Röhrenständern sind in Fig. 701 abgebildet, woraus auch zugleich die entsprechenden Dimensionen (in Metern) zu ersehen sind. Die Befestigung der Querträger Q Q an dem Rohrständer R und der Stützen S S (für die Isolatoren) an den Querträgern zeigt Fig. 702 in Ober- und Seitenansicht. Man ersieht hieraus, daß die Quer- träger aus zwei miteinander vernieteten Flachschienen zusammengesetzt sind und durch ein U-förmig gebogenes Eisenband R an dem Rohrständer verschraubt werden. Hölzerne Gestänge werden sowohl als einfache Masten, als auch als Doppel- gestänge verwendet. Bei Uebergängen von Dachleitungen auf derartige Gestänge müssen die Masten oft bedeutende Längen erhalten; man verwendet solche bis zu 24 Meter Länge. Die gewöhnlich benützten Isolatorstützen sind gerade (S S Fig. 702); an Stelle dieser treten U-förmig gekrümmte (Fig. 703), wenn es sich um eine nahezu senkrechte Drahtabzweigung handelt, weil hierdurch die Berührung des Drahtes mit eisernen Bestandtheilen des Gestänges leichter zu vermeiden ist.
Bei Aufstellung der eisernen Gestänge zieht man Balkenwerk dem Mauer- werke vor, weil bei letzterem das Tönen der Leitungen viel heftiger auftritt. Es ist strengstens darauf zu sehen, daß die Gestänge äußerst solid befestigt werden, da
[Abbildung]
Fig. 704.
Oberbund.
[Abbildung]
Seitenbund.
sie nicht nur die Last der Drähte zu tragen haben, sondern auch den stärksten Stürmen erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen im Stande sein müssen. Es schadet nichts, in dieser Richtung etwas zu viel zu thun. Durch eine unzureichende Befestigung kann nicht nur ein bedeutender localer Schaden entstehen, sondern ein derartiger Unfall kann selbst die ganze Anlage in Mitleidenschaft ziehen, indem er eine größere Anzahl von Hauseigenthümern veranlaßt, das Benutzungsrecht ihrer Dächer zu kündigen. Man wird daher in Fällen, wo die Befestigung der Gestänge z. B. an den Balken eines Dachstuhles nicht vollkommen ausreichend erscheint, die Gestänge durch Anker aus Leitungsdraht oder Stabeisen sichern. Zu diesem Behufe versieht man die Rohrständer mit Ringklemmen, von welchen aus drei- bis achtfach zusammengedrehter, vier Millimeter dicker Leitungsdraht zum Holz- oder Mauerwerke geführt und dort durch Ankerhaken sicher festgelegt wird.
Zum Schutze der Dächer werden die Gestänge auch mit Laufbrettern aus- gerüstet, damit die Arbeiter nicht auf dem Dache selbst herumgehen müssen. An jenen Stellen, an welchen das Gestänge die Bedachung durchsetzt, muß für eine sorgfältige Verdichtung Sorge getragen werden, um das Eindringen des Regen- wassers zu verhindern.
Röhrenſtändern ſind in Fig. 701 abgebildet, woraus auch zugleich die entſprechenden Dimenſionen (in Metern) zu erſehen ſind. Die Befeſtigung der Querträger Q Q an dem Rohrſtänder R und der Stützen S S (für die Iſolatoren) an den Querträgern zeigt Fig. 702 in Ober- und Seitenanſicht. Man erſieht hieraus, daß die Quer- träger aus zwei miteinander vernieteten Flachſchienen zuſammengeſetzt ſind und durch ein U-förmig gebogenes Eiſenband R an dem Rohrſtänder verſchraubt werden. Hölzerne Geſtänge werden ſowohl als einfache Maſten, als auch als Doppel- geſtänge verwendet. Bei Uebergängen von Dachleitungen auf derartige Geſtänge müſſen die Maſten oft bedeutende Längen erhalten; man verwendet ſolche bis zu 24 Meter Länge. Die gewöhnlich benützten Iſolatorſtützen ſind gerade (S S Fig. 702); an Stelle dieſer treten U-förmig gekrümmte (Fig. 703), wenn es ſich um eine nahezu ſenkrechte Drahtabzweigung handelt, weil hierdurch die Berührung des Drahtes mit eiſernen Beſtandtheilen des Geſtänges leichter zu vermeiden iſt.
Bei Aufſtellung der eiſernen Geſtänge zieht man Balkenwerk dem Mauer- werke vor, weil bei letzterem das Tönen der Leitungen viel heftiger auftritt. Es iſt ſtrengſtens darauf zu ſehen, daß die Geſtänge äußerſt ſolid befeſtigt werden, da
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Fig. 704.
Oberbund.
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Seitenbund.
ſie nicht nur die Laſt der Drähte zu tragen haben, ſondern auch den ſtärkſten Stürmen erfolgreichen Widerſtand entgegenzuſetzen im Stande ſein müſſen. Es ſchadet nichts, in dieſer Richtung etwas zu viel zu thun. Durch eine unzureichende Befeſtigung kann nicht nur ein bedeutender localer Schaden entſtehen, ſondern ein derartiger Unfall kann ſelbſt die ganze Anlage in Mitleidenſchaft ziehen, indem er eine größere Anzahl von Hauseigenthümern veranlaßt, das Benutzungsrecht ihrer Dächer zu kündigen. Man wird daher in Fällen, wo die Befeſtigung der Geſtänge z. B. an den Balken eines Dachſtuhles nicht vollkommen ausreichend erſcheint, die Geſtänge durch Anker aus Leitungsdraht oder Stabeiſen ſichern. Zu dieſem Behufe verſieht man die Rohrſtänder mit Ringklemmen, von welchen aus drei- bis achtfach zuſammengedrehter, vier Millimeter dicker Leitungsdraht zum Holz- oder Mauerwerke geführt und dort durch Ankerhaken ſicher feſtgelegt wird.
Zum Schutze der Dächer werden die Geſtänge auch mit Laufbrettern aus- gerüſtet, damit die Arbeiter nicht auf dem Dache ſelbſt herumgehen müſſen. An jenen Stellen, an welchen das Geſtänge die Bedachung durchſetzt, muß für eine ſorgfältige Verdichtung Sorge getragen werden, um das Eindringen des Regen- waſſers zu verhindern.
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[941/0955]
Röhrenſtändern ſind in Fig. 701 abgebildet, woraus auch zugleich die entſprechenden
Dimenſionen (in Metern) zu erſehen ſind. Die Befeſtigung der Querträger Q Q an
dem Rohrſtänder R und der Stützen S S (für die Iſolatoren) an den Querträgern
zeigt Fig. 702 in Ober- und Seitenanſicht. Man erſieht hieraus, daß die Quer-
träger aus zwei miteinander vernieteten Flachſchienen zuſammengeſetzt ſind und durch
ein U-förmig gebogenes Eiſenband R an dem Rohrſtänder verſchraubt werden.
Hölzerne Geſtänge werden ſowohl als einfache Maſten, als auch als Doppel-
geſtänge verwendet. Bei Uebergängen von Dachleitungen auf derartige Geſtänge
müſſen die Maſten oft bedeutende Längen erhalten; man verwendet ſolche bis zu
24 Meter Länge. Die gewöhnlich benützten Iſolatorſtützen ſind gerade (S S Fig. 702);
an Stelle dieſer treten U-förmig gekrümmte (Fig. 703), wenn es ſich um eine
nahezu ſenkrechte Drahtabzweigung handelt, weil hierdurch die Berührung des
Drahtes mit eiſernen Beſtandtheilen des Geſtänges leichter zu vermeiden iſt.
Bei Aufſtellung der eiſernen Geſtänge zieht man Balkenwerk dem Mauer-
werke vor, weil bei letzterem das Tönen der Leitungen viel heftiger auftritt. Es
iſt ſtrengſtens darauf zu ſehen, daß die Geſtänge äußerſt ſolid befeſtigt werden, da
[Abbildung Fig. 704.
Oberbund.]
[Abbildung Seitenbund.]
ſie nicht nur die Laſt der Drähte zu tragen haben, ſondern auch den ſtärkſten
Stürmen erfolgreichen Widerſtand entgegenzuſetzen im Stande ſein müſſen. Es
ſchadet nichts, in dieſer Richtung etwas zu viel zu thun. Durch eine unzureichende
Befeſtigung kann nicht nur ein bedeutender localer Schaden entſtehen, ſondern ein
derartiger Unfall kann ſelbſt die ganze Anlage in Mitleidenſchaft ziehen, indem er
eine größere Anzahl von Hauseigenthümern veranlaßt, das Benutzungsrecht ihrer
Dächer zu kündigen. Man wird daher in Fällen, wo die Befeſtigung der Geſtänge
z. B. an den Balken eines Dachſtuhles nicht vollkommen ausreichend erſcheint,
die Geſtänge durch Anker aus Leitungsdraht oder Stabeiſen ſichern. Zu dieſem
Behufe verſieht man die Rohrſtänder mit Ringklemmen, von welchen aus drei-
bis achtfach zuſammengedrehter, vier Millimeter dicker Leitungsdraht zum Holz-
oder Mauerwerke geführt und dort durch Ankerhaken ſicher feſtgelegt wird.
Zum Schutze der Dächer werden die Geſtänge auch mit Laufbrettern aus-
gerüſtet, damit die Arbeiter nicht auf dem Dache ſelbſt herumgehen müſſen. An
jenen Stellen, an welchen das Geſtänge die Bedachung durchſetzt, muß für eine
ſorgfältige Verdichtung Sorge getragen werden, um das Eindringen des Regen-
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 941. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/955>, abgerufen am 23.11.2024.
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