie bei den Saugern iſt der Darmkanal im All- gemeinen weit kürzer, als bei den Pflanzenfreſſern, wo er oft viele ſchlingenförmige Biegungen im Hin- terleibe bildet, die niemals durch ein Gekröſe, ſondern ſtets nur durch vielfache Verzweigungen der Luft- röhren in ihrer Lage erhalten wer- den. Gewöhnlich kann man drei Hauptabſchnitte und folgende ein- zelne Theile unterſcheiden: Von der Mundhöhle an zieht ſich durch die Bruſt zwiſchen den Muskelmaſſen derſelben hindurch eine dünne, aber ſtark muskulöſe Speiſeröhre oder Schlund, der nach hinten oft in einen häutigen, mehr oder minder gefalteten Kropf und dann in einen meiſt runden Kaumagen ſich erweitert, deſſen innere Fläche gewöhnlich mit hornigen Leiſten, Borſten und ſtumpfen Zähnelungen beſetzt iſt. Zuweilen auch, und zwar bei den Saugern findet ſich neben dem Schlunde noch eine dünnhäutige Blaſe, die durch einen längeren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0540" n="534"/> Bläschen liegt, zu dem ein eigener, aus dem dritten Bruſtknoten ent-<lb/> ſpringender Hörnerve geht. Bei den eigentlichen Gryllen <hi rendition="#aq">(Gryllida)</hi><lb/> und den Heuſchrecken <hi rendition="#aq">(Locustida)</hi> findet man gar unter dem Kniege-<lb/> lenke der beiden Vorderſchienen Gruben, welche durch Trommelfelle<lb/> geſchloſſen ſind und hinter denen die Luftröhre des Beines eine Blaſe<lb/> bildet, zu der ſich ein eigener Gehörnerve begiebt.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Verdauungskanal</hi> der Inſekten iſt ſtets darmartig, aber<lb/><figure><head>Fig. 628.</head><lb/><p>Verbauungsapparat eines Laufkäfers <hi rendition="#aq">(Carabus)</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Mundwerkzeuge. <hi rendition="#aq">b</hi> Kopf mit Füh-<lb/> lern und Augen. <hi rendition="#aq">c</hi> Schlund. <hi rendition="#aq">d</hi> Kropf.<lb/><hi rendition="#aq">e</hi> Kaumagen. <hi rendition="#aq">f</hi> Der zottige Chylusmagen.<lb/><hi rendition="#aq">g</hi> Harngefäße. <hi rendition="#aq">h</hi> Krummdarm. <hi rendition="#aq">i</hi> Maſt-<lb/> darm (Cloake). <hi rendition="#aq">k</hi> Afterdrüſen. <hi rendition="#aq">l</hi> After.</p></figure><lb/> von ſehr wechſelnder Länge, und<lb/> zeigt ſich immer aus mehreren Häu-<lb/> ten zuſammengeſetzt, deren innerſte<lb/> an dem oberen und unteren Ab-<lb/> ſchnitte des Darmes mit dem Haut-<lb/> ſkelette in Verbindung ſteht, und<lb/> auch bei Häutungen mit demſelben<lb/> gewechſelt wird. Bei den fleiſch-<lb/> freſſenden Inſekten, ſowie bei den<lb/> Saugern iſt der Darmkanal im All-<lb/> gemeinen weit kürzer, als bei den<lb/> Pflanzenfreſſern, wo er oft viele<lb/> ſchlingenförmige Biegungen im Hin-<lb/> terleibe bildet, die niemals durch<lb/> ein Gekröſe, ſondern ſtets nur durch<lb/> vielfache Verzweigungen der Luft-<lb/> röhren in ihrer Lage erhalten wer-<lb/> den. Gewöhnlich kann man drei<lb/> Hauptabſchnitte und folgende ein-<lb/> zelne Theile unterſcheiden: Von der<lb/> Mundhöhle an zieht ſich durch die<lb/> Bruſt zwiſchen den Muskelmaſſen<lb/> derſelben hindurch eine dünne, aber<lb/> ſtark muskulöſe Speiſeröhre oder<lb/><hi rendition="#g">Schlund</hi>, der nach hinten oft in<lb/> einen häutigen, mehr oder minder<lb/> gefalteten <hi rendition="#g">Kropf</hi> und dann in<lb/> einen meiſt runden <hi rendition="#g">Kaumagen</hi><lb/> ſich erweitert, deſſen innere Fläche<lb/> gewöhnlich mit hornigen Leiſten,<lb/> Borſten und ſtumpfen Zähnelungen<lb/> beſetzt iſt. Zuweilen auch, und zwar bei den Saugern findet ſich neben<lb/> dem Schlunde noch eine dünnhäutige Blaſe, die durch einen längeren<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [534/0540]
Bläschen liegt, zu dem ein eigener, aus dem dritten Bruſtknoten ent-
ſpringender Hörnerve geht. Bei den eigentlichen Gryllen (Gryllida)
und den Heuſchrecken (Locustida) findet man gar unter dem Kniege-
lenke der beiden Vorderſchienen Gruben, welche durch Trommelfelle
geſchloſſen ſind und hinter denen die Luftröhre des Beines eine Blaſe
bildet, zu der ſich ein eigener Gehörnerve begiebt.
Der Verdauungskanal der Inſekten iſt ſtets darmartig, aber
[Abbildung Fig. 628.
Verbauungsapparat eines Laufkäfers (Carabus).
a Mundwerkzeuge. b Kopf mit Füh-
lern und Augen. c Schlund. d Kropf.
e Kaumagen. f Der zottige Chylusmagen.
g Harngefäße. h Krummdarm. i Maſt-
darm (Cloake). k Afterdrüſen. l After.]
von ſehr wechſelnder Länge, und
zeigt ſich immer aus mehreren Häu-
ten zuſammengeſetzt, deren innerſte
an dem oberen und unteren Ab-
ſchnitte des Darmes mit dem Haut-
ſkelette in Verbindung ſteht, und
auch bei Häutungen mit demſelben
gewechſelt wird. Bei den fleiſch-
freſſenden Inſekten, ſowie bei den
Saugern iſt der Darmkanal im All-
gemeinen weit kürzer, als bei den
Pflanzenfreſſern, wo er oft viele
ſchlingenförmige Biegungen im Hin-
terleibe bildet, die niemals durch
ein Gekröſe, ſondern ſtets nur durch
vielfache Verzweigungen der Luft-
röhren in ihrer Lage erhalten wer-
den. Gewöhnlich kann man drei
Hauptabſchnitte und folgende ein-
zelne Theile unterſcheiden: Von der
Mundhöhle an zieht ſich durch die
Bruſt zwiſchen den Muskelmaſſen
derſelben hindurch eine dünne, aber
ſtark muskulöſe Speiſeröhre oder
Schlund, der nach hinten oft in
einen häutigen, mehr oder minder
gefalteten Kropf und dann in
einen meiſt runden Kaumagen
ſich erweitert, deſſen innere Fläche
gewöhnlich mit hornigen Leiſten,
Borſten und ſtumpfen Zähnelungen
beſetzt iſt. Zuweilen auch, und zwar bei den Saugern findet ſich neben
dem Schlunde noch eine dünnhäutige Blaſe, die durch einen längeren
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