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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Von dem Embryo.
als die der ersten Blutkörperchen beträgt. Dass die frühesten
Blutkörperchen grösser seyen als die der mehr ausgebildeten der
Frucht und des Erwachsenen, wusste W. Hewson schon. So fand
er sie im sechstägigen Hühnerembryo grösser, als im erwachsenen
Huhne (Opus posthumum Latine vert. Vinpersse 1785. 8. p.
31. tab. I. fig. 4. 3.) und in Vipernembryonen grösser als in dem
Mutterkörper (l. c. tab. I. fig. 7. 6.). So kann ich selbst als das
Resultat sehr vieler angestellter Messungen Folgendes hervorhe-
ben. Vom dritten bis zum achten Tage der Bebrütung beträgt
der Durchmesser der vollkommen runden Blutkörperchen 0,000608
P. Z., die mittlere Länge der elliptischen dagegen 0,000612 bis
0,000506 P. Z. und ihre mittlere Breite 0,000565 P. Z. bis
0,000304 P. Z., während im Huhne Prevost und Dumas ihre
Länge 0,000453 P. Z. und ihre Breite 0,000246 P. Z. und R.
Wagner ihre Länge 0,000555 P. Z. und ihre Breite 0,000333 P.
Z. berechneten. Späterhin dagegen nehmen sie an Volumen ab,
werden sogar, wie es scheint, oft kleiner, als sie im Erwachse-
nen sind. So fand I. C. Schmidt (über die Blutkörner. 1822. 4.
S. 18.) die Blutkörperchen des neugeborenen Kindes um 1/5 bis 1/6
kleiner, als die des Erwachsenen, welches jedoch vor ihm Hew-
son (l. c. p. 31.) nicht gesehen hatte. E. H. Weber (l. c. S.
478.) berechnete den Durchmesser derselben bei Froschlarven im
ersten oder zweiten Tage, wo sie zu schwimmen angefangen hat-
ten, zu 0,000622 P. Z. bis 0,000100 P. Z. und R. Wagner (l.
c. S. 32.) in Kaulquappen, welche schon mit Füssen versehen wa-
ren, zu 0,000833 P. Z., während sie im erwachsenen Frosche
nach Prevost und Dumas 0,000927 P. Z., nach R. Wagner 0,000833
P. Z. bis 0,000927 P. Z., nach Joh. Müller aber 0,000920 P. Z.
bis 0,001400 P. Z. betragen. Nach anderen Beobachtungen scheint
jedoch bei den Vögeln und Säugethieren während des grössten
Theiles des Fötallebens, so wie bald nach der Geburt die Grösse
der Blutkörperchen von der des Erwachsenen nicht abzuweichen.
So läugneten in älterer Zeit Muys, Senac und Spallanzani jeden
Unterschied zwischen Blutkörperchen des Fötus und denen des
Erwachsenen. So konnte Schmidt (l. c. S. 18.) keine Differenz
zwischen denen sehr junger Kälber und denen des Ochsen wahr-
nehmen. Ein Gleiches beobachtete R. Wagner (l. c. S. 39.) an
Schaafen und Eidechsen und von Fischen bei Syngnathus. Wir
selbst konnten sogar durch micrometrische Messung keinen Un-

Von dem Embryo.
als die der ersten Blutkörperchen beträgt. Daſs die frühesten
Blutkörperchen gröſser seyen als die der mehr ausgebildeten der
Frucht und des Erwachsenen, wuſste W. Hewson schon. So fand
er sie im sechstägigen Hühnerembryo gröſser, als im erwachsenen
Huhne (Opus posthumum Latine vert. Vinpersse 1785. 8. p.
31. tab. I. fig. 4. 3.) und in Vipernembryonen gröſser als in dem
Mutterkörper (l. c. tab. I. fig. 7. 6.). So kann ich selbst als das
Resultat sehr vieler angestellter Messungen Folgendes hervorhe-
ben. Vom dritten bis zum achten Tage der Bebrütung beträgt
der Durchmesser der vollkommen runden Blutkörperchen 0,000608
P. Z., die mittlere Länge der elliptischen dagegen 0,000612 bis
0,000506 P. Z. und ihre mittlere Breite 0,000565 P. Z. bis
0,000304 P. Z., während im Huhne Prevost und Dumas ihre
Länge 0,000453 P. Z. und ihre Breite 0,000246 P. Z. und R.
Wagner ihre Länge 0,000555 P. Z. und ihre Breite 0,000333 P.
Z. berechneten. Späterhin dagegen nehmen sie an Volumen ab,
werden sogar, wie es scheint, oft kleiner, als sie im Erwachse-
nen sind. So fand I. C. Schmidt (über die Blutkörner. 1822. 4.
S. 18.) die Blutkörperchen des neugeborenen Kindes um ⅕ bis ⅙
kleiner, als die des Erwachsenen, welches jedoch vor ihm Hew-
son (l. c. p. 31.) nicht gesehen hatte. E. H. Weber (l. c. S.
478.) berechnete den Durchmesser derselben bei Froschlarven im
ersten oder zweiten Tage, wo sie zu schwimmen angefangen hat-
ten, zu 0,000622 P. Z. bis 0,000100 P. Z. und R. Wagner (l.
c. S. 32.) in Kaulquappen, welche schon mit Füſsen versehen wa-
ren, zu 0,000833 P. Z., während sie im erwachsenen Frosche
nach Prevost und Dumas 0,000927 P. Z., nach R. Wagner 0,000833
P. Z. bis 0,000927 P. Z., nach Joh. Müller aber 0,000920 P. Z.
bis 0,001400 P. Z. betragen. Nach anderen Beobachtungen scheint
jedoch bei den Vögeln und Säugethieren während des gröſsten
Theiles des Fötallebens, so wie bald nach der Geburt die Gröſse
der Blutkörperchen von der des Erwachsenen nicht abzuweichen.
So läugneten in älterer Zeit Muys, Senac und Spallanzani jeden
Unterschied zwischen Blutkörperchen des Fötus und denen des
Erwachsenen. So konnte Schmidt (l. c. S. 18.) keine Differenz
zwischen denen sehr junger Kälber und denen des Ochsen wahr-
nehmen. Ein Gleiches beobachtete R. Wagner (l. c. S. 39.) an
Schaafen und Eidechsen und von Fischen bei Syngnathus. Wir
selbst konnten sogar durch micrometrische Messung keinen Un-

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[294/0322] Von dem Embryo. als die der ersten Blutkörperchen beträgt. Daſs die frühesten Blutkörperchen gröſser seyen als die der mehr ausgebildeten der Frucht und des Erwachsenen, wuſste W. Hewson schon. So fand er sie im sechstägigen Hühnerembryo gröſser, als im erwachsenen Huhne (Opus posthumum Latine vert. Vinpersse 1785. 8. p. 31. tab. I. fig. 4. 3.) und in Vipernembryonen gröſser als in dem Mutterkörper (l. c. tab. I. fig. 7. 6.). So kann ich selbst als das Resultat sehr vieler angestellter Messungen Folgendes hervorhe- ben. Vom dritten bis zum achten Tage der Bebrütung beträgt der Durchmesser der vollkommen runden Blutkörperchen 0,000608 P. Z., die mittlere Länge der elliptischen dagegen 0,000612 bis 0,000506 P. Z. und ihre mittlere Breite 0,000565 P. Z. bis 0,000304 P. Z., während im Huhne Prevost und Dumas ihre Länge 0,000453 P. Z. und ihre Breite 0,000246 P. Z. und R. Wagner ihre Länge 0,000555 P. Z. und ihre Breite 0,000333 P. Z. berechneten. Späterhin dagegen nehmen sie an Volumen ab, werden sogar, wie es scheint, oft kleiner, als sie im Erwachse- nen sind. So fand I. C. Schmidt (über die Blutkörner. 1822. 4. S. 18.) die Blutkörperchen des neugeborenen Kindes um ⅕ bis ⅙ kleiner, als die des Erwachsenen, welches jedoch vor ihm Hew- son (l. c. p. 31.) nicht gesehen hatte. E. H. Weber (l. c. S. 478.) berechnete den Durchmesser derselben bei Froschlarven im ersten oder zweiten Tage, wo sie zu schwimmen angefangen hat- ten, zu 0,000622 P. Z. bis 0,000100 P. Z. und R. Wagner (l. c. S. 32.) in Kaulquappen, welche schon mit Füſsen versehen wa- ren, zu 0,000833 P. Z., während sie im erwachsenen Frosche nach Prevost und Dumas 0,000927 P. Z., nach R. Wagner 0,000833 P. Z. bis 0,000927 P. Z., nach Joh. Müller aber 0,000920 P. Z. bis 0,001400 P. Z. betragen. Nach anderen Beobachtungen scheint jedoch bei den Vögeln und Säugethieren während des gröſsten Theiles des Fötallebens, so wie bald nach der Geburt die Gröſse der Blutkörperchen von der des Erwachsenen nicht abzuweichen. So läugneten in älterer Zeit Muys, Senac und Spallanzani jeden Unterschied zwischen Blutkörperchen des Fötus und denen des Erwachsenen. So konnte Schmidt (l. c. S. 18.) keine Differenz zwischen denen sehr junger Kälber und denen des Ochsen wahr- nehmen. Ein Gleiches beobachtete R. Wagner (l. c. S. 39.) an Schaafen und Eidechsen und von Fischen bei Syngnathus. Wir selbst konnten sogar durch micrometrische Messung keinen Un-

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/322>, abgerufen am 23.11.2024.