Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

ist, wodurch sie selbst sich Respect zu schaffen
wissen.

Während sie noch am Tisch saßen, kam fol-
gendes Billet:

"Florentin wird es nicht vergessen ha-
"ben, daß er zur Musik abgeholt wird.
"Die Tante freut sich sehr, ihn diesen
"Abend zu sehen. Bereiten Sie ihn
"darauf vor, lieber Freund, daß er Wal-
"tern hier finden wird, und bitten Sie
"ihn in meinem Namen, des gestrigen
"fatalen Auftritts nicht weiter zu geden-
"ken. Es war ein Mißverständniß. Wal-
"ter hat seinen Jrrthum eingesehen, und
"es wird nur auf Florentin ankommen,
"daß uns der Abend Friede und Freude
"bringt."

Betty.

Es war also eine Aussöhnung! sagte Flo-
rentin. -- Jch traue dem nicht so ganz, sagte
der Doktor; wegen einer Aussöhnung hätte er

iſt, wodurch ſie ſelbſt ſich Reſpect zu ſchaffen
wiſſen.

Waͤhrend ſie noch am Tiſch ſaßen, kam fol-
gendes Billet:

„Florentin wird es nicht vergeſſen ha-
„ben, daß er zur Muſik abgeholt wird.
„Die Tante freut ſich ſehr, ihn dieſen
„Abend zu ſehen. Bereiten Sie ihn
„darauf vor, lieber Freund, daß er Wal-
„tern hier finden wird, und bitten Sie
„ihn in meinem Namen, des geſtrigen
„fatalen Auftritts nicht weiter zu geden-
„ken. Es war ein Mißverſtaͤndniß. Wal-
„ter hat ſeinen Jrrthum eingeſehen, und
„es wird nur auf Florentin ankommen,
„daß uns der Abend Friede und Freude
„bringt.‟

Betty.

Es war alſo eine Ausſoͤhnung! ſagte Flo-
rentin. — Jch traue dem nicht ſo ganz, ſagte
der Doktor; wegen einer Ausſoͤhnung haͤtte er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0374" n="366"/>
i&#x017F;t, wodurch &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ich Re&#x017F;pect zu &#x017F;chaffen<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Wa&#x0364;hrend &#x017F;ie noch am Ti&#x017F;ch &#x017F;aßen, kam fol-<lb/>
gendes Billet:</p><lb/>
          <p>&#x201E;Florentin wird es nicht verge&#x017F;&#x017F;en ha-<lb/>
&#x201E;ben, daß er zur Mu&#x017F;ik abgeholt wird.<lb/>
&#x201E;Die Tante freut &#x017F;ich &#x017F;ehr, ihn die&#x017F;en<lb/>
&#x201E;Abend zu &#x017F;ehen. Bereiten Sie ihn<lb/>
&#x201E;darauf vor, lieber Freund, daß er Wal-<lb/>
&#x201E;tern hier finden wird, und bitten Sie<lb/>
&#x201E;ihn in meinem Namen, des ge&#x017F;trigen<lb/>
&#x201E;fatalen Auftritts nicht weiter zu geden-<lb/>
&#x201E;ken. Es war ein Mißver&#x017F;ta&#x0364;ndniß. Wal-<lb/>
&#x201E;ter hat &#x017F;einen Jrrthum einge&#x017F;ehen, und<lb/>
&#x201E;es wird nur auf Florentin ankommen,<lb/>
&#x201E;daß uns der Abend Friede und Freude<lb/>
&#x201E;bringt.&#x201F;</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g">Betty.</hi> </p><lb/>
          <p>Es war al&#x017F;o eine Aus&#x017F;o&#x0364;hnung! &#x017F;agte Flo-<lb/>
rentin. &#x2014; Jch traue dem nicht &#x017F;o ganz, &#x017F;agte<lb/>
der Doktor; wegen einer Aus&#x017F;o&#x0364;hnung ha&#x0364;tte er<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[366/0374] iſt, wodurch ſie ſelbſt ſich Reſpect zu ſchaffen wiſſen. Waͤhrend ſie noch am Tiſch ſaßen, kam fol- gendes Billet: „Florentin wird es nicht vergeſſen ha- „ben, daß er zur Muſik abgeholt wird. „Die Tante freut ſich ſehr, ihn dieſen „Abend zu ſehen. Bereiten Sie ihn „darauf vor, lieber Freund, daß er Wal- „tern hier finden wird, und bitten Sie „ihn in meinem Namen, des geſtrigen „fatalen Auftritts nicht weiter zu geden- „ken. Es war ein Mißverſtaͤndniß. Wal- „ter hat ſeinen Jrrthum eingeſehen, und „es wird nur auf Florentin ankommen, „daß uns der Abend Friede und Freude „bringt.‟ Betty. Es war alſo eine Ausſoͤhnung! ſagte Flo- rentin. — Jch traue dem nicht ſo ganz, ſagte der Doktor; wegen einer Ausſoͤhnung haͤtte er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/374
Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/374>, abgerufen am 29.11.2024.