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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
Katze (l. c. S. 39.), dem Kaninchen (S. 46.) und anderen Nagern
beschrieben haben. Die in Cruikshanks Versuchen schon oben
angeführte innere Blase ist ohne Zweifel die Nabelblase gewesen
(s. oben). Eben so lässt sich, wie z. Thl. Dzondi (l. c. p. 59.)
schon bemerkt, mit Bestimmtheit behaupten, dass Lobstein, fussend
auf Hallers Erfahrung, mit Unrecht die Blase, welche im Eie des
Schaafes noch vor dem Erscheinen des Fötus vorkömmt, für die
Allantois hält, sondern dass sie die Nabelblase sey (üb. Ernährung
des Fötus S. 73.). Der weitere Verfolg der Versuche spricht
auch deutlich genug dafür. Oken (Beiträge etc. S. 37. u. a. v.
a. O.) hat die Nabelblase des Hundes und Schweines und ihr
Verhältniss zu den Embryonen selbst, besonders dem Darmka-
nale genau beschrieben und (tab. II. tab. III. fig. III. tab. IV.
fig. I.) abgebildet. Dzondi (supplementa ad anatomiam etc.
tab II. fig. I.) deutete wenigstens in seiner Abbildung eines jun-
gen Eies des Schaafes die Nabelblase an. Wegen der in die Fol-
gezeit fallenden Arbeiten der berühmtesten Deutschen müssen
wir auf den Abschnitt von dem Embryo verweisen, wo bei Ge-
legenheit des Ursprunges des Darmkanales von den Beobachtun-
gen von J. Fr. Meckel, Emmert, Hochstätter, Bojanus u. A. aus-
führlich gesprochen werden soll. Dutrochet beschrieb bei Gele-
genheit der Eihüllen überhaupt die Nabelblase aus einer Reihe
von Schaaffötus (Meck. Arch. V S. 566. 567.) und lieferte rich-
tige Bemerkungen (l. c. S. 568. 569.) über die Lage und Bedeu-
tung derselben. Die Arbeit von Cuvier (Mem. du Museum
Vol. III. p.
98--113. u. in Meck. Arch. V. S. 574--584.) ver-
räth auch hier wie überall den weitblickenden Naturforscher.
Nach ihm (l. c. p. 577.) hängt die Nabelblase, das Analogon des
Dotters, bei allen Säugethieren durch Gefässe mit dem Gekröse
des Fötus und durch 1--2 Bänder, welche den Chalazen ent-
sprechen sollen, mit dem Chorion zusammen liegt immer nebst
der Allantois zwischen Chorion und Amnion, schwindet aber
meistens lange vor der Geburt. Bei dem Hunde und der Katze ist
(l. c. S. 579.) die Vesicula umbilicalis spindelförmig, wegen
der Menge von Gefässen röthlich, mit gerunzelter äusserer und
zottiger, innerer Oberfläche versehen und bei dem Hunde mit ei-
ner hellen, bei der Katze mit einer schleimigten, dotterähnlichen
Flüssigkeit gefüllt. Sie beharrt während des ganzen Fruchtlebens,
wächst jedoch weniger als die übrigen Eihüllen und wird zuletzt

Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen.
Katze (l. c. S. 39.), dem Kaninchen (S. 46.) und anderen Nagern
beschrieben haben. Die in Cruikshanks Versuchen schon oben
angeführte innere Blase ist ohne Zweifel die Nabelblase gewesen
(s. oben). Eben so läſst sich, wie z. Thl. Dzondi (l. c. p. 59.)
schon bemerkt, mit Bestimmtheit behaupten, daſs Lobstein, fuſsend
auf Hallers Erfahrung, mit Unrecht die Blase, welche im Eie des
Schaafes noch vor dem Erscheinen des Fötus vorkömmt, für die
Allantois hält, sondern daſs sie die Nabelblase sey (üb. Ernährung
des Fötus S. 73.). Der weitere Verfolg der Versuche spricht
auch deutlich genug dafür. Oken (Beiträge etc. S. 37. u. a. v.
a. O.) hat die Nabelblase des Hundes und Schweines und ihr
Verhältniſs zu den Embryonen selbst, besonders dem Darmka-
nale genau beschrieben und (tab. II. tab. III. fig. III. tab. IV.
fig. I.) abgebildet. Dzondi (supplementa ad anatomiam etc.
tab II. fig. I.) deutete wenigstens in seiner Abbildung eines jun-
gen Eies des Schaafes die Nabelblase an. Wegen der in die Fol-
gezeit fallenden Arbeiten der berühmtesten Deutschen müssen
wir auf den Abschnitt von dem Embryo verweisen, wo bei Ge-
legenheit des Ursprunges des Darmkanales von den Beobachtun-
gen von J. Fr. Meckel, Emmert, Hochstätter, Bojanus u. A. aus-
führlich gesprochen werden soll. Dutrochet beschrieb bei Gele-
genheit der Eihüllen überhaupt die Nabelblase aus einer Reihe
von Schaaffötus (Meck. Arch. V S. 566. 567.) und lieferte rich-
tige Bemerkungen (l. c. S. 568. 569.) über die Lage und Bedeu-
tung derselben. Die Arbeit von Cuvier (Mém. du Muséum
Vol. III. p.
98—113. u. in Meck. Arch. V. S. 574—584.) ver-
räth auch hier wie überall den weitblickenden Naturforscher.
Nach ihm (l. c. p. 577.) hängt die Nabelblase, das Analogon des
Dotters, bei allen Säugethieren durch Gefäſse mit dem Gekröse
des Fötus und durch 1—2 Bänder, welche den Chalazen ent-
sprechen sollen, mit dem Chorion zusammen liegt immer nebst
der Allantois zwischen Chorion und Amnion, schwindet aber
meistens lange vor der Geburt. Bei dem Hunde und der Katze ist
(l. c. S. 579.) die Vesicula umbilicalis spindelförmig, wegen
der Menge von Gefäſsen röthlich, mit gerunzelter äuſserer und
zottiger, innerer Oberfläche versehen und bei dem Hunde mit ei-
ner hellen, bei der Katze mit einer schleimigten, dotterähnlichen
Flüssigkeit gefüllt. Sie beharrt während des ganzen Fruchtlebens,
wächst jedoch weniger als die übrigen Eihüllen und wird zuletzt

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[107/0135] Eitheile d. m. d. Embryonalkörper in Verbindung stehen. Katze (l. c. S. 39.), dem Kaninchen (S. 46.) und anderen Nagern beschrieben haben. Die in Cruikshanks Versuchen schon oben angeführte innere Blase ist ohne Zweifel die Nabelblase gewesen (s. oben). Eben so läſst sich, wie z. Thl. Dzondi (l. c. p. 59.) schon bemerkt, mit Bestimmtheit behaupten, daſs Lobstein, fuſsend auf Hallers Erfahrung, mit Unrecht die Blase, welche im Eie des Schaafes noch vor dem Erscheinen des Fötus vorkömmt, für die Allantois hält, sondern daſs sie die Nabelblase sey (üb. Ernährung des Fötus S. 73.). Der weitere Verfolg der Versuche spricht auch deutlich genug dafür. Oken (Beiträge etc. S. 37. u. a. v. a. O.) hat die Nabelblase des Hundes und Schweines und ihr Verhältniſs zu den Embryonen selbst, besonders dem Darmka- nale genau beschrieben und (tab. II. tab. III. fig. III. tab. IV. fig. I.) abgebildet. Dzondi (supplementa ad anatomiam etc. tab II. fig. I.) deutete wenigstens in seiner Abbildung eines jun- gen Eies des Schaafes die Nabelblase an. Wegen der in die Fol- gezeit fallenden Arbeiten der berühmtesten Deutschen müssen wir auf den Abschnitt von dem Embryo verweisen, wo bei Ge- legenheit des Ursprunges des Darmkanales von den Beobachtun- gen von J. Fr. Meckel, Emmert, Hochstätter, Bojanus u. A. aus- führlich gesprochen werden soll. Dutrochet beschrieb bei Gele- genheit der Eihüllen überhaupt die Nabelblase aus einer Reihe von Schaaffötus (Meck. Arch. V S. 566. 567.) und lieferte rich- tige Bemerkungen (l. c. S. 568. 569.) über die Lage und Bedeu- tung derselben. Die Arbeit von Cuvier (Mém. du Muséum Vol. III. p. 98—113. u. in Meck. Arch. V. S. 574—584.) ver- räth auch hier wie überall den weitblickenden Naturforscher. Nach ihm (l. c. p. 577.) hängt die Nabelblase, das Analogon des Dotters, bei allen Säugethieren durch Gefäſse mit dem Gekröse des Fötus und durch 1—2 Bänder, welche den Chalazen ent- sprechen sollen, mit dem Chorion zusammen liegt immer nebst der Allantois zwischen Chorion und Amnion, schwindet aber meistens lange vor der Geburt. Bei dem Hunde und der Katze ist (l. c. S. 579.) die Vesicula umbilicalis spindelförmig, wegen der Menge von Gefäſsen röthlich, mit gerunzelter äuſserer und zottiger, innerer Oberfläche versehen und bei dem Hunde mit ei- ner hellen, bei der Katze mit einer schleimigten, dotterähnlichen Flüssigkeit gefüllt. Sie beharrt während des ganzen Fruchtlebens, wächst jedoch weniger als die übrigen Eihüllen und wird zuletzt

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/135>, abgerufen am 26.11.2024.