Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 307. ziemlich allgemein aus zwei biegsamen, dreieckigen Hälften besteht,Fig. 308. Fig. 309. Fig. 307 -- 309. Larven des Pfahlwurmes (Teredo fatalis). welche mit einem graden Schloßrande an einander stoßen und An- fangs wie ein Sattel auf der Embryonalmasse aufliegen. Die Scha- len wachsen mehr und mehr und die Flimmerbewegung, welche anfangs auf der ganzen Oberfläche bestand, concentrirt sich nach und nach auf einen wulstförmigen Theil, der dem Schloßrande gegenüber hervorgestreckt und zurückgezogen werden kann. Dieses Wimpersegel ist mit langen Flimmerhaaren besetzt und dient dem Embryo, der es willkürlich be- wegen kann, zum Schwimmen. Bald unterscheidet man auch die bei- den Hälften des Mantels und einen anfangs einfachen Muskel, der durch zuckende Zusammenziehungen die Schale zu schließen sucht, so wie längere zum Zurückziehen des Wimpersegels bestimmte Muskelmassen. [Abbildung]
Fig. 307. ziemlich allgemein aus zwei biegſamen, dreieckigen Hälften beſteht,Fig. 308. Fig. 309. Fig. 307 — 309. Larven des Pfahlwurmes (Teredo fatalis). welche mit einem graden Schloßrande an einander ſtoßen und An- fangs wie ein Sattel auf der Embryonalmaſſe aufliegen. Die Scha- len wachſen mehr und mehr und die Flimmerbewegung, welche anfangs auf der ganzen Oberfläche beſtand, concentrirt ſich nach und nach auf einen wulſtförmigen Theil, der dem Schloßrande gegenüber hervorgeſtreckt und zurückgezogen werden kann. Dieſes Wimperſegel iſt mit langen Flimmerhaaren beſetzt und dient dem Embryo, der es willkürlich be- wegen kann, zum Schwimmen. Bald unterſcheidet man auch die bei- den Hälften des Mantels und einen anfangs einfachen Muskel, der durch zuckende Zuſammenziehungen die Schale zu ſchließen ſucht, ſo wie längere zum Zurückziehen des Wimperſegels beſtimmte Muskelmaſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0307" n="301"/><figure><head>Fig. 307.<lb/> Fig. 308. Fig. 309.</head><lb/><p>Fig. 307 — 309. Larven des Pfahlwurmes <hi rendition="#aq">(Teredo fatalis)</hi>.<lb/> Fig. 307. Eine noch junge, im Kiemenblatte geborgene Larve, bei welcher<lb/> außer dem Wimperſegel und der Schale noch keine weiteren Theile ſich unter-<lb/> ſcheiden laſſen. Die Larve iſt vom Schloßrande aus geſehen. Fig. 308 Eine<lb/> etwas ältere Larve, weit ſtärker vergrößert, mit ausgeſtrecktem Wimperſegel<lb/> und zurückgezogenem Fuße von der Seite geſehen. Fig. 309. Eine ausgebil-<lb/> dete Larve in dem Zuſtande, wie ſie die Brutſtätte in den Kiemen des Mutter-<lb/> thieres verläßt, um frei umherzuſchwimmen und ſich einen geeigneten Ort zur<lb/> Einbohrung zu ſuchen. Die Schale iſt ganz kugelförmig, der lange zungen-<lb/> förmige Fuß aus der Schale hervorgeſtreckt. <hi rendition="#aq">a</hi> die Schale. <hi rendition="#aq">b</hi> das Wimper-<lb/> ſegel. <hi rendition="#aq">c</hi> der Fuß. <hi rendition="#aq">d</hi> das Schloßband. <hi rendition="#aq">e</hi> der Mund. <hi rendition="#aq">f</hi> der After. <hi rendition="#aq">g</hi> die<lb/> Ohrblaſe. <hi rendition="#aq">h</hi> Muskeln zum Zurückziehen des Wimperſegels.</p></figure><lb/> ziemlich allgemein aus zwei biegſamen, dreieckigen Hälften beſteht,<lb/> welche mit einem graden Schloßrande an einander ſtoßen und An-<lb/> fangs wie ein Sattel auf der Embryonalmaſſe aufliegen. Die Scha-<lb/> len wachſen mehr und mehr und die Flimmerbewegung, welche anfangs<lb/> auf der ganzen Oberfläche beſtand, concentrirt ſich nach und nach auf einen<lb/> wulſtförmigen Theil, der dem Schloßrande gegenüber hervorgeſtreckt<lb/> und zurückgezogen werden kann. Dieſes Wimperſegel iſt mit langen<lb/> Flimmerhaaren beſetzt und dient dem Embryo, der es willkürlich be-<lb/> wegen kann, zum Schwimmen. Bald unterſcheidet man auch die bei-<lb/> den Hälften des Mantels und einen anfangs einfachen Muskel, der<lb/> durch zuckende Zuſammenziehungen die Schale zu ſchließen ſucht, ſo wie<lb/> längere zum Zurückziehen des Wimperſegels beſtimmte Muskelmaſſen.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [301/0307]
[Abbildung Fig. 307.
Fig. 308. Fig. 309.
Fig. 307 — 309. Larven des Pfahlwurmes (Teredo fatalis).
Fig. 307. Eine noch junge, im Kiemenblatte geborgene Larve, bei welcher
außer dem Wimperſegel und der Schale noch keine weiteren Theile ſich unter-
ſcheiden laſſen. Die Larve iſt vom Schloßrande aus geſehen. Fig. 308 Eine
etwas ältere Larve, weit ſtärker vergrößert, mit ausgeſtrecktem Wimperſegel
und zurückgezogenem Fuße von der Seite geſehen. Fig. 309. Eine ausgebil-
dete Larve in dem Zuſtande, wie ſie die Brutſtätte in den Kiemen des Mutter-
thieres verläßt, um frei umherzuſchwimmen und ſich einen geeigneten Ort zur
Einbohrung zu ſuchen. Die Schale iſt ganz kugelförmig, der lange zungen-
förmige Fuß aus der Schale hervorgeſtreckt. a die Schale. b das Wimper-
ſegel. c der Fuß. d das Schloßband. e der Mund. f der After. g die
Ohrblaſe. h Muskeln zum Zurückziehen des Wimperſegels.]
ziemlich allgemein aus zwei biegſamen, dreieckigen Hälften beſteht,
welche mit einem graden Schloßrande an einander ſtoßen und An-
fangs wie ein Sattel auf der Embryonalmaſſe aufliegen. Die Scha-
len wachſen mehr und mehr und die Flimmerbewegung, welche anfangs
auf der ganzen Oberfläche beſtand, concentrirt ſich nach und nach auf einen
wulſtförmigen Theil, der dem Schloßrande gegenüber hervorgeſtreckt
und zurückgezogen werden kann. Dieſes Wimperſegel iſt mit langen
Flimmerhaaren beſetzt und dient dem Embryo, der es willkürlich be-
wegen kann, zum Schwimmen. Bald unterſcheidet man auch die bei-
den Hälften des Mantels und einen anfangs einfachen Muskel, der
durch zuckende Zuſammenziehungen die Schale zu ſchließen ſucht, ſo wie
längere zum Zurückziehen des Wimperſegels beſtimmte Muskelmaſſen.
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