aus den vom Voltabogen ausgehenden Lichtstrahlen ein paralleles, cylindrisches Strahlenbüschel, welches, auf einem transparenten Schirme aufgefangen, eine hell beleuchtete Kreisscheibe erzeugen muß, die man durch Bewegen des Apparates gleichfalls bewegen kann. In der Oper bildet eben die den Himmel darstellende Leinwand diesen Schirm. Der gewöhnliche Apparat, der zur Beleuchtung einzelner Personen verwendet wird, ist in Fig. 532 abgebildet. Bei diesem ist die elektrische Lampe in einer Laterne aus Holz oder Metall eingeschlossen und sendet ihre Licht- strahlen nur nach einer Richtung, nämlich durch die Linsen aus; eine verstellbare Blendung vor der Linse gestattet, die Beleuchtung auf eine größere oder kleinere Fläche auszudehnen. Zur Beleuchtung größerer Flächen verwendet man auch eine dem in Fig. 531 dargestellten Apparate ganz ähnliche Vorrichtung. Die Nach- ahmung des Regenbogens wird durch die in Fig. 533 dargestellte Anordnung
[Abbildung]
Fig. 534.
Trouve's leuchtende Juwelen.
erreicht. Das durch eine Linse in ein Bündel paralleler Strahlen gebrachte Licht des Voltabogens dringt durch eine die Form des Regenbogens nachahmende Spalte, gelangt neuerdings auf eine Sammellinse und tritt hierauf in ein ent- sprechend aufgestelltes Glasprisma ein, welches, die weißen Lichtstrahlen in ihre farbigen Bestandtheile zerlegend, den Regenbogen erzeugt. (Vergl. Seite 717.) Die Linse zwischen dem Spalt und dem Prisma hat einerseits den Zweck, die Licht- strahlen concentrirt dem Prisma zuzuführen und verstärkt andererseits die Krüm- mung des Regenbogens.
Die Erzielung vollkommen neuartiger Lichteffecte gestattet die Anwendung von Glüh- lämpchen kleiner und kleinster Dimensionen. Trouve umhüllt Glühlämpchen, deren Kohlenbügel einen sehr geringen Widerstand besitzen, mit mannigfachen durchbrochenen Metallfassungen und verschließt diese Oeffnungen mit verschiedenfarbigen facettirten Glasstücken (Fig. 534). Der obere Theil der Umhüllung ist, wie die Figur, welche eine Haarnadel in Ansicht und Schnitt darstellt, erkennen läßt, abhebbar und gestattet dadurch die Auswechslung eines schadhaft ge- wordenen Lämpchens durch ein neues. Die am unteren Ende austretenden Leitungsdrähte führen
aus den vom Voltabogen ausgehenden Lichtſtrahlen ein paralleles, cylindriſches Strahlenbüſchel, welches, auf einem transparenten Schirme aufgefangen, eine hell beleuchtete Kreisſcheibe erzeugen muß, die man durch Bewegen des Apparates gleichfalls bewegen kann. In der Oper bildet eben die den Himmel darſtellende Leinwand dieſen Schirm. Der gewöhnliche Apparat, der zur Beleuchtung einzelner Perſonen verwendet wird, iſt in Fig. 532 abgebildet. Bei dieſem iſt die elektriſche Lampe in einer Laterne aus Holz oder Metall eingeſchloſſen und ſendet ihre Licht- ſtrahlen nur nach einer Richtung, nämlich durch die Linſen aus; eine verſtellbare Blendung vor der Linſe geſtattet, die Beleuchtung auf eine größere oder kleinere Fläche auszudehnen. Zur Beleuchtung größerer Flächen verwendet man auch eine dem in Fig. 531 dargeſtellten Apparate ganz ähnliche Vorrichtung. Die Nach- ahmung des Regenbogens wird durch die in Fig. 533 dargeſtellte Anordnung
[Abbildung]
Fig. 534.
Trouve’s leuchtende Juwelen.
erreicht. Das durch eine Linſe in ein Bündel paralleler Strahlen gebrachte Licht des Voltabogens dringt durch eine die Form des Regenbogens nachahmende Spalte, gelangt neuerdings auf eine Sammellinſe und tritt hierauf in ein ent- ſprechend aufgeſtelltes Glasprisma ein, welches, die weißen Lichtſtrahlen in ihre farbigen Beſtandtheile zerlegend, den Regenbogen erzeugt. (Vergl. Seite 717.) Die Linſe zwiſchen dem Spalt und dem Prisma hat einerſeits den Zweck, die Licht- ſtrahlen concentrirt dem Prisma zuzuführen und verſtärkt andererſeits die Krüm- mung des Regenbogens.
Die Erzielung vollkommen neuartiger Lichteffecte geſtattet die Anwendung von Glüh- lämpchen kleiner und kleinſter Dimenſionen. Trouvé umhüllt Glühlämpchen, deren Kohlenbügel einen ſehr geringen Widerſtand beſitzen, mit mannigfachen durchbrochenen Metallfaſſungen und verſchließt dieſe Oeffnungen mit verſchiedenfarbigen facettirten Glasſtücken (Fig. 534). Der obere Theil der Umhüllung iſt, wie die Figur, welche eine Haarnadel in Anſicht und Schnitt darſtellt, erkennen läßt, abhebbar und geſtattet dadurch die Auswechslung eines ſchadhaft ge- wordenen Lämpchens durch ein neues. Die am unteren Ende austretenden Leitungsdrähte führen
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aus den vom Voltabogen ausgehenden Lichtſtrahlen ein paralleles, cylindriſches
Strahlenbüſchel, welches, auf einem transparenten Schirme aufgefangen, eine hell
beleuchtete Kreisſcheibe erzeugen muß, die man durch Bewegen des Apparates
gleichfalls bewegen kann. In der Oper bildet eben die den Himmel darſtellende
Leinwand dieſen Schirm. Der gewöhnliche Apparat, der zur Beleuchtung einzelner
Perſonen verwendet wird, iſt in Fig. 532 abgebildet. Bei dieſem iſt die elektriſche
Lampe in einer Laterne aus Holz oder Metall eingeſchloſſen und ſendet ihre Licht-
ſtrahlen nur nach einer Richtung, nämlich durch die Linſen aus; eine verſtellbare
Blendung vor der Linſe geſtattet, die Beleuchtung auf eine größere oder kleinere
Fläche auszudehnen. Zur Beleuchtung größerer Flächen verwendet man auch eine
dem in Fig. 531 dargeſtellten Apparate ganz ähnliche Vorrichtung. Die Nach-
ahmung des Regenbogens wird durch die in Fig. 533 dargeſtellte Anordnung
[Abbildung Fig. 534.
Trouve’s leuchtende Juwelen.]
erreicht. Das durch eine Linſe in ein Bündel paralleler Strahlen gebrachte Licht
des Voltabogens dringt durch eine die Form des Regenbogens nachahmende
Spalte, gelangt neuerdings auf eine Sammellinſe und tritt hierauf in ein ent-
ſprechend aufgeſtelltes Glasprisma ein, welches, die weißen Lichtſtrahlen in ihre
farbigen Beſtandtheile zerlegend, den Regenbogen erzeugt. (Vergl. Seite 717.) Die
Linſe zwiſchen dem Spalt und dem Prisma hat einerſeits den Zweck, die Licht-
ſtrahlen concentrirt dem Prisma zuzuführen und verſtärkt andererſeits die Krüm-
mung des Regenbogens.
Die Erzielung vollkommen neuartiger Lichteffecte geſtattet die Anwendung von Glüh-
lämpchen kleiner und kleinſter Dimenſionen. Trouvé umhüllt Glühlämpchen, deren Kohlenbügel
einen ſehr geringen Widerſtand beſitzen, mit mannigfachen durchbrochenen Metallfaſſungen und
verſchließt dieſe Oeffnungen mit verſchiedenfarbigen facettirten Glasſtücken (Fig. 534). Der
obere Theil der Umhüllung iſt, wie die Figur, welche eine Haarnadel in Anſicht und Schnitt
darſtellt, erkennen läßt, abhebbar und geſtattet dadurch die Auswechslung eines ſchadhaft ge-
wordenen Lämpchens durch ein neues. Die am unteren Ende austretenden Leitungsdrähte führen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/747>, abgerufen am 22.11.2024.
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