Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.bei einer Gattung noch Kiemenanhänge an den Bauchfüßen entwickelt. Die letzte Familie der Krebse wird von den Langusten (Palinu- [Abbildung]
Fig. 520. rida) gebildet, meistLanguste (Palinurus). großen, breiten, sehr hartschaligen Krebsen mit kurzem, plattem Hinterleibe und plat- tem Kopfbrustschilde, das nach hinten be- sonders sehr breit ist. Die inneren Fühler sind kurz, gewöhnlich am Ende zweifiedrig, die äußeren bald sehr lang und borstenför- mig, bald in eine breite, krustenartige Platte verwandelt. Die Bildung der Füße wechselt, doch hat das erste Paar nur selten eine Scheere und die anderen niemals, das fünfte Paar ist oft rudimentär; die Schwanzflosse ist breit, aus fünf Lappen ge- bildet, von denen die äußeren stets, der mittlere häufig fast in seinem ganzen Umfange häu- tig ist. Die meist großen und schweren Thiere leben an den Küsten in ziemlicher Tiefe und sind theilweise ebenso, wie die Hummer, ein bedeutender Handelsartikel. Besonders charakteristische Repräsentanten dieser Familie finden sich in dem Muschelkalke und später in den juras- sischen Schichten. Palinurus; Scyllarus; Eryon; Galathea; Grimothea; Pemphix; Prosopon. Die Unterordnung der Halbschwänzer (Anomura) wird bei einer Gattung noch Kiemenanhänge an den Bauchfüßen entwickelt. Die letzte Familie der Krebſe wird von den Languſten (Palinu- [Abbildung]
Fig. 520. rida) gebildet, meiſtLanguſte (Palinurus). großen, breiten, ſehr hartſchaligen Krebſen mit kurzem, plattem Hinterleibe und plat- tem Kopfbruſtſchilde, das nach hinten be- ſonders ſehr breit iſt. Die inneren Fühler ſind kurz, gewöhnlich am Ende zweifiedrig, die äußeren bald ſehr lang und borſtenför- mig, bald in eine breite, kruſtenartige Platte verwandelt. Die Bildung der Füße wechſelt, doch hat das erſte Paar nur ſelten eine Scheere und die anderen niemals, das fünfte Paar iſt oft rudimentär; die Schwanzfloſſe iſt breit, aus fünf Lappen ge- bildet, von denen die äußeren ſtets, der mittlere häufig faſt in ſeinem ganzen Umfange häu- tig iſt. Die meiſt großen und ſchweren Thiere leben an den Küſten in ziemlicher Tiefe und ſind theilweiſe ebenſo, wie die Hummer, ein bedeutender Handelsartikel. Beſonders charakteriſtiſche Repräſentanten dieſer Familie finden ſich in dem Muſchelkalke und ſpäter in den juraſ- ſiſchen Schichten. Palinurus; Scyllarus; Eryon; Galathea; Grimothea; Pemphix; Prosopon. Die Unterordnung der Halbſchwänzer (Anomura) wird <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0467" n="461"/> bei einer Gattung noch Kiemenanhänge an den Bauchfüßen entwickelt.<lb/> Die Familie iſt, wie die vorige, beſonders in den lithographiſchen<lb/> Steinen von Sohlenhofen, die dem oberen Jura angehören, häufig<lb/> vertreten. <hi rendition="#aq">Thalassina; Axia; Callianassa; Callianida; Brisa; Magila.</hi></p><lb/> <p>Die letzte Familie der Krebſe wird von den <hi rendition="#b">Languſten</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Palinu-</hi></hi><lb/><figure><head>Fig. 520. </head><p>Languſte <hi rendition="#aq">(Palinurus).</hi></p></figure><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">rida</hi></hi>) gebildet, meiſt<lb/> großen, breiten, ſehr<lb/> hartſchaligen Krebſen<lb/> mit kurzem, plattem<lb/> Hinterleibe und plat-<lb/> tem Kopfbruſtſchilde,<lb/> das nach hinten be-<lb/> ſonders ſehr breit iſt.<lb/> Die inneren Fühler<lb/> ſind kurz, gewöhnlich<lb/> am Ende zweifiedrig,<lb/> die äußeren bald ſehr<lb/> lang und borſtenför-<lb/> mig, bald in eine<lb/> breite, kruſtenartige<lb/> Platte verwandelt.<lb/> Die Bildung der Füße<lb/> wechſelt, doch hat das<lb/> erſte Paar nur ſelten<lb/> eine Scheere und die<lb/> anderen niemals, das<lb/> fünfte Paar iſt oft<lb/> rudimentär; die<lb/> Schwanzfloſſe iſt breit,<lb/> aus fünf Lappen ge-<lb/> bildet, von denen die<lb/> äußeren ſtets, der mittlere häufig faſt in ſeinem ganzen Umfange häu-<lb/> tig iſt. Die meiſt großen und ſchweren Thiere leben an den Küſten<lb/> in ziemlicher Tiefe und ſind theilweiſe ebenſo, wie die Hummer, ein<lb/> bedeutender Handelsartikel. Beſonders charakteriſtiſche Repräſentanten<lb/> dieſer Familie finden ſich in dem Muſchelkalke und ſpäter in den juraſ-<lb/> ſiſchen Schichten. <hi rendition="#aq">Palinurus; Scyllarus; Eryon; Galathea; Grimothea;<lb/> Pemphix; Prosopon.</hi></p><lb/> <p>Die Unterordnung der <hi rendition="#b">Halbſchwänzer (Anomura)</hi> wird<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [461/0467]
bei einer Gattung noch Kiemenanhänge an den Bauchfüßen entwickelt.
Die Familie iſt, wie die vorige, beſonders in den lithographiſchen
Steinen von Sohlenhofen, die dem oberen Jura angehören, häufig
vertreten. Thalassina; Axia; Callianassa; Callianida; Brisa; Magila.
Die letzte Familie der Krebſe wird von den Languſten (Palinu-
[Abbildung Fig. 520. Languſte (Palinurus).]
rida) gebildet, meiſt
großen, breiten, ſehr
hartſchaligen Krebſen
mit kurzem, plattem
Hinterleibe und plat-
tem Kopfbruſtſchilde,
das nach hinten be-
ſonders ſehr breit iſt.
Die inneren Fühler
ſind kurz, gewöhnlich
am Ende zweifiedrig,
die äußeren bald ſehr
lang und borſtenför-
mig, bald in eine
breite, kruſtenartige
Platte verwandelt.
Die Bildung der Füße
wechſelt, doch hat das
erſte Paar nur ſelten
eine Scheere und die
anderen niemals, das
fünfte Paar iſt oft
rudimentär; die
Schwanzfloſſe iſt breit,
aus fünf Lappen ge-
bildet, von denen die
äußeren ſtets, der mittlere häufig faſt in ſeinem ganzen Umfange häu-
tig iſt. Die meiſt großen und ſchweren Thiere leben an den Küſten
in ziemlicher Tiefe und ſind theilweiſe ebenſo, wie die Hummer, ein
bedeutender Handelsartikel. Beſonders charakteriſtiſche Repräſentanten
dieſer Familie finden ſich in dem Muſchelkalke und ſpäter in den juraſ-
ſiſchen Schichten. Palinurus; Scyllarus; Eryon; Galathea; Grimothea;
Pemphix; Prosopon.
Die Unterordnung der Halbſchwänzer (Anomura) wird
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