teten trösten soll! Verzeih meinem Zweifel, ich kann nicht glauben, daß meine Trennung von dir, diesesmal allein die Ursach deiner Trau- rigkeit ist. -- Es kann seyn; aber wie es auch sey, Florentin, ich mag, ich werde dich nicht lassen! Höre, ich gehe mit dir; ich theile deine Unternehmungen, ich will die Stelle dei- nes Manfredi ersetzen, ich verschmähe jedes an- dre Schicksal, als das Deinige. Was mir fehlt, besitzest du so groß und frey! Du wirst auch in mir manche gute Gabe finden. Ver- eint, ungetrennt, wollen wir ersinnen und aus- führen, fechten, leben und sterben, sterben für die Freyheit! Jch gehe mit dir nach Amerika! -- Wie ist dir? Wie ist dir? Du schwärmst! -- Nein, ich lasse dich nicht wieder, ich gehe mit dir! -- Was kann ich dir anders zuru- fen, als Juliane! O Eduard, mir ist dieser ganze Auftritt wie ein Traum. Wel- ches Räthsel! du bist durch irgend einen Vor- fall aufgebracht, ja gereizt bis zum Wahnsinn. Mit Fragen will ich dich nicht quälen. Aber ich beschwöre dich, sey gefaßt, sey ruhig, und
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teten troͤſten ſoll! Verzeih meinem Zweifel, ich kann nicht glauben, daß meine Trennung von dir, dieſesmal allein die Urſach deiner Trau- rigkeit iſt. — Es kann ſeyn; aber wie es auch ſey, Florentin, ich mag, ich werde dich nicht laſſen! Hoͤre, ich gehe mit dir; ich theile deine Unternehmungen, ich will die Stelle dei- nes Manfredi erſetzen, ich verſchmaͤhe jedes an- dre Schickſal, als das Deinige. Was mir fehlt, beſitzeſt du ſo groß und frey! Du wirſt auch in mir manche gute Gabe finden. Ver- eint, ungetrennt, wollen wir erſinnen und aus- fuͤhren, fechten, leben und ſterben, ſterben fuͤr die Freyheit! Jch gehe mit dir nach Amerika! — Wie iſt dir? Wie iſt dir? Du ſchwaͤrmſt! — Nein, ich laſſe dich nicht wieder, ich gehe mit dir! — Was kann ich dir anders zuru- fen, als Juliane! O Eduard, mir iſt dieſer ganze Auftritt wie ein Traum. Wel- ches Raͤthſel! du biſt durch irgend einen Vor- fall aufgebracht, ja gereizt bis zum Wahnſinn. Mit Fragen will ich dich nicht quaͤlen. Aber ich beſchwoͤre dich, ſey gefaßt, ſey ruhig, und
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teten troͤſten ſoll! Verzeih meinem Zweifel, ich
kann nicht glauben, daß meine Trennung von
dir, dieſesmal allein die Urſach deiner Trau-
rigkeit iſt. — Es kann ſeyn; aber wie es
auch ſey, Florentin, ich mag, ich werde dich
nicht laſſen! Hoͤre, ich gehe mit dir; ich theile
deine Unternehmungen, ich will die Stelle dei-
nes Manfredi erſetzen, ich verſchmaͤhe jedes an-
dre Schickſal, als das Deinige. Was mir
fehlt, beſitzeſt du ſo groß und frey! Du wirſt
auch in mir manche gute Gabe finden. Ver-
eint, ungetrennt, wollen wir erſinnen und aus-
fuͤhren, fechten, leben und ſterben, ſterben fuͤr
die Freyheit! Jch gehe mit dir nach Amerika!
— Wie iſt dir? Wie iſt dir? Du ſchwaͤrmſt!
— Nein, ich laſſe dich nicht wieder, ich gehe
mit dir! — Was kann ich dir anders zuru-
fen, als Juliane! O Eduard, mir iſt
dieſer ganze Auftritt wie ein Traum. Wel-
ches Raͤthſel! du biſt durch irgend einen Vor-
fall aufgebracht, ja gereizt bis zum Wahnſinn.
Mit Fragen will ich dich nicht quaͤlen. Aber
ich beſchwoͤre dich, ſey gefaßt, ſey ruhig, und
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/235>, abgerufen am 21.11.2024.
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