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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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von Krümmungen mit sehr geringem Radius. Jeder Wagen oder Zug (es fahren auch bis
zu drei Wagen zusammen) führt zwei solcher Schiffchen mit sich, von welchen das eine in
der stromzuleitenden, das andere in der stromableitenden Röhre gleitet.

Da die Bahn eingeleisig erbaut wurde, mußten, um das gleichzeitige Befahren der
Bahn in entgegengesetzten Richtungen zu ermöglichen, Ausweichstellen eingeschaltet werden.
Für diese genügte es natürlich nicht, Weichen nach Art jener bei Dampfbahnen herzustellen,
sondern es war auch für die Leitung des Stromes eine ähnliche Vorrichtung zu ersinnen. Die
von Siemens & Halske angegebene elektrische Weiche ist in Fig. 612 abgebildet, und zwar
in einer Ansicht von unten. Bei der Weiche angelangt, theilt sich die positive Leitungsröhre
+ E1 in zwei Zweige + E2 und + E3 und ebenso die negative Röhre -- E1 in die Zweige
-- E2 und -- E3; bei H kommen also die negative und die positive Stromleitung zum
Durchschnitte und würden die Stromleitung mit Ausschluß der secundären Maschine am
Wagen in sich kurz schließen. Um dies zu vermeiden, ragen die sich kreuzenden Leitungsröhren
nur zum Theile in den Block H aus hartem Holze hinein, so daß sie untereinander, nämlich
+ E3 mit -- E2, nicht in leitender Verbindung stehen. Für die ununterbrochene Leitung in
den gleichnamigen Theilen, nämlich + e3 und + E3 einerseits und -- e2 und -- E2
andererseits, ist dadurch gesorgt, daß + e3 mit + E3 und -- e2 mit -- E2 durch je einen
Metallbügel verbunden sind. Diese Metallbügel liegen innerhalb des Holzklotzes (in der

[Abbildung] Fig. 612.

Elektrische Weiche.

Zeichnung nicht sichtbar) und übergreifen sich derart, daß sie vollkommen voneinander
isolirt sind.

An jenen Stellen, an welchen sich die Röhren + E1 und -- E1 theilen, sind Zungen Z
angebracht, welche durch Federn in der gezeichneten Stellung festgehalten werden. Die Figur
zeigt beide Weichen, nämlich jene an der Eintrittsstelle und jene an der Austrittsstelle des
Doppelgeleises oder der Ausweichstelle. Die Figur läßt leicht erkennen, daß jeder von links
kommende Wagen seine Contactschiffchen in das Röhrenpaar I schleifen muß, weil das Röhren-
paar II durch die Zungen Z verschlossen ist; ebenso muß jeder von rechts kommende Wagen
seine Schiffchen in das Röhrenpaar II ziehen. Will nun z. B. der von rechts kommende
Wagen seinen Lauf fortsetzen, so gleiten die Schiffchen in den Röhren + E3 und -- E3 weiter,
stoßen von rückwärts auf die Zungen Z Z, drücken diese dadurch seitwärts und setzen ihren
Weg durch + E1 und -- E1 fort. Hat das letzte Contactstück die Zungen verlassen, so schnellen
diese wieder in die gezeichneten Stellungen zurück. Die gleichen Vorgänge spielen sich bei
Abgang des zweiten, nach entgegengesetzter Richtung laufenden Wagens ab. Der Anblick der
Figur lehrt auch, daß jedes Schiffchen auf dem ganzen Wege durch die Weichen mit der Rohr-
leitung eines und desselben Vorzeichens in Contact bleibt, womit eine Umkehr des Stromes
hintangehalten wird. Die Stellung des elektrischen Wechsels findet also automatisch statt;
natürlich kann auch die Wechselstellung mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung (z. B. einer
Zugschnur) durch die Hand bewirkt werden, oder es kann die elektrische Weiche mit der Weiche
der Laufschienen so verbunden werden, daß die Weichenstellung der letzteren immer gleichzeitig
auch eine correspondirende Stellung der ersteren veranlaßt.

von Krümmungen mit ſehr geringem Radius. Jeder Wagen oder Zug (es fahren auch bis
zu drei Wagen zuſammen) führt zwei ſolcher Schiffchen mit ſich, von welchen das eine in
der ſtromzuleitenden, das andere in der ſtromableitenden Röhre gleitet.

Da die Bahn eingeleiſig erbaut wurde, mußten, um das gleichzeitige Befahren der
Bahn in entgegengeſetzten Richtungen zu ermöglichen, Ausweichſtellen eingeſchaltet werden.
Für dieſe genügte es natürlich nicht, Weichen nach Art jener bei Dampfbahnen herzuſtellen,
ſondern es war auch für die Leitung des Stromes eine ähnliche Vorrichtung zu erſinnen. Die
von Siemens & Halske angegebene elektriſche Weiche iſt in Fig. 612 abgebildet, und zwar
in einer Anſicht von unten. Bei der Weiche angelangt, theilt ſich die poſitive Leitungsröhre
+ E1 in zwei Zweige + E2 und + E3 und ebenſo die negative Röhre — E1 in die Zweige
E2 und — E3; bei H kommen alſo die negative und die poſitive Stromleitung zum
Durchſchnitte und würden die Stromleitung mit Ausſchluß der ſecundären Maſchine am
Wagen in ſich kurz ſchließen. Um dies zu vermeiden, ragen die ſich kreuzenden Leitungsröhren
nur zum Theile in den Block H aus hartem Holze hinein, ſo daß ſie untereinander, nämlich
+ E3 mit — E2, nicht in leitender Verbindung ſtehen. Für die ununterbrochene Leitung in
den gleichnamigen Theilen, nämlich + e3 und + E3 einerſeits und — e2 und — E2
andererſeits, iſt dadurch geſorgt, daß + e3 mit + E3 und — e2 mit — E2 durch je einen
Metallbügel verbunden ſind. Dieſe Metallbügel liegen innerhalb des Holzklotzes (in der

[Abbildung] Fig. 612.

Elektriſche Weiche.

Zeichnung nicht ſichtbar) und übergreifen ſich derart, daß ſie vollkommen voneinander
iſolirt ſind.

An jenen Stellen, an welchen ſich die Röhren + E1 und — E1 theilen, ſind Zungen Z
angebracht, welche durch Federn in der gezeichneten Stellung feſtgehalten werden. Die Figur
zeigt beide Weichen, nämlich jene an der Eintrittsſtelle und jene an der Austrittsſtelle des
Doppelgeleiſes oder der Ausweichſtelle. Die Figur läßt leicht erkennen, daß jeder von links
kommende Wagen ſeine Contactſchiffchen in das Röhrenpaar I ſchleifen muß, weil das Röhren-
paar II durch die Zungen Z verſchloſſen iſt; ebenſo muß jeder von rechts kommende Wagen
ſeine Schiffchen in das Röhrenpaar II ziehen. Will nun z. B. der von rechts kommende
Wagen ſeinen Lauf fortſetzen, ſo gleiten die Schiffchen in den Röhren + E3 und — E3 weiter,
ſtoßen von rückwärts auf die Zungen Z Z, drücken dieſe dadurch ſeitwärts und ſetzen ihren
Weg durch + E1 und — E1 fort. Hat das letzte Contactſtück die Zungen verlaſſen, ſo ſchnellen
dieſe wieder in die gezeichneten Stellungen zurück. Die gleichen Vorgänge ſpielen ſich bei
Abgang des zweiten, nach entgegengeſetzter Richtung laufenden Wagens ab. Der Anblick der
Figur lehrt auch, daß jedes Schiffchen auf dem ganzen Wege durch die Weichen mit der Rohr-
leitung eines und desſelben Vorzeichens in Contact bleibt, womit eine Umkehr des Stromes
hintangehalten wird. Die Stellung des elektriſchen Wechſels findet alſo automatiſch ſtatt;
natürlich kann auch die Wechſelſtellung mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung (z. B. einer
Zugſchnur) durch die Hand bewirkt werden, oder es kann die elektriſche Weiche mit der Weiche
der Laufſchienen ſo verbunden werden, daß die Weichenſtellung der letzteren immer gleichzeitig
auch eine correſpondirende Stellung der erſteren veranlaßt.

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[852/0866] von Krümmungen mit ſehr geringem Radius. Jeder Wagen oder Zug (es fahren auch bis zu drei Wagen zuſammen) führt zwei ſolcher Schiffchen mit ſich, von welchen das eine in der ſtromzuleitenden, das andere in der ſtromableitenden Röhre gleitet. Da die Bahn eingeleiſig erbaut wurde, mußten, um das gleichzeitige Befahren der Bahn in entgegengeſetzten Richtungen zu ermöglichen, Ausweichſtellen eingeſchaltet werden. Für dieſe genügte es natürlich nicht, Weichen nach Art jener bei Dampfbahnen herzuſtellen, ſondern es war auch für die Leitung des Stromes eine ähnliche Vorrichtung zu erſinnen. Die von Siemens & Halske angegebene elektriſche Weiche iſt in Fig. 612 abgebildet, und zwar in einer Anſicht von unten. Bei der Weiche angelangt, theilt ſich die poſitive Leitungsröhre + E1 in zwei Zweige + E2 und + E3 und ebenſo die negative Röhre — E1 in die Zweige — E2 und — E3; bei H kommen alſo die negative und die poſitive Stromleitung zum Durchſchnitte und würden die Stromleitung mit Ausſchluß der ſecundären Maſchine am Wagen in ſich kurz ſchließen. Um dies zu vermeiden, ragen die ſich kreuzenden Leitungsröhren nur zum Theile in den Block H aus hartem Holze hinein, ſo daß ſie untereinander, nämlich + E3 mit — E2, nicht in leitender Verbindung ſtehen. Für die ununterbrochene Leitung in den gleichnamigen Theilen, nämlich + e3 und + E3 einerſeits und — e2 und — E2 andererſeits, iſt dadurch geſorgt, daß + e3 mit + E3 und — e2 mit — E2 durch je einen Metallbügel verbunden ſind. Dieſe Metallbügel liegen innerhalb des Holzklotzes (in der [Abbildung Fig. 612. Elektriſche Weiche.] Zeichnung nicht ſichtbar) und übergreifen ſich derart, daß ſie vollkommen voneinander iſolirt ſind. An jenen Stellen, an welchen ſich die Röhren + E1 und — E1 theilen, ſind Zungen Z angebracht, welche durch Federn in der gezeichneten Stellung feſtgehalten werden. Die Figur zeigt beide Weichen, nämlich jene an der Eintrittsſtelle und jene an der Austrittsſtelle des Doppelgeleiſes oder der Ausweichſtelle. Die Figur läßt leicht erkennen, daß jeder von links kommende Wagen ſeine Contactſchiffchen in das Röhrenpaar I ſchleifen muß, weil das Röhren- paar II durch die Zungen Z verſchloſſen iſt; ebenſo muß jeder von rechts kommende Wagen ſeine Schiffchen in das Röhrenpaar II ziehen. Will nun z. B. der von rechts kommende Wagen ſeinen Lauf fortſetzen, ſo gleiten die Schiffchen in den Röhren + E3 und — E3 weiter, ſtoßen von rückwärts auf die Zungen Z Z, drücken dieſe dadurch ſeitwärts und ſetzen ihren Weg durch + E1 und — E1 fort. Hat das letzte Contactſtück die Zungen verlaſſen, ſo ſchnellen dieſe wieder in die gezeichneten Stellungen zurück. Die gleichen Vorgänge ſpielen ſich bei Abgang des zweiten, nach entgegengeſetzter Richtung laufenden Wagens ab. Der Anblick der Figur lehrt auch, daß jedes Schiffchen auf dem ganzen Wege durch die Weichen mit der Rohr- leitung eines und desſelben Vorzeichens in Contact bleibt, womit eine Umkehr des Stromes hintangehalten wird. Die Stellung des elektriſchen Wechſels findet alſo automatiſch ſtatt; natürlich kann auch die Wechſelſtellung mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung (z. B. einer Zugſchnur) durch die Hand bewirkt werden, oder es kann die elektriſche Weiche mit der Weiche der Laufſchienen ſo verbunden werden, daß die Weichenſtellung der letzteren immer gleichzeitig auch eine correſpondirende Stellung der erſteren veranlaßt.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 852. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/866>, abgerufen am 23.11.2024.