Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

Extremitätengürtel.
physe sich bildet. Das Sprungbein aber verknöchert nach Nes-
bitt (l. c. S. 85.) im fünften oder sechsten, nach Nicolai (l. c.
S. 58.) dagegen im zehnten Monate. Um diese Zeit bilde sich
ein Knochenkern im Kahnbein, welchem Puncte aber die Erfahrung
von Sömmering (l. c. p. 398.) widerspricht. Vgl. Kerkring p. 257.
258., Nesbitt S. 85., Sömmering p. 392. 96. 98., Danz S. 239.,
Beclard S. 440., Meckel S. 269., Nicolai S. 49. 58., E. H. We-
ber S. 277., Ritgen S. 276. 77.

14. Die Mittelfussknochen. -- Sie verknöchern um dieselbe
Zeit oder etwas später, als die Mittelhandknochen, und zwar das
os metatarsi secundum zuerst. Nach Nesbitt (l. c. S. 85.) ist
dieser Termin der dritte Monat, nach Senff (l. c. p. 71.) und Rit-
gen dagegen die zwölfte Woche. Nicolai (l. c. S. 16.) fand in
dem dritten Monate schon fünf längliche Knochen. Ihre nach
unten concave Biegung haben sie schon zu Anfange des vierten
Monates. Ihr übriges Wachsthum gleicht völlig dem der Mittel-
handknochen, nur dass das gegenseitige Verhältniss der Grösse
und Dicke im fünften Monate schon realisirt ist. Die Epiphysen
bleiben während der ganzen Schwangerschaftszeit knorpelig. Vgl.
Kerkring p. 257 -- 59., Nesbitt S. 85., Senff p. 71. 72., Beclard
S. 441., Meckel S. 278., Danz S. 239., Nicolai S. 16. 22. fgg.,
E. H. Weber S. 283., Ritgen S. 277. 278.

15. Die Phalangen der Zehen. -- Ihre erste Entstehung wird
verschieden angegeben. Kerkring (l. c. p. 257.), Nesbitt (l. c. S.
85. mit Ausnahme des letzten Phalanx der kleinen Zehe) und
Nicolai (l. c. S. 21.) parallelisiren sie völlig den Fingern. Nach
Senff (l. c. S. 72.) verknöchert der dritte Phalanx vor der drei-
zehnten, der erste aber in der vierzehnten Woche; nach Beclard
(l. c. S. 441. 42.) der erste Phalanx nach dem funfzigsten, der
dritte vor dem fünfundvierzigsten Tage und der mittlere in der
Mitte der Schwangerschaft. Ritgen (l. c. S. 279. 80.) lässt den
dritten Phalanx in der zehnten und den ersten in der zwölften
Woche ossificiren. Die Verknöcherung des mittleren Phalanx be-
ginnt im sechsten Monate. Schon im vierten oder fünften haben
die verknöcherten Phalangen ziemlich das Verhältniss des Er-
wachsenen, im siebenten auch die mittleren Glieder. Nach Danz
beginnt auch hier die Ossification in den äussersten Phalangen an
den Spitzen. Vgl. Kerkring p. 257. 59., Nesbitt S. 85., Danz S.

17

Extremitätengürtel.
physe sich bildet. Das Sprungbein aber verknöchert nach Nes-
bitt (l. c. S. 85.) im fünften oder sechsten, nach Nicolai (l. c.
S. 58.) dagegen im zehnten Monate. Um diese Zeit bilde sich
ein Knochenkern im Kahnbein, welchem Puncte aber die Erfahrung
von Sömmering (l. c. p. 398.) widerspricht. Vgl. Kerkring p. 257.
258., Nesbitt S. 85., Sömmering p. 392. 96. 98., Danz S. 239.,
Bèclard S. 440., Meckel S. 269., Nicolai S. 49. 58., E. H. We-
ber S. 277., Ritgen S. 276. 77.

14. Die Mittelfuſsknochen. — Sie verknöchern um dieselbe
Zeit oder etwas später, als die Mittelhandknochen, und zwar das
os metatarsi secundum zuerst. Nach Nesbitt (l. c. S. 85.) ist
dieser Termin der dritte Monat, nach Senff (l. c. p. 71.) und Rit-
gen dagegen die zwölfte Woche. Nicolai (l. c. S. 16.) fand in
dem dritten Monate schon fünf längliche Knochen. Ihre nach
unten concave Biegung haben sie schon zu Anfange des vierten
Monates. Ihr übriges Wachsthum gleicht völlig dem der Mittel-
handknochen, nur daſs das gegenseitige Verhältniſs der Gröſse
und Dicke im fünften Monate schon realisirt ist. Die Epiphysen
bleiben während der ganzen Schwangerschaftszeit knorpelig. Vgl.
Kerkring p. 257 — 59., Nesbitt S. 85., Senff p. 71. 72., Bèclard
S. 441., Meckel S. 278., Danz S. 239., Nicolai S. 16. 22. fgg.,
E. H. Weber S. 283., Ritgen S. 277. 278.

15. Die Phalangen der Zehen. — Ihre erste Entstehung wird
verschieden angegeben. Kerkring (l. c. p. 257.), Nesbitt (l. c. S.
85. mit Ausnahme des letzten Phalanx der kleinen Zehe) und
Nicolai (l. c. S. 21.) parallelisiren sie völlig den Fingern. Nach
Senff (l. c. S. 72.) verknöchert der dritte Phalanx vor der drei-
zehnten, der erste aber in der vierzehnten Woche; nach Bèclard
(l. c. S. 441. 42.) der erste Phalanx nach dem funfzigsten, der
dritte vor dem fünfundvierzigsten Tage und der mittlere in der
Mitte der Schwangerschaft. Ritgen (l. c. S. 279. 80.) läſst den
dritten Phalanx in der zehnten und den ersten in der zwölften
Woche ossificiren. Die Verknöcherung des mittleren Phalanx be-
ginnt im sechsten Monate. Schon im vierten oder fünften haben
die verknöcherten Phalangen ziemlich das Verhältniſs des Er-
wachsenen, im siebenten auch die mittleren Glieder. Nach Danz
beginnt auch hier die Ossification in den äuſsersten Phalangen an
den Spitzen. Vgl. Kerkring p. 257. 59., Nesbitt S. 85., Danz S.

17
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0285" n="257"/><fw place="top" type="header">Extremitätengürtel.</fw><lb/>
physe sich bildet. Das Sprungbein aber verknöchert nach Nes-<lb/>
bitt (l. c. S. 85.) im fünften oder sechsten, nach Nicolai (l. c.<lb/>
S. 58.) dagegen im zehnten Monate. Um diese Zeit bilde sich<lb/>
ein Knochenkern im Kahnbein, welchem Puncte aber die Erfahrung<lb/>
von Sömmering (l. c. p. 398.) widerspricht. Vgl. Kerkring p. 257.<lb/>
258., Nesbitt S. 85., Sömmering p. 392. 96. 98., Danz S. 239.,<lb/>
Bèclard S. 440., Meckel S. 269., Nicolai S. 49. 58., E. H. We-<lb/>
ber S. 277., Ritgen S. 276. 77.</p><lb/>
              <p>14. Die Mittelfu&#x017F;sknochen. &#x2014; Sie verknöchern um dieselbe<lb/>
Zeit oder etwas später, als die Mittelhandknochen, und zwar das<lb/><hi rendition="#i">os metatarsi secundum</hi> zuerst. Nach Nesbitt (l. c. S. 85.) ist<lb/>
dieser Termin der dritte Monat, nach Senff (l. c. p. 71.) und Rit-<lb/>
gen dagegen die zwölfte Woche. Nicolai (l. c. S. 16.) fand in<lb/>
dem dritten Monate schon fünf längliche Knochen. Ihre nach<lb/>
unten concave Biegung haben sie schon zu Anfange des vierten<lb/>
Monates. Ihr übriges Wachsthum gleicht völlig dem der Mittel-<lb/>
handknochen, nur da&#x017F;s das gegenseitige Verhältni&#x017F;s der Grö&#x017F;se<lb/>
und Dicke im fünften Monate schon realisirt ist. Die Epiphysen<lb/>
bleiben während der ganzen Schwangerschaftszeit knorpelig. Vgl.<lb/>
Kerkring p. 257 &#x2014; 59., Nesbitt S. 85., Senff p. 71. 72., Bèclard<lb/>
S. 441., Meckel S. 278., Danz S. 239., Nicolai S. 16. 22. fgg.,<lb/>
E. H. Weber S. 283., Ritgen S. 277. 278.</p><lb/>
              <p>15. Die Phalangen der Zehen. &#x2014; Ihre erste Entstehung wird<lb/>
verschieden angegeben. Kerkring (l. c. p. 257.), Nesbitt (l. c. S.<lb/>
85. mit Ausnahme des letzten Phalanx der kleinen Zehe) und<lb/>
Nicolai (l. c. S. 21.) parallelisiren sie völlig den Fingern. Nach<lb/>
Senff (l. c. S. 72.) verknöchert der dritte Phalanx vor der drei-<lb/>
zehnten, der erste aber in der vierzehnten Woche; nach Bèclard<lb/>
(l. c. S. 441. 42.) der erste Phalanx nach dem funfzigsten, der<lb/>
dritte vor dem fünfundvierzigsten Tage und der mittlere in der<lb/>
Mitte der Schwangerschaft. Ritgen (l. c. S. 279. 80.) lä&#x017F;st den<lb/>
dritten Phalanx in der zehnten und den ersten in der zwölften<lb/>
Woche ossificiren. Die Verknöcherung des mittleren Phalanx be-<lb/>
ginnt im sechsten Monate. Schon im vierten oder fünften haben<lb/>
die verknöcherten Phalangen ziemlich das Verhältni&#x017F;s des Er-<lb/>
wachsenen, im siebenten auch die mittleren Glieder. Nach Danz<lb/>
beginnt auch hier die Ossification in den äu&#x017F;sersten Phalangen an<lb/>
den Spitzen. Vgl. Kerkring p. 257. 59., Nesbitt S. 85., Danz S.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">17</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0285] Extremitätengürtel. physe sich bildet. Das Sprungbein aber verknöchert nach Nes- bitt (l. c. S. 85.) im fünften oder sechsten, nach Nicolai (l. c. S. 58.) dagegen im zehnten Monate. Um diese Zeit bilde sich ein Knochenkern im Kahnbein, welchem Puncte aber die Erfahrung von Sömmering (l. c. p. 398.) widerspricht. Vgl. Kerkring p. 257. 258., Nesbitt S. 85., Sömmering p. 392. 96. 98., Danz S. 239., Bèclard S. 440., Meckel S. 269., Nicolai S. 49. 58., E. H. We- ber S. 277., Ritgen S. 276. 77. 14. Die Mittelfuſsknochen. — Sie verknöchern um dieselbe Zeit oder etwas später, als die Mittelhandknochen, und zwar das os metatarsi secundum zuerst. Nach Nesbitt (l. c. S. 85.) ist dieser Termin der dritte Monat, nach Senff (l. c. p. 71.) und Rit- gen dagegen die zwölfte Woche. Nicolai (l. c. S. 16.) fand in dem dritten Monate schon fünf längliche Knochen. Ihre nach unten concave Biegung haben sie schon zu Anfange des vierten Monates. Ihr übriges Wachsthum gleicht völlig dem der Mittel- handknochen, nur daſs das gegenseitige Verhältniſs der Gröſse und Dicke im fünften Monate schon realisirt ist. Die Epiphysen bleiben während der ganzen Schwangerschaftszeit knorpelig. Vgl. Kerkring p. 257 — 59., Nesbitt S. 85., Senff p. 71. 72., Bèclard S. 441., Meckel S. 278., Danz S. 239., Nicolai S. 16. 22. fgg., E. H. Weber S. 283., Ritgen S. 277. 278. 15. Die Phalangen der Zehen. — Ihre erste Entstehung wird verschieden angegeben. Kerkring (l. c. p. 257.), Nesbitt (l. c. S. 85. mit Ausnahme des letzten Phalanx der kleinen Zehe) und Nicolai (l. c. S. 21.) parallelisiren sie völlig den Fingern. Nach Senff (l. c. S. 72.) verknöchert der dritte Phalanx vor der drei- zehnten, der erste aber in der vierzehnten Woche; nach Bèclard (l. c. S. 441. 42.) der erste Phalanx nach dem funfzigsten, der dritte vor dem fünfundvierzigsten Tage und der mittlere in der Mitte der Schwangerschaft. Ritgen (l. c. S. 279. 80.) läſst den dritten Phalanx in der zehnten und den ersten in der zwölften Woche ossificiren. Die Verknöcherung des mittleren Phalanx be- ginnt im sechsten Monate. Schon im vierten oder fünften haben die verknöcherten Phalangen ziemlich das Verhältniſs des Er- wachsenen, im siebenten auch die mittleren Glieder. Nach Danz beginnt auch hier die Ossification in den äuſsersten Phalangen an den Spitzen. Vgl. Kerkring p. 257. 59., Nesbitt S. 85., Danz S. 17

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/285
Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/285>, abgerufen am 09.05.2024.