Theil des Kabels auf den Blechcylinder a a aufrollt. Das Ende befestigt man an der Schraube p, den Anfang (der sich innerhalb des Cylinders befindet) an die Klemmschrauben des Telephones. Hängt man noch bei g1 g2 Tragriemen ein, so kann ein Mann den ganzen Apparat tragen.
Die Handhabung des Apparates ist gleichfalls eine einfache; man schiebt den Handgriff ab, zieht jene Büchse heraus, welche das mit dem Kabel nicht verbundene Telephon enthält, und löst das Kabelende von der Schraube p los. Während dann dieses Telephon mit dem freien Kabelende verbunden und die Telephonstation hergerichtet wird, setzt man den abgenommenen Handgriff wieder auf, läßt die Kabelrolle durch einen Mann mit der linken, durch einen zweiten Mann mit der rechten Hand an den Griffen fassen und beide im raschen Schritte an den für die zweite Station bestimmten Platz abgehen. Hierbei wird durch das sich abrollende Kabel die Verbindung hergestellt. Diese Art der Kabelauslegung gestattet auch während der Auslegung mit den die Auslegung besorgenden Infanteristen zu sprechen, da der Ton der am Siemens'schen Telephone angebrachten Anrufpfeife stark genug ist, um durch den Blechcylinder hindurch vernommen zu werden. Die Träger brauchen dann nur die eine Handhabe abzunehmen und das mit dem Kabel ohnehin in ständiger Verbindung bleibende Telephon herauszuheben.
Das Einziehen des Kabels erfolgt unter Vermittlung der an einer Handhabe auf- zusetzenden Kurbel. Für Entfernungen über 500 Meter kommt eine zweite Rolle in Verwen- dung, indem man das eine Kabelende dieser mit einem Kabelende der ersten Rolle einfach
[Abbildung]
Fig. 724.
Das Telephon im Felddienste.
durch Klemmschrauben verbindet. Natürlich gestattet die Verwendung mehrerer Apparate auch die Errichtung und Verbindung mehrerer Stationen, die alle hintereinander geschaltet sind. Für den obengedachten Zweck bringt dies den Vortheil mit sich, daß die Anzeiger bei den verschiedenen Scheiben alle gleichzeitig jeden Befehl vernehmen, der vom Commandanten gegeben wird, wodurch ein geeignetes Zusammenwirken sehr leicht zu erreichen ist.
Bei der praktischen Erprobung bewährte sich dieses System sehr gut, denn wenn auch das Gewehrfeuer die Verständigung mitunter erschwerte, so boten doch in der Regel das Zelt einerseits und die Eingrabungen bei den Scheiben andererseits genügenden Schutz gegen äußere Geräusche.
Eine andere Anwendung des Telephones, und zwar in Combination mit dem Mikro- phone, schlug A. Axt vor. Es soll hierdurch der äußerst beschwerliche und aufreibende Vor- postendienst der in festen Plätzen eingeschlossenen Truppen der Mannschaft abgenommen, beziehungsweise erleichtert werden. Hat man z. B. den Punkt A (Fig. 725) auf eine Distanz von 4000 Meter auf einem Bogen U V von 65 Grad zu decken, so versenkt man von 400 zu 400 Meter Mikrophone etwa einen Meter tief in den Boden und führt die daran geschlossenen Leitungen gleichfalls unterirdisch nach dem Punkte A, wo sie mit einem Telephone verbunden werden. Das Mikrophon selbst erhält die durch Fig. 726 dargestellte Form. Es wird nämlich aus drei Millimeter starkem, verzinntem Eisenbleche ein auf einer Fläche offener Würfel mit einer Seitenlänge von beiläufig 15 Centimeter gebildet und in demselben die Metallmembrane m m in ähnlicher Weise wie bei Telephonen gespannt. Auf der Oberseite dieser Membrane befestigt man einen kleinen Kohlencylinder k, gegen welchen sich ein zweiter
Theil des Kabels auf den Blechcylinder a a aufrollt. Das Ende befeſtigt man an der Schraube p, den Anfang (der ſich innerhalb des Cylinders befindet) an die Klemmſchrauben des Telephones. Hängt man noch bei g1 g2 Tragriemen ein, ſo kann ein Mann den ganzen Apparat tragen.
Die Handhabung des Apparates iſt gleichfalls eine einfache; man ſchiebt den Handgriff ab, zieht jene Büchſe heraus, welche das mit dem Kabel nicht verbundene Telephon enthält, und löſt das Kabelende von der Schraube p los. Während dann dieſes Telephon mit dem freien Kabelende verbunden und die Telephonſtation hergerichtet wird, ſetzt man den abgenommenen Handgriff wieder auf, läßt die Kabelrolle durch einen Mann mit der linken, durch einen zweiten Mann mit der rechten Hand an den Griffen faſſen und beide im raſchen Schritte an den für die zweite Station beſtimmten Platz abgehen. Hierbei wird durch das ſich abrollende Kabel die Verbindung hergeſtellt. Dieſe Art der Kabelauslegung geſtattet auch während der Auslegung mit den die Auslegung beſorgenden Infanteriſten zu ſprechen, da der Ton der am Siemens’ſchen Telephone angebrachten Anrufpfeife ſtark genug iſt, um durch den Blechcylinder hindurch vernommen zu werden. Die Träger brauchen dann nur die eine Handhabe abzunehmen und das mit dem Kabel ohnehin in ſtändiger Verbindung bleibende Telephon herauszuheben.
Das Einziehen des Kabels erfolgt unter Vermittlung der an einer Handhabe auf- zuſetzenden Kurbel. Für Entfernungen über 500 Meter kommt eine zweite Rolle in Verwen- dung, indem man das eine Kabelende dieſer mit einem Kabelende der erſten Rolle einfach
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Fig. 724.
Das Telephon im Felddienſte.
durch Klemmſchrauben verbindet. Natürlich geſtattet die Verwendung mehrerer Apparate auch die Errichtung und Verbindung mehrerer Stationen, die alle hintereinander geſchaltet ſind. Für den obengedachten Zweck bringt dies den Vortheil mit ſich, daß die Anzeiger bei den verſchiedenen Scheiben alle gleichzeitig jeden Befehl vernehmen, der vom Commandanten gegeben wird, wodurch ein geeignetes Zuſammenwirken ſehr leicht zu erreichen iſt.
Bei der praktiſchen Erprobung bewährte ſich dieſes Syſtem ſehr gut, denn wenn auch das Gewehrfeuer die Verſtändigung mitunter erſchwerte, ſo boten doch in der Regel das Zelt einerſeits und die Eingrabungen bei den Scheiben andererſeits genügenden Schutz gegen äußere Geräuſche.
Eine andere Anwendung des Telephones, und zwar in Combination mit dem Mikro- phone, ſchlug A. Axt vor. Es ſoll hierdurch der äußerſt beſchwerliche und aufreibende Vor- poſtendienſt der in feſten Plätzen eingeſchloſſenen Truppen der Mannſchaft abgenommen, beziehungsweiſe erleichtert werden. Hat man z. B. den Punkt A (Fig. 725) auf eine Diſtanz von 4000 Meter auf einem Bogen U V von 65 Grad zu decken, ſo verſenkt man von 400 zu 400 Meter Mikrophone etwa einen Meter tief in den Boden und führt die daran geſchloſſenen Leitungen gleichfalls unterirdiſch nach dem Punkte A, wo ſie mit einem Telephone verbunden werden. Das Mikrophon ſelbſt erhält die durch Fig. 726 dargeſtellte Form. Es wird nämlich aus drei Millimeter ſtarkem, verzinntem Eiſenbleche ein auf einer Fläche offener Würfel mit einer Seitenlänge von beiläufig 15 Centimeter gebildet und in demſelben die Metallmembrane m m in ähnlicher Weiſe wie bei Telephonen geſpannt. Auf der Oberſeite dieſer Membrane befeſtigt man einen kleinen Kohlencylinder k, gegen welchen ſich ein zweiter
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[964/0978]
Theil des Kabels auf den Blechcylinder a a aufrollt. Das Ende befeſtigt man an der Schraube p,
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Hängt man noch bei g1 g2 Tragriemen ein, ſo kann ein Mann den ganzen Apparat tragen.
Die Handhabung des Apparates iſt gleichfalls eine einfache; man ſchiebt den Handgriff
ab, zieht jene Büchſe heraus, welche das mit dem Kabel nicht verbundene Telephon enthält,
und löſt das Kabelende von der Schraube p los. Während dann dieſes Telephon mit
dem freien Kabelende verbunden und die Telephonſtation hergerichtet wird, ſetzt man den
abgenommenen Handgriff wieder auf, läßt die Kabelrolle durch einen Mann mit der linken,
durch einen zweiten Mann mit der rechten Hand an den Griffen faſſen und beide im raſchen
Schritte an den für die zweite Station beſtimmten Platz abgehen. Hierbei wird durch das
ſich abrollende Kabel die Verbindung hergeſtellt. Dieſe Art der Kabelauslegung geſtattet auch
während der Auslegung mit den die Auslegung beſorgenden Infanteriſten zu ſprechen, da der
Ton der am Siemens’ſchen Telephone angebrachten Anrufpfeife ſtark genug iſt, um durch den
Blechcylinder hindurch vernommen zu werden. Die Träger brauchen dann nur die eine
Handhabe abzunehmen und das mit dem Kabel ohnehin in ſtändiger Verbindung bleibende
Telephon herauszuheben.
Das Einziehen des Kabels erfolgt unter Vermittlung der an einer Handhabe auf-
zuſetzenden Kurbel. Für Entfernungen über 500 Meter kommt eine zweite Rolle in Verwen-
dung, indem man das eine Kabelende dieſer mit einem Kabelende der erſten Rolle einfach
[Abbildung Fig. 724.
Das Telephon im Felddienſte.]
durch Klemmſchrauben verbindet. Natürlich geſtattet die Verwendung mehrerer Apparate auch
die Errichtung und Verbindung mehrerer Stationen, die alle hintereinander geſchaltet ſind.
Für den obengedachten Zweck bringt dies den Vortheil mit ſich, daß die Anzeiger bei den
verſchiedenen Scheiben alle gleichzeitig jeden Befehl vernehmen, der vom Commandanten
gegeben wird, wodurch ein geeignetes Zuſammenwirken ſehr leicht zu erreichen iſt.
Bei der praktiſchen Erprobung bewährte ſich dieſes Syſtem ſehr gut, denn wenn auch
das Gewehrfeuer die Verſtändigung mitunter erſchwerte, ſo boten doch in der Regel das Zelt
einerſeits und die Eingrabungen bei den Scheiben andererſeits genügenden Schutz gegen
äußere Geräuſche.
Eine andere Anwendung des Telephones, und zwar in Combination mit dem Mikro-
phone, ſchlug A. Axt vor. Es ſoll hierdurch der äußerſt beſchwerliche und aufreibende Vor-
poſtendienſt der in feſten Plätzen eingeſchloſſenen Truppen der Mannſchaft abgenommen,
beziehungsweiſe erleichtert werden. Hat man z. B. den Punkt A (Fig. 725) auf eine Diſtanz
von 4000 Meter auf einem Bogen U V von 65 Grad zu decken, ſo verſenkt man von 400
zu 400 Meter Mikrophone etwa einen Meter tief in den Boden und führt die daran
geſchloſſenen Leitungen gleichfalls unterirdiſch nach dem Punkte A, wo ſie mit einem Telephone
verbunden werden. Das Mikrophon ſelbſt erhält die durch Fig. 726 dargeſtellte Form. Es
wird nämlich aus drei Millimeter ſtarkem, verzinntem Eiſenbleche ein auf einer Fläche offener
Würfel mit einer Seitenlänge von beiläufig 15 Centimeter gebildet und in demſelben die
Metallmembrane m m in ähnlicher Weiſe wie bei Telephonen geſpannt. Auf der Oberſeite
dieſer Membrane befeſtigt man einen kleinen Kohlencylinder k, gegen welchen ſich ein zweiter
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 964. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/978>, abgerufen am 23.11.2024.
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