sache, schon längst überdrüssig bin? ... Schön ists hier im Wald! hier möchte ich bleiben, ... O hier, hier sollte ich bleiben! ... allein? ... ach, nicht allein! ... mit ihr! ... noch hat mein Auge sie nicht gesehn, aber ich kenne sie, ... o sie wird alles verlassen, was sie halten will, und hat sie mich ge- funden, mir hieher folgen, und hier mit mir der Liebe leben. Laß dich in meine Ar- me fassen! komm, ruhe hier aus an die- sem Herzen, das harte Schläge des Schick- fals erlitten hat wie deines; laß mich deine Thränen trocknen, blick um dich! Was du verließest, war nicht die Welt: Fesseln, en- ge Mauern, nanntest du das die freye schöne Welt? ... Schwer hast du geträumt, o erwache, erkenne hier was du suchtest! ...
Nicht weit von ihm fiel ein Schuß, und bald darauf hörte man ein Rufen nach Hülfe. Jm Augenblicke hatte er Sattel und Bügel wieder in Ordnung gebracht, seine Träume, des Schimmels Müdigkeit, so wie seine eigne vergessen, sich aufs Pferd ge-
ſache, ſchon laͤngſt uͤberdruͤſſig bin? … Schoͤn iſts hier im Wald! hier moͤchte ich bleiben, … O hier, hier ſollte ich bleiben! … allein? … ach, nicht allein! … mit ihr! … noch hat mein Auge ſie nicht geſehn, aber ich kenne ſie, … o ſie wird alles verlaſſen, was ſie halten will, und hat ſie mich ge- funden, mir hieher folgen, und hier mit mir der Liebe leben. Laß dich in meine Ar- me faſſen! komm, ruhe hier aus an die- ſem Herzen, das harte Schlaͤge des Schick- fals erlitten hat wie deines; laß mich deine Thraͤnen trocknen, blick um dich! Was du verließeſt, war nicht die Welt: Feſſeln, en- ge Mauern, nannteſt du das die freye ſchoͤne Welt? … Schwer haſt du getraͤumt, o erwache, erkenne hier was du ſuchteſt! …
Nicht weit von ihm fiel ein Schuß, und bald darauf hoͤrte man ein Rufen nach Huͤlfe. Jm Augenblicke hatte er Sattel und Buͤgel wieder in Ordnung gebracht, ſeine Traͤume, des Schimmels Muͤdigkeit, ſo wie ſeine eigne vergeſſen, ſich aufs Pferd ge-
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ſache, ſchon laͤngſt uͤberdruͤſſig bin? …
Schoͤn iſts hier im Wald! hier moͤchte ich
bleiben, … O hier, hier ſollte ich bleiben! …
allein? … ach, nicht allein! … mit ihr! …
noch hat mein Auge ſie nicht geſehn, aber
ich kenne ſie, … o ſie wird alles verlaſſen,
was ſie halten will, und hat ſie mich ge-
funden, mir hieher folgen, und hier mit
mir der Liebe leben. Laß dich in meine Ar-
me faſſen! komm, ruhe hier aus an die-
ſem Herzen, das harte Schlaͤge des Schick-
fals erlitten hat wie deines; laß mich deine
Thraͤnen trocknen, blick um dich! Was du
verließeſt, war nicht die Welt: Feſſeln, en-
ge Mauern, nannteſt du das die freye
ſchoͤne Welt? … Schwer haſt du getraͤumt,
o erwache, erkenne hier was du ſuchteſt! …
Nicht weit von ihm fiel ein Schuß,
und bald darauf hoͤrte man ein Rufen nach
Huͤlfe. Jm Augenblicke hatte er Sattel und
Buͤgel wieder in Ordnung gebracht, ſeine
Traͤume, des Schimmels Muͤdigkeit, ſo wie
ſeine eigne vergeſſen, ſich aufs Pferd ge-
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/16>, abgerufen am 18.12.2024.
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