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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Entstehung des Blutes und der Blutgefässe.
No. 4. der rechten und b. No. 3. (= a. No. 4.) der linken Seite
Zweige in die Lungen. Im Laufe der Entwickelung werden a.
No. 3. (= b. No. 2.) zu truncis anonymis (vorderen Schlagader-
stämmen), a. No. 4. (= b. No. 3.) der rechten Seite zur abstei-
genden Aorte und b. No. 4. der rechten und a. No. 4. (= b. No.
3.) der linken Seite zu Lungenschlagadern (l. c. S. 116. bei
Burdach S. 346. und Meck. Arch. 1827. S. 364.). Man sieht
also aus der schönen Darstellung Bärs, dass er in manchen Punk-
ten von Huschke abweicht, in manchem aber ihn bestätigt. --
In der Folge lösen sich die vorderen Schlagaderstämme allmählig
immer mehr von den hinteren Bogen und gehen dann unmittel-
bar in die Kopf- und Armschlagader über, während ihre Ueber-
gänge in die Aortenwurzeln sich immer mehr verdünnen. Die
Lungenschlagader der linken Seite ist grösser, als die der rech-
ten und bildet die Wurzel der Aorte selbst. Es wird nämlich
der hintere Schlagaderstamm auf Kosten der Lungenschlagader
dieser Seite weiter, so dass der truncus anonymus vorzüglich
die rechte Wurzel der Aorta bildet und die Lungenschlagader
nur als Ast aufnimmt (l. c. S. 129. bei Burdach S. 362.). Zuletzt
endlich erscheinen die Uebergänge der Lungenschlagadern in die
Aorta mehr als communicirende Kanäle, während die Verbindungs-
canäle zwischen truncis anonymis und den Wurzeln der Aorta
schwinden (l. c. S. 136. bei Burdach S. 368.). Der rechte bo-
tallische Gang ist bei dem Auskriechen um Vieles kürzer, als der
linke (l. c. S. 137. bei Burdach S. 370.). -- Eine kürzere, mit
der v. Bär im Wesentlichen übereinstimmende Darstellung hat
Rathke (Nov. Act. Acad. N. C. XIV. Abth. I. S. 180.) nach
späteren Untersuchungen geliefert. -- Wir haben absichtlich diese
vollständige Geschichte der Gefässmetamorphosen, wie sie bei
dem Hühnchen verfolgt wurden, vorausgeschickt, um die verein-
zelten bei Säugethieren und Menschen gemachten Beobachtungen
besser beurtheilen und jede specielle Form in ihre bestimmte
Stelle bringen zu können. -- v. Bär (de ovi mammalium et
hominis genesi
. 1827. 4. p. 3. tab. 1. fig. VIIa.) fand in einem
4 Linien langen Hundeembryo eine Anordnung der Kiemenge-
fässe, wie sie früher schon von ihm und Anderen aus dem Vogel
beschrieben worden war. Aus der Aortenzwiebel kamen vier
deutliche Paare von Gefässbogen (Kiemengefässen), die sich unter
der Wirbelsäule zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der Aorta,

Entstehung des Blutes und der Blutgefäſse.
No. 4. der rechten und b. No. 3. (= a. No. 4.) der linken Seite
Zweige in die Lungen. Im Laufe der Entwickelung werden a.
No. 3. (= b. No. 2.) zu truncis anonymis (vorderen Schlagader-
stämmen), a. No. 4. (= b. No. 3.) der rechten Seite zur abstei-
genden Aorte und b. No. 4. der rechten und a. No. 4. (= b. No.
3.) der linken Seite zu Lungenschlagadern (l. c. S. 116. bei
Burdach S. 346. und Meck. Arch. 1827. S. 364.). Man sieht
also aus der schönen Darstellung Bärs, daſs er in manchen Punk-
ten von Huschke abweicht, in manchem aber ihn bestätigt. —
In der Folge lösen sich die vorderen Schlagaderstämme allmählig
immer mehr von den hinteren Bogen und gehen dann unmittel-
bar in die Kopf- und Armschlagader über, während ihre Ueber-
gänge in die Aortenwurzeln sich immer mehr verdünnen. Die
Lungenschlagader der linken Seite ist gröſser, als die der rech-
ten und bildet die Wurzel der Aorte selbst. Es wird nämlich
der hintere Schlagaderstamm auf Kosten der Lungenschlagader
dieser Seite weiter, so daſs der truncus anonymus vorzüglich
die rechte Wurzel der Aorta bildet und die Lungenschlagader
nur als Ast aufnimmt (l. c. S. 129. bei Burdach S. 362.). Zuletzt
endlich erscheinen die Uebergänge der Lungenschlagadern in die
Aorta mehr als communicirende Kanäle, während die Verbindungs-
canäle zwischen truncis anonymis und den Wurzeln der Aorta
schwinden (l. c. S. 136. bei Burdach S. 368.). Der rechte bo-
tallische Gang ist bei dem Auskriechen um Vieles kürzer, als der
linke (l. c. S. 137. bei Burdach S. 370.). — Eine kürzere, mit
der v. Bär im Wesentlichen übereinstimmende Darstellung hat
Rathke (Nov. Act. Acad. N. C. XIV. Abth. I. S. 180.) nach
späteren Untersuchungen geliefert. — Wir haben absichtlich diese
vollständige Geschichte der Gefäſsmetamorphosen, wie sie bei
dem Hühnchen verfolgt wurden, vorausgeschickt, um die verein-
zelten bei Säugethieren und Menschen gemachten Beobachtungen
besser beurtheilen und jede specielle Form in ihre bestimmte
Stelle bringen zu können. — v. Bär (de ovi mammalium et
hominis genesi
. 1827. 4. p. 3. tab. 1. fig. VIIa.) fand in einem
4 Linien langen Hundeembryo eine Anordnung der Kiemenge-
fäſse, wie sie früher schon von ihm und Anderen aus dem Vogel
beschrieben worden war. Aus der Aortenzwiebel kamen vier
deutliche Paare von Gefäſsbogen (Kiemengefäſsen), die sich unter
der Wirbelsäule zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der Aorta,

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[309/0337] Entstehung des Blutes und der Blutgefäſse. No. 4. der rechten und b. No. 3. (= a. No. 4.) der linken Seite Zweige in die Lungen. Im Laufe der Entwickelung werden a. No. 3. (= b. No. 2.) zu truncis anonymis (vorderen Schlagader- stämmen), a. No. 4. (= b. No. 3.) der rechten Seite zur abstei- genden Aorte und b. No. 4. der rechten und a. No. 4. (= b. No. 3.) der linken Seite zu Lungenschlagadern (l. c. S. 116. bei Burdach S. 346. und Meck. Arch. 1827. S. 364.). Man sieht also aus der schönen Darstellung Bärs, daſs er in manchen Punk- ten von Huschke abweicht, in manchem aber ihn bestätigt. — In der Folge lösen sich die vorderen Schlagaderstämme allmählig immer mehr von den hinteren Bogen und gehen dann unmittel- bar in die Kopf- und Armschlagader über, während ihre Ueber- gänge in die Aortenwurzeln sich immer mehr verdünnen. Die Lungenschlagader der linken Seite ist gröſser, als die der rech- ten und bildet die Wurzel der Aorte selbst. Es wird nämlich der hintere Schlagaderstamm auf Kosten der Lungenschlagader dieser Seite weiter, so daſs der truncus anonymus vorzüglich die rechte Wurzel der Aorta bildet und die Lungenschlagader nur als Ast aufnimmt (l. c. S. 129. bei Burdach S. 362.). Zuletzt endlich erscheinen die Uebergänge der Lungenschlagadern in die Aorta mehr als communicirende Kanäle, während die Verbindungs- canäle zwischen truncis anonymis und den Wurzeln der Aorta schwinden (l. c. S. 136. bei Burdach S. 368.). Der rechte bo- tallische Gang ist bei dem Auskriechen um Vieles kürzer, als der linke (l. c. S. 137. bei Burdach S. 370.). — Eine kürzere, mit der v. Bär im Wesentlichen übereinstimmende Darstellung hat Rathke (Nov. Act. Acad. N. C. XIV. Abth. I. S. 180.) nach späteren Untersuchungen geliefert. — Wir haben absichtlich diese vollständige Geschichte der Gefäſsmetamorphosen, wie sie bei dem Hühnchen verfolgt wurden, vorausgeschickt, um die verein- zelten bei Säugethieren und Menschen gemachten Beobachtungen besser beurtheilen und jede specielle Form in ihre bestimmte Stelle bringen zu können. — v. Bär (de ovi mammalium et hominis genesi. 1827. 4. p. 3. tab. 1. fig. VIIa.) fand in einem 4 Linien langen Hundeembryo eine Anordnung der Kiemenge- fäſse, wie sie früher schon von ihm und Anderen aus dem Vogel beschrieben worden war. Aus der Aortenzwiebel kamen vier deutliche Paare von Gefäſsbogen (Kiemengefäſsen), die sich unter der Wirbelsäule zu einem gemeinschaftlichen Stamme, der Aorta,

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/337>, abgerufen am 23.11.2024.