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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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des Tauchers gegenüber im Helme angebrachtes Pfeifchen dienen. Denselben Dienst
leistet übrigens auch eine dem Taucher mitgegebene einfache Leine.

Die große Empfindlichkeit des Mikrophones veranlaßte bald, auf dessen
Verwendung zu ärztlichen Zwecken zu denken. Dieses Streben führte auch in
der That zur Construction einer größeren Anzahl von Instrumenten, deren einige
nachstehend beschrieben werden sollen.

Das Miophon wurde von Boudet construirt, um die Muskelgeräusche zu unter-
suchen. Hinter der engen Oeffnung des Schallbechers B (Fig. 729) ist eine Pergament-
membrane m m gespannt, welche auf ihrer Unterseite den Untersuchungsknopf K und auf
ihrer oberen Seite die Kohle H trägt. Die zweite Kohle D wird von dem Schlitten A

[Abbildung] Fig. 729.

Miophon.

[Abbildung] Fig. 730.

Sphygmophon.

[Abbildung] Fig. 731.

Uebertragungs-Mikrophon.

gehalten, der durch die Mikrometerschraube V auf- und abwärts bewegt werden kann. Der bei I
angebrachte eingeknickte Papierstreifen wirkt als Feder, welche die Kohle D leicht gegen H
drückt. Die Kohle D steht durch den Schlitten-Apparat, dessen Träger und einen kurzen Draht
mit der Klemmschraube S in Verbindung, während ein Quecksilbertropfen in einer kleinen
Höhlung von H und der eingehängte Draht die Verbindung der Kohle H mit der Klemme S1
vermitteln. Um das Geräusch eines Muskels zu beobachten, legt man das Miophon mit
seinem Untersuchungsknopfe K auf den betreffenden Muskel auf. Man erfuhr in dieser Weise,
daß bei einem menschlichen Muskel die Tonart des Geräusches plötzlich steigt, gleichzeitig mit
der Intensität der freiwilligen Zusammenziehung dieses Muskels. Das Miophon stellt ein
sehr brauchbares Instrument zur Beobachtung pathologischer Fälle dar, wie z. B. der Lähmung
und Muskelstarre; es kann auch zur Untersuchung der Muskeln auf ihre Reizbarkeit für
schwache elektrische Ströme verwendet werden.

Eine der ersten Anwendungen des Mikrophones für ärztliche Zwecke war die zur
Untersuchung des Pulsschlages; derartige Instrumente, gewöhnlich Sphygmophon benannt,

des Tauchers gegenüber im Helme angebrachtes Pfeifchen dienen. Denſelben Dienſt
leiſtet übrigens auch eine dem Taucher mitgegebene einfache Leine.

Die große Empfindlichkeit des Mikrophones veranlaßte bald, auf deſſen
Verwendung zu ärztlichen Zwecken zu denken. Dieſes Streben führte auch in
der That zur Conſtruction einer größeren Anzahl von Inſtrumenten, deren einige
nachſtehend beſchrieben werden ſollen.

Das Miophon wurde von Boudet conſtruirt, um die Muskelgeräuſche zu unter-
ſuchen. Hinter der engen Oeffnung des Schallbechers B (Fig. 729) iſt eine Pergament-
membrane m m geſpannt, welche auf ihrer Unterſeite den Unterſuchungsknopf K und auf
ihrer oberen Seite die Kohle H trägt. Die zweite Kohle D wird von dem Schlitten A

[Abbildung] Fig. 729.

Miophon.

[Abbildung] Fig. 730.

Sphygmophon.

[Abbildung] Fig. 731.

Uebertragungs-Mikrophon.

gehalten, der durch die Mikrometerſchraube V auf- und abwärts bewegt werden kann. Der bei I
angebrachte eingeknickte Papierſtreifen wirkt als Feder, welche die Kohle D leicht gegen H
drückt. Die Kohle D ſteht durch den Schlitten-Apparat, deſſen Träger und einen kurzen Draht
mit der Klemmſchraube S in Verbindung, während ein Queckſilbertropfen in einer kleinen
Höhlung von H und der eingehängte Draht die Verbindung der Kohle H mit der Klemme S1
vermitteln. Um das Geräuſch eines Muskels zu beobachten, legt man das Miophon mit
ſeinem Unterſuchungsknopfe K auf den betreffenden Muskel auf. Man erfuhr in dieſer Weiſe,
daß bei einem menſchlichen Muskel die Tonart des Geräuſches plötzlich ſteigt, gleichzeitig mit
der Intenſität der freiwilligen Zuſammenziehung dieſes Muskels. Das Miophon ſtellt ein
ſehr brauchbares Inſtrument zur Beobachtung pathologiſcher Fälle dar, wie z. B. der Lähmung
und Muskelſtarre; es kann auch zur Unterſuchung der Muskeln auf ihre Reizbarkeit für
ſchwache elektriſche Ströme verwendet werden.

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[967/0981] des Tauchers gegenüber im Helme angebrachtes Pfeifchen dienen. Denſelben Dienſt leiſtet übrigens auch eine dem Taucher mitgegebene einfache Leine. Die große Empfindlichkeit des Mikrophones veranlaßte bald, auf deſſen Verwendung zu ärztlichen Zwecken zu denken. Dieſes Streben führte auch in der That zur Conſtruction einer größeren Anzahl von Inſtrumenten, deren einige nachſtehend beſchrieben werden ſollen. Das Miophon wurde von Boudet conſtruirt, um die Muskelgeräuſche zu unter- ſuchen. Hinter der engen Oeffnung des Schallbechers B (Fig. 729) iſt eine Pergament- membrane m m geſpannt, welche auf ihrer Unterſeite den Unterſuchungsknopf K und auf ihrer oberen Seite die Kohle H trägt. Die zweite Kohle D wird von dem Schlitten A [Abbildung Fig. 729. Miophon.] [Abbildung Fig. 730. Sphygmophon.] [Abbildung Fig. 731. Uebertragungs-Mikrophon.] gehalten, der durch die Mikrometerſchraube V auf- und abwärts bewegt werden kann. Der bei I angebrachte eingeknickte Papierſtreifen wirkt als Feder, welche die Kohle D leicht gegen H drückt. Die Kohle D ſteht durch den Schlitten-Apparat, deſſen Träger und einen kurzen Draht mit der Klemmſchraube S in Verbindung, während ein Queckſilbertropfen in einer kleinen Höhlung von H und der eingehängte Draht die Verbindung der Kohle H mit der Klemme S1 vermitteln. Um das Geräuſch eines Muskels zu beobachten, legt man das Miophon mit ſeinem Unterſuchungsknopfe K auf den betreffenden Muskel auf. Man erfuhr in dieſer Weiſe, daß bei einem menſchlichen Muskel die Tonart des Geräuſches plötzlich ſteigt, gleichzeitig mit der Intenſität der freiwilligen Zuſammenziehung dieſes Muskels. Das Miophon ſtellt ein ſehr brauchbares Inſtrument zur Beobachtung pathologiſcher Fälle dar, wie z. B. der Lähmung und Muskelſtarre; es kann auch zur Unterſuchung der Muskeln auf ihre Reizbarkeit für ſchwache elektriſche Ströme verwendet werden. Eine der erſten Anwendungen des Mikrophones für ärztliche Zwecke war die zur Unterſuchung des Pulsſchlages; derartige Inſtrumente, gewöhnlich Sphygmophon benannt,

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/981>, abgerufen am 23.11.2024.