Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

Bild:
<< vorherige Seite

Amyloidentartung der Lymphdrüsen.
culäre Bildungen liegen, und dass diese Follikel sich wieder aus
einem feinen Maschennetz zusammensetzen, in welchem die klei-
nen Zellen der Drüse aufgehäuft sind, Zellen, von denen wir ver-
muthen, dass sie zugleich die Ausgangspunkte für die Entwicke-
lung der Blutkörperchen darstellen. Die Arterien verlaufen zu-
nächst in den Interstitien der Follikel und lösen sich hier in Capil-
laren auf, welche die Follikel umspinnen und zuweilen in das
Innere der Follikel selbst eindringen. Die amyloide Erkran-
kung besteht nun einerseits darin, dass diese Arterien dicker
und enger werden und weniger Blut zuleiten, andererseits
darin, dass die kleinen Zellen innerhalb der einzelnen Maschen-
[Abbildung] Fig. 122.
[Abbildung] Fig. 123.
räume der Follikel in Corpora amylacea übergehen und dass
nachher anstatt vieler Zellen in jeder Masche des Follikels
ein grosses einziges Corpus amylaceum angetroffen wird.
Dadurch gewinnt die Drüse für das blosse Auge schon das
[Abbildung] Fig. 122.

Amyloide Degeneration einer Lymphdrüse. a, b, b Ge-
fässe mit stark verdickter, glänzender, infiltrirter Wand. c Eine Lage
von Fettzellen im Umfange der Drüse. d, d Follikel mit dem feinen
Reticulum und Corpora amylacea. Vergr. 200. Vergl. Würzb. Verh.
Bd, VII. Taf. III.

[Abbildung] Fig. 123.

Einzelne Corpora amylacea in verschiedenen Grössen
und zum Theil eingebrochen aus der Drüse in Fig. 122. Vergr. 350.

Amyloidentartung der Lymphdrüsen.
culäre Bildungen liegen, und dass diese Follikel sich wieder aus
einem feinen Maschennetz zusammensetzen, in welchem die klei-
nen Zellen der Drüse aufgehäuft sind, Zellen, von denen wir ver-
muthen, dass sie zugleich die Ausgangspunkte für die Entwicke-
lung der Blutkörperchen darstellen. Die Arterien verlaufen zu-
nächst in den Interstitien der Follikel und lösen sich hier in Capil-
laren auf, welche die Follikel umspinnen und zuweilen in das
Innere der Follikel selbst eindringen. Die amyloide Erkran-
kung besteht nun einerseits darin, dass diese Arterien dicker
und enger werden und weniger Blut zuleiten, andererseits
darin, dass die kleinen Zellen innerhalb der einzelnen Maschen-
[Abbildung] Fig. 122.
[Abbildung] Fig. 123.
räume der Follikel in Corpora amylacea übergehen und dass
nachher anstatt vieler Zellen in jeder Masche des Follikels
ein grosses einziges Corpus amylaceum angetroffen wird.
Dadurch gewinnt die Drüse für das blosse Auge schon das
[Abbildung] Fig. 122.

Amyloide Degeneration einer Lymphdrüse. a, b, b Ge-
fässe mit stark verdickter, glänzender, infiltrirter Wand. c Eine Lage
von Fettzellen im Umfange der Drüse. d, d Follikel mit dem feinen
Reticulum und Corpora amylacea. Vergr. 200. Vergl. Würzb. Verh.
Bd, VII. Taf. III.

[Abbildung] Fig. 123.

Einzelne Corpora amylacea in verschiedenen Grössen
und zum Theil eingebrochen aus der Drüse in Fig. 122. Vergr. 350.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0365" n="343"/><fw place="top" type="header">Amyloidentartung der Lymphdrüsen.</fw><lb/>
culäre Bildungen liegen, und dass diese Follikel sich wieder aus<lb/>
einem feinen Maschennetz zusammensetzen, in welchem die klei-<lb/>
nen Zellen der Drüse aufgehäuft sind, Zellen, von denen wir ver-<lb/>
muthen, dass sie zugleich die Ausgangspunkte für die Entwicke-<lb/>
lung der Blutkörperchen darstellen. Die Arterien verlaufen zu-<lb/>
nächst in den Interstitien der Follikel und lösen sich hier in Capil-<lb/>
laren auf, welche die Follikel umspinnen und zuweilen in das<lb/>
Innere der Follikel selbst eindringen. Die amyloide Erkran-<lb/>
kung besteht nun einerseits darin, dass diese Arterien dicker<lb/>
und enger werden und weniger Blut zuleiten, andererseits<lb/>
darin, dass die kleinen Zellen innerhalb der einzelnen Maschen-<lb/><figure><head>Fig. 122.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 123.</head></figure><lb/>
räume der Follikel in Corpora amylacea übergehen und dass<lb/>
nachher anstatt vieler Zellen in jeder Masche des Follikels<lb/>
ein grosses einziges Corpus amylaceum angetroffen wird.<lb/>
Dadurch gewinnt die Drüse für das blosse Auge schon das<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 122. </head><p>Amyloide Degeneration einer Lymphdrüse. <hi rendition="#i">a, b, b</hi> Ge-<lb/>
fässe mit stark verdickter, glänzender, infiltrirter Wand. <hi rendition="#i">c</hi> Eine Lage<lb/>
von Fettzellen im Umfange der Drüse. <hi rendition="#i">d, d</hi> Follikel mit dem feinen<lb/>
Reticulum und Corpora amylacea. Vergr. 200. Vergl. Würzb. Verh.<lb/>
Bd, VII. Taf. III.</p></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 123. </head><p>Einzelne Corpora amylacea in verschiedenen Grössen<lb/><hi rendition="#g">und</hi> zum Theil eingebrochen aus der Drüse in Fig. 122. Vergr. 350.</p></figure><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[343/0365] Amyloidentartung der Lymphdrüsen. culäre Bildungen liegen, und dass diese Follikel sich wieder aus einem feinen Maschennetz zusammensetzen, in welchem die klei- nen Zellen der Drüse aufgehäuft sind, Zellen, von denen wir ver- muthen, dass sie zugleich die Ausgangspunkte für die Entwicke- lung der Blutkörperchen darstellen. Die Arterien verlaufen zu- nächst in den Interstitien der Follikel und lösen sich hier in Capil- laren auf, welche die Follikel umspinnen und zuweilen in das Innere der Follikel selbst eindringen. Die amyloide Erkran- kung besteht nun einerseits darin, dass diese Arterien dicker und enger werden und weniger Blut zuleiten, andererseits darin, dass die kleinen Zellen innerhalb der einzelnen Maschen- [Abbildung Fig. 122.] [Abbildung Fig. 123.] räume der Follikel in Corpora amylacea übergehen und dass nachher anstatt vieler Zellen in jeder Masche des Follikels ein grosses einziges Corpus amylaceum angetroffen wird. Dadurch gewinnt die Drüse für das blosse Auge schon das [Abbildung Fig. 122. Amyloide Degeneration einer Lymphdrüse. a, b, b Ge- fässe mit stark verdickter, glänzender, infiltrirter Wand. c Eine Lage von Fettzellen im Umfange der Drüse. d, d Follikel mit dem feinen Reticulum und Corpora amylacea. Vergr. 200. Vergl. Würzb. Verh. Bd, VII. Taf. III.] [Abbildung Fig. 123. Einzelne Corpora amylacea in verschiedenen Grössen und zum Theil eingebrochen aus der Drüse in Fig. 122. Vergr. 350.]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/365
Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/365>, abgerufen am 10.05.2024.