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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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Arten von der ältesten Zeit an [in] den Schichten der Erde vorhanden.
Cardium; Opis; Crassatella; Cypricardium; Corbis; Lucina.

Ihnen sehr ähnlich sind die Erbsenmuscheln (Cyclasida) mit dün-
ner Schale, welche mit einer dicken runzeligen Oberhaut bedeckt ist
und außer den Hauptzähnen am Schlosse auch noch Seitenzähne be-
sitzt. Die Thiere haben ebenso wie die Herzmuscheln zwei kurze hintere
Mantelröhren, aber nur einen einfachen kielförmigen Fuß ohne Knie-
beugung. Sie leben im Schlamm der süßen Gewässer, wo sie sich
einbohren und die Röhre nach oben in das Wasser herausstrecken.
Nach den bis jetzt angestellten Untersuchungen sollen diese Muschel-
thiere Zwitter sein; eine Ausnahme, die allerdings viel Auffallendes
hat. Cyclas; Pisidium; Cyrene.

Die Trogmuscheln (Mactrida) entsprechen in der Form, der

[Abbildung] Fig. 321.

Trogmuschel (Mactra).

Bezahnung des Schlosses, der meist voll-
ständigen Schließung der Schalen, den
Herzmuscheln; entfernen sich aber von
ihnen durch die bedeutende Größe und
Länge der After- und Athemröhre, an
welchen sehr bedeutende Muskeln zum Zu-
rückziehen befestigt sind. Es setzen sich
diese Muskeln an einem ausgeschweiften
Rande innen an der Schale an, so daß
[Abbildung] Fig. 322.

Tellina, mit ausgedehntem Thiere.
p der Fuß. r Athemröhre. e Af-
terröhre.

[Abbildung] Fig. 323.

Venerupis.

der Mantelein-
druck der Schale
auf der hinteren
Seite eine starke
Ausbuchtung zeigt.
Alle diese Muscheln
graben sich mit ih-
rem starken, meist
dreieckigen Fuße in
den Boden ein; viele auch bohren sich Löcher in die Felsen, in denen
sie zeitlebens stecken bleiben, da der Eingang des Loches, den sie als
junge Thiere bohrten, der späteren Größe des erwachsenen Thieres
nicht mehr entspricht. Mactra; Venus; Tellina; Cythera; Venerupis;
Petricola; Donax; Corbula.

Die Klaffmuscheln (Pylorida) zeigen die Ausbildung der Röhren
in noch weit höherem Maße, als die vorige Familie. Der Mantel ist

Arten von der älteſten Zeit an [in] den Schichten der Erde vorhanden.
Cardium; Opis; Crassatella; Cypricardium; Corbis; Lucina.

Ihnen ſehr ähnlich ſind die Erbſenmuſcheln (Cyclasida) mit dün-
ner Schale, welche mit einer dicken runzeligen Oberhaut bedeckt iſt
und außer den Hauptzähnen am Schloſſe auch noch Seitenzähne be-
ſitzt. Die Thiere haben ebenſo wie die Herzmuſcheln zwei kurze hintere
Mantelröhren, aber nur einen einfachen kielförmigen Fuß ohne Knie-
beugung. Sie leben im Schlamm der ſüßen Gewäſſer, wo ſie ſich
einbohren und die Röhre nach oben in das Waſſer herausſtrecken.
Nach den bis jetzt angeſtellten Unterſuchungen ſollen dieſe Muſchel-
thiere Zwitter ſein; eine Ausnahme, die allerdings viel Auffallendes
hat. Cyclas; Pisidium; Cyrene.

Die Trogmuſcheln (Mactrida) entſprechen in der Form, der

[Abbildung] Fig. 321.

Trogmuſchel (Mactra).

Bezahnung des Schloſſes, der meiſt voll-
ſtändigen Schließung der Schalen, den
Herzmuſcheln; entfernen ſich aber von
ihnen durch die bedeutende Größe und
Länge der After- und Athemröhre, an
welchen ſehr bedeutende Muskeln zum Zu-
rückziehen befeſtigt ſind. Es ſetzen ſich
dieſe Muskeln an einem ausgeſchweiften
Rande innen an der Schale an, ſo daß
[Abbildung] Fig. 322.

Tellina, mit ausgedehntem Thiere.
p der Fuß. r Athemröhre. e Af-
terröhre.

[Abbildung] Fig. 323.

Venerupis.

der Mantelein-
druck der Schale
auf der hinteren
Seite eine ſtarke
Ausbuchtung zeigt.
Alle dieſe Muſcheln
graben ſich mit ih-
rem ſtarken, meiſt
dreieckigen Fuße in
den Boden ein; viele auch bohren ſich Löcher in die Felſen, in denen
ſie zeitlebens ſtecken bleiben, da der Eingang des Loches, den ſie als
junge Thiere bohrten, der ſpäteren Größe des erwachſenen Thieres
nicht mehr entſpricht. Mactra; Venus; Tellina; Cythera; Venerupis;
Petricola; Donax; Corbula.

Die Klaffmuſcheln (Pylorida) zeigen die Ausbildung der Röhren
in noch weit höherem Maße, als die vorige Familie. Der Mantel iſt

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[311/0317] Arten von der älteſten Zeit an in den Schichten der Erde vorhanden. Cardium; Opis; Crassatella; Cypricardium; Corbis; Lucina. Ihnen ſehr ähnlich ſind die Erbſenmuſcheln (Cyclasida) mit dün- ner Schale, welche mit einer dicken runzeligen Oberhaut bedeckt iſt und außer den Hauptzähnen am Schloſſe auch noch Seitenzähne be- ſitzt. Die Thiere haben ebenſo wie die Herzmuſcheln zwei kurze hintere Mantelröhren, aber nur einen einfachen kielförmigen Fuß ohne Knie- beugung. Sie leben im Schlamm der ſüßen Gewäſſer, wo ſie ſich einbohren und die Röhre nach oben in das Waſſer herausſtrecken. Nach den bis jetzt angeſtellten Unterſuchungen ſollen dieſe Muſchel- thiere Zwitter ſein; eine Ausnahme, die allerdings viel Auffallendes hat. Cyclas; Pisidium; Cyrene. Die Trogmuſcheln (Mactrida) entſprechen in der Form, der [Abbildung Fig. 321. Trogmuſchel (Mactra).] Bezahnung des Schloſſes, der meiſt voll- ſtändigen Schließung der Schalen, den Herzmuſcheln; entfernen ſich aber von ihnen durch die bedeutende Größe und Länge der After- und Athemröhre, an welchen ſehr bedeutende Muskeln zum Zu- rückziehen befeſtigt ſind. Es ſetzen ſich dieſe Muskeln an einem ausgeſchweiften Rande innen an der Schale an, ſo daß [Abbildung Fig. 322. Tellina, mit ausgedehntem Thiere. p der Fuß. r Athemröhre. e Af- terröhre.] [Abbildung Fig. 323. Venerupis.] der Mantelein- druck der Schale auf der hinteren Seite eine ſtarke Ausbuchtung zeigt. Alle dieſe Muſcheln graben ſich mit ih- rem ſtarken, meiſt dreieckigen Fuße in den Boden ein; viele auch bohren ſich Löcher in die Felſen, in denen ſie zeitlebens ſtecken bleiben, da der Eingang des Loches, den ſie als junge Thiere bohrten, der ſpäteren Größe des erwachſenen Thieres nicht mehr entſpricht. Mactra; Venus; Tellina; Cythera; Venerupis; Petricola; Donax; Corbula. Die Klaffmuſcheln (Pylorida) zeigen die Ausbildung der Röhren in noch weit höherem Maße, als die vorige Familie. Der Mantel iſt

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/317>, abgerufen am 05.12.2024.