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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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sonst nach einem Freunde ausstrecken, und sie
ohne Trost wieder sinken lassen. Aber fort,
fort; allein will ich den Fluch tragen, der
über mich verhängt ist! --

Während diesen bald hastigen, bald zögernden
Worten war er, indem er sich zu gleicher Zeit zur
Reise anschickte, im Zimmer unruhig auf und ab-
gegangen. Jetzt war er ganz reisefertig und
stand in der geöffneten Thür, den Hut in der
Hand; er besann sich, es war ihm, als müß-
te er Abschied nehmen. Zu Eleonoren will ich
noch einmal gehen, dachte er, ich finde sie
vielleicht noch allein. --

Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer-
tig, und siegelte eben den Brief an Clementi-
nen, um ihn noch fortzuschicken. -- Mich
dünkt, es ist jemand im kleinen Corridor, sag-
te sie zur Kammerfrau, sieh zu. -- Floren-
tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar-
auf selbst hinein. -- Was ist das? rief die
Gräfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie
in diesem Aufzuge? -- Geben Sie mir Jh-
ren Segen, theuerste Gräfin, ich will fort!

ſonſt nach einem Freunde ausſtrecken, und ſie
ohne Troſt wieder ſinken laſſen. Aber fort,
fort; allein will ich den Fluch tragen, der
uͤber mich verhaͤngt iſt! —

Waͤhrend dieſen bald haſtigen, bald zoͤgernden
Worten war er, indem er ſich zu gleicher Zeit zur
Reiſe anſchickte, im Zimmer unruhig auf und ab-
gegangen. Jetzt war er ganz reiſefertig und
ſtand in der geoͤffneten Thuͤr, den Hut in der
Hand; er beſann ſich, es war ihm, als muͤß-
te er Abſchied nehmen. Zu Eleonoren will ich
noch einmal gehen, dachte er, ich finde ſie
vielleicht noch allein. —

Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer-
tig, und ſiegelte eben den Brief an Clementi-
nen, um ihn noch fortzuſchicken. — Mich
duͤnkt, es iſt jemand im kleinen Corridor, ſag-
te ſie zur Kammerfrau, ſieh zu. — Floren-
tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar-
auf ſelbſt hinein. — Was iſt das? rief die
Graͤfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie
in dieſem Aufzuge? — Geben Sie mir Jh-
ren Segen, theuerſte Graͤfin, ich will fort!

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[310/0318] ſonſt nach einem Freunde ausſtrecken, und ſie ohne Troſt wieder ſinken laſſen. Aber fort, fort; allein will ich den Fluch tragen, der uͤber mich verhaͤngt iſt! — Waͤhrend dieſen bald haſtigen, bald zoͤgernden Worten war er, indem er ſich zu gleicher Zeit zur Reiſe anſchickte, im Zimmer unruhig auf und ab- gegangen. Jetzt war er ganz reiſefertig und ſtand in der geoͤffneten Thuͤr, den Hut in der Hand; er beſann ſich, es war ihm, als muͤß- te er Abſchied nehmen. Zu Eleonoren will ich noch einmal gehen, dachte er, ich finde ſie vielleicht noch allein. — Eleonore war mit ihrem Putze ganz fer- tig, und ſiegelte eben den Brief an Clementi- nen, um ihn noch fortzuſchicken. — Mich duͤnkt, es iſt jemand im kleinen Corridor, ſag- te ſie zur Kammerfrau, ſieh zu. — Floren- tin ward ihr gemeldet, und trat gleich dar- auf ſelbſt hinein. — Was iſt das? rief die Graͤfin; Stiefel? Sporen? Was wollen Sie in dieſem Aufzuge? — Geben Sie mir Jh- ren Segen, theuerſte Graͤfin, ich will fort!

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/318>, abgerufen am 25.11.2024.