Kohlencylinder k' unter einem Winkel von 80 Grad lehnt. Um die Berührung der beiden Kohlen zu einer leicht veränderlichen zu machen, hängt die Kohle k' an dem spiralförmig gebogenen Ende des Leitungsdrahtes l, der sowohl in das Metallkästchen isolirt eingeführt ist als auch unter der Erde von dieser isolirt weitergeführt wird.
Die Leitungsdrähte sämmtlicher Mikrophone führt man bis zu dem Punkte A und verbindet sie daselbst mit der einen Schienenlage 1 bis 12 eines Generalumschalters (Fig. 727), während die Schienen der zweiten Lage mit dem Telephone T, der Batterie B und einem Galvanometer G in Verbindung stehen. Ueberdies ist eine der erwähnten Schienen mit einer Erdplatte E verbunden. Ist dann z. B. Schiene 1 mit a und b mit der Erdleitung gestöpselt, so geht der Batteriestrom einerseits von der Batterie aus durch das Galvanometer, das Telephon, die Schiene a und in die Erde; andererseits von der Batterie durch die Schiene a in die Leitung 1, in das mit ihr verbundene Mikrophon und von dessen Kohlencylinder k
[Abbildung]
Fig. 725.
[Abbildung]
Fig. 726.
[Abbildung]
Fig. 727.
Das Mikrophon im Vorpostendienste.
durch die Metallmasse des Kästchens in die Erde. Durch das Telephon wird man dann bei irgendwelcher Uebung leicht zu unterscheiden im Stande sein, ob einzelne Menschen, Truppen- körper im Marschschritte, Cavallerie oder Geschütze sich dem Standorte des betreffenden Mikrophones nähern. Ebenso sicher wird auch das Mikrophon etwa sich nähernde feindliche Mineurs anzeigen und dadurch die Richtung, in welcher diese zu bekämpfen sind, verrathen. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß man in einer Karte des Vorterrains den Ort der einzelnen Mikrophone genau einträgt, und daß die Abhorchung sämmtlicher Mikrophone durch entsprechendes Versetzen der Stöpsel des Generalumschalters erfolgt. Auch können an Stelle eines Telephones deren mehrere an den Umschalter angeschlossen werden.
Das Telephon kann auch im Eisenbahndienste mannigfach verwendet werden. So verband z. B. die österreichische Südbahn-Gesellschaft ihren Wiener Bahnhof mit dem Heizhause durch eine Telephon-Doppelleitung unter Benützung
Kohlencylinder k' unter einem Winkel von 80 Grad lehnt. Um die Berührung der beiden Kohlen zu einer leicht veränderlichen zu machen, hängt die Kohle k' an dem ſpiralförmig gebogenen Ende des Leitungsdrahtes l, der ſowohl in das Metallkäſtchen iſolirt eingeführt iſt als auch unter der Erde von dieſer iſolirt weitergeführt wird.
Die Leitungsdrähte ſämmtlicher Mikrophone führt man bis zu dem Punkte A und verbindet ſie daſelbſt mit der einen Schienenlage 1 bis 12 eines Generalumſchalters (Fig. 727), während die Schienen der zweiten Lage mit dem Telephone T, der Batterie B und einem Galvanometer G in Verbindung ſtehen. Ueberdies iſt eine der erwähnten Schienen mit einer Erdplatte E verbunden. Iſt dann z. B. Schiene 1 mit a und b mit der Erdleitung geſtöpſelt, ſo geht der Batterieſtrom einerſeits von der Batterie aus durch das Galvanometer, das Telephon, die Schiene a und in die Erde; andererſeits von der Batterie durch die Schiene a in die Leitung 1, in das mit ihr verbundene Mikrophon und von deſſen Kohlencylinder k
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Fig. 725.
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Fig. 726.
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Fig. 727.
Das Mikrophon im Vorpoſtendienſte.
durch die Metallmaſſe des Käſtchens in die Erde. Durch das Telephon wird man dann bei irgendwelcher Uebung leicht zu unterſcheiden im Stande ſein, ob einzelne Menſchen, Truppen- körper im Marſchſchritte, Cavallerie oder Geſchütze ſich dem Standorte des betreffenden Mikrophones nähern. Ebenſo ſicher wird auch das Mikrophon etwa ſich nähernde feindliche Mineurs anzeigen und dadurch die Richtung, in welcher dieſe zu bekämpfen ſind, verrathen. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß man in einer Karte des Vorterrains den Ort der einzelnen Mikrophone genau einträgt, und daß die Abhorchung ſämmtlicher Mikrophone durch entſprechendes Verſetzen der Stöpſel des Generalumſchalters erfolgt. Auch können an Stelle eines Telephones deren mehrere an den Umſchalter angeſchloſſen werden.
Das Telephon kann auch im Eiſenbahndienſte mannigfach verwendet werden. So verband z. B. die öſterreichiſche Südbahn-Geſellſchaft ihren Wiener Bahnhof mit dem Heizhauſe durch eine Telephon-Doppelleitung unter Benützung
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Kohlencylinder k' unter einem Winkel von 80 Grad lehnt. Um die Berührung der beiden
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gebogenen Ende des Leitungsdrahtes l, der ſowohl in das Metallkäſtchen iſolirt eingeführt iſt
als auch unter der Erde von dieſer iſolirt weitergeführt wird.
Die Leitungsdrähte ſämmtlicher Mikrophone führt man bis zu dem Punkte A und
verbindet ſie daſelbſt mit der einen Schienenlage 1 bis 12 eines Generalumſchalters (Fig. 727),
während die Schienen der zweiten Lage mit dem Telephone T, der Batterie B und einem
Galvanometer G in Verbindung ſtehen. Ueberdies iſt eine der erwähnten Schienen mit einer
Erdplatte E verbunden. Iſt dann z. B. Schiene 1 mit a und b mit der Erdleitung geſtöpſelt,
ſo geht der Batterieſtrom einerſeits von der Batterie aus durch das Galvanometer, das
Telephon, die Schiene a und in die Erde; andererſeits von der Batterie durch die Schiene a
in die Leitung 1, in das mit ihr verbundene Mikrophon und von deſſen Kohlencylinder k
[Abbildung Fig. 725.]
[Abbildung Fig. 726.]
[Abbildung Fig. 727.
Das Mikrophon im Vorpoſtendienſte.]
durch die Metallmaſſe des Käſtchens in die Erde. Durch das Telephon wird man dann bei
irgendwelcher Uebung leicht zu unterſcheiden im Stande ſein, ob einzelne Menſchen, Truppen-
körper im Marſchſchritte, Cavallerie oder Geſchütze ſich dem Standorte des betreffenden
Mikrophones nähern. Ebenſo ſicher wird auch das Mikrophon etwa ſich nähernde feindliche
Mineurs anzeigen und dadurch die Richtung, in welcher dieſe zu bekämpfen ſind, verrathen.
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß man in einer Karte des Vorterrains den Ort
der einzelnen Mikrophone genau einträgt, und daß die Abhorchung ſämmtlicher Mikrophone
durch entſprechendes Verſetzen der Stöpſel des Generalumſchalters erfolgt. Auch können an
Stelle eines Telephones deren mehrere an den Umſchalter angeſchloſſen werden.
Das Telephon kann auch im Eiſenbahndienſte mannigfach verwendet
werden. So verband z. B. die öſterreichiſche Südbahn-Geſellſchaft ihren Wiener
Bahnhof mit dem Heizhauſe durch eine Telephon-Doppelleitung unter Benützung
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/979>, abgerufen am 23.11.2024.
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