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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Corpus luteum.
[Abbildung] Fig. 115.
welcher das durch den Austritt des Eichens entleerte Bläschen
wieder gefüllt hat. Diese innere rothe Masse ist ganz und
gar Thrombus, Blutgerinnsel. Die äussere Schicht besteht we-
sentlich aus fettig degenerirten Elementen und die gelbe Farbe,
welche sie besitzt, ist bedingt durch die Brechung des Lichtes,
welche die vielen kleinen Partikelchen des Fettes hervorbringen.
Es ist dies keine eigentliche Farbe, sondern ein Phänomen der
Interferenz.

Eine ähnliche Veränderung sehen Sie an einer Lunge,
welche wir heute aus der Leiche eines Mannes genommen ha-
ben, der nach Caries des inneren Ohres eine Thrombose des
Sinus transversus mit brandiger Metamorphose und in Folge
dessen Lungenbrand bekommen hatte. Die Theile, um welche
es sich hier handelt, sind jedoch nicht aus dem Brandheerde
selbst, sondern aus einer verdichteten Stelle der Nachbarschaft,
wo eine sehr reichliche Anhäufung von wuchernden Epithel-
massen stattgefunden hat. Bei dieser Gelegenheit können Sie
sehr hübsch den Unterschied der Fettkörnchenzellen (Fig. 66.)
von anderen Formen der Körnchenzellen sehen. Gerade inner-
halb der Epithellagen, welche die Alveolen der Lunge gefüllt
haben, finden Sie ausserordentlich zahlreiche Pigmentzellen,

[Abbildung] Fig. 115.

Bildung des Corpus luteum im menschlichen Eierstock.
A Durchschnitt des Eierstockes: a frisch geplatzter und mit geronnenem
Blut (Extravasat, Thrombus) gefüllter Follikel, an dessen Umfange
die dünne gelbe Schicht liegt; b ein schon gefalteter, mit verkleinertem
Thrombus und verdickter Wand versehener, früher geborstener Follikel;
c, d noch weiter vorgerückte Rückbildung. B Aeussere Oberfläche des
Eierstockes mit der frischen Rupturstelle des Follikels, aus dessen Höhle
der Thrombus hervorsieht. Natürliche Grösse.

Corpus luteum.
[Abbildung] Fig. 115.
welcher das durch den Austritt des Eichens entleerte Bläschen
wieder gefüllt hat. Diese innere rothe Masse ist ganz und
gar Thrombus, Blutgerinnsel. Die äussere Schicht besteht we-
sentlich aus fettig degenerirten Elementen und die gelbe Farbe,
welche sie besitzt, ist bedingt durch die Brechung des Lichtes,
welche die vielen kleinen Partikelchen des Fettes hervorbringen.
Es ist dies keine eigentliche Farbe, sondern ein Phänomen der
Interferenz.

Eine ähnliche Veränderung sehen Sie an einer Lunge,
welche wir heute aus der Leiche eines Mannes genommen ha-
ben, der nach Caries des inneren Ohres eine Thrombose des
Sinus transversus mit brandiger Metamorphose und in Folge
dessen Lungenbrand bekommen hatte. Die Theile, um welche
es sich hier handelt, sind jedoch nicht aus dem Brandheerde
selbst, sondern aus einer verdichteten Stelle der Nachbarschaft,
wo eine sehr reichliche Anhäufung von wuchernden Epithel-
massen stattgefunden hat. Bei dieser Gelegenheit können Sie
sehr hübsch den Unterschied der Fettkörnchenzellen (Fig. 66.)
von anderen Formen der Körnchenzellen sehen. Gerade inner-
halb der Epithellagen, welche die Alveolen der Lunge gefüllt
haben, finden Sie ausserordentlich zahlreiche Pigmentzellen,

[Abbildung] Fig. 115.

Bildung des Corpus luteum im menschlichen Eierstock.
A Durchschnitt des Eierstockes: a frisch geplatzter und mit geronnenem
Blut (Extravasat, Thrombus) gefüllter Follikel, an dessen Umfange
die dünne gelbe Schicht liegt; b ein schon gefalteter, mit verkleinertem
Thrombus und verdickter Wand versehener, früher geborstener Follikel;
c, d noch weiter vorgerückte Rückbildung. B Aeussere Oberfläche des
Eierstockes mit der frischen Rupturstelle des Follikels, aus dessen Höhle
der Thrombus hervorsieht. Natürliche Grösse.

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[311/0333] Corpus luteum. [Abbildung Fig. 115.] welcher das durch den Austritt des Eichens entleerte Bläschen wieder gefüllt hat. Diese innere rothe Masse ist ganz und gar Thrombus, Blutgerinnsel. Die äussere Schicht besteht we- sentlich aus fettig degenerirten Elementen und die gelbe Farbe, welche sie besitzt, ist bedingt durch die Brechung des Lichtes, welche die vielen kleinen Partikelchen des Fettes hervorbringen. Es ist dies keine eigentliche Farbe, sondern ein Phänomen der Interferenz. Eine ähnliche Veränderung sehen Sie an einer Lunge, welche wir heute aus der Leiche eines Mannes genommen ha- ben, der nach Caries des inneren Ohres eine Thrombose des Sinus transversus mit brandiger Metamorphose und in Folge dessen Lungenbrand bekommen hatte. Die Theile, um welche es sich hier handelt, sind jedoch nicht aus dem Brandheerde selbst, sondern aus einer verdichteten Stelle der Nachbarschaft, wo eine sehr reichliche Anhäufung von wuchernden Epithel- massen stattgefunden hat. Bei dieser Gelegenheit können Sie sehr hübsch den Unterschied der Fettkörnchenzellen (Fig. 66.) von anderen Formen der Körnchenzellen sehen. Gerade inner- halb der Epithellagen, welche die Alveolen der Lunge gefüllt haben, finden Sie ausserordentlich zahlreiche Pigmentzellen, [Abbildung Fig. 115. Bildung des Corpus luteum im menschlichen Eierstock. A Durchschnitt des Eierstockes: a frisch geplatzter und mit geronnenem Blut (Extravasat, Thrombus) gefüllter Follikel, an dessen Umfange die dünne gelbe Schicht liegt; b ein schon gefalteter, mit verkleinertem Thrombus und verdickter Wand versehener, früher geborstener Follikel; c, d noch weiter vorgerückte Rückbildung. B Aeussere Oberfläche des Eierstockes mit der frischen Rupturstelle des Follikels, aus dessen Höhle der Thrombus hervorsieht. Natürliche Grösse.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/333>, abgerufen am 24.11.2024.