Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Lösungen der Metallsalze und scheidet hierbei an der negativen Elektrode das
Metall, an der positiven die Säure ab; diese Abscheidung der Zersetzungsproducte
erfolgt unter sonst gleichen Umständen direct proportional der Stromstärke.
Nach dem Ohm'schen Gesetze (Seite 194) nimmt in einem gegebenen Schließungs-
bogen die Stromstärke zu mit der Zunahme der elektromotorischen Kraft und mit
der Abnahme des Widerstandes. Bei Edison's Stromvertheilungssystem wird die
elektromotorische Kraft stets constant gehalten: hier ist also die Stromstärke nur
durch den Widerstand bestimmt. Da Edison stets Parallelschaltung anwendet, so
ist der Widerstand desto größer, je weniger Apparate, z. B. Lampen, in den
Stromkreis eingeschaltet werden. Für Edison's System gelten also die Sätze:
Die Widerstände verhalten sich umgekehrt wie die Stromstärken, und die Wider-
stände verhalten sich umgekehrt wie die Zahlen, welche die eingeschalteten Lampen
angegeben. Hieraus folgt, daß die Stromstärken den Zahlen der brennenden
Lampen direct proportional sind. Da nun auch die Mengen der abgeschiedenen
Zersetzungsproducte in einem Voltameter der Stromstärke proportional sind, müssen
schließlich die abgeschiedenen Mengen der Zersetzungsproducte der jeweiligen Anzahl
der brennenden Lampen proportional sein, d. h. die Mengen der Zersetzungs-
producte geben ein richtiges Maß für die in den Lampen verbrauchte elektrische
Energie. Dieses Maß bleibt auch dann richtig, wenn man die Zeit in Betracht
zieht, da unter sonst gleichen Umständen sowohl die elektrolytisch abgeschiedenen
Mengen, als auch die in den Lampen verbrauchten elektrischen Energiemengen im
geraden Verhältnisse zu den Zeiten stehen.

Auf Grundlage der eben erörterten Principien hat Edison Meßapparate
verschiedener Formen construirt, eine derselben ist in Fig. 413 perspectivisch und
schematisch dargestellt. In dem verschließbaren eisernen Kasten sind zwei Volta-
meter z z1 angebracht. Jedes derselben enthält zwei durch Hartgummi voneinander
isolirte Zinkplatten p und p1, welche in eine Lösung von Zinkvitriol tauchen. Der
Strom zerlegt die Lösung in Zink und Schwefelsäure, das Zink an der negativen,
die Schwefelsäure an der positiven Elektrode abscheidend. Die an letzterer ab-
geschiedene Schwefelsäure löst wieder das Zink dieser Platte auf, so daß sich die
Wirkung des elektrischen Stromes eigentlich nur als ein Transport des Zinkes
von der positiven zur negativen Platte darstellt.

Würde man dieses Voltameter direct in den Lampenstromkreis schalten, so
würde die eine Zinkplatte sehr rasch aufgelöst werden. Um dies zu vermeiden,
schaltet Edison auf dem Wege zum Voltameter je einen Widerstand w2 und w3
(aus gewelltem Neusilberblech) ein, wodurch nur ein Zweigstrom in das Voltameter
eintreten kann. Hierbei ist der Widerstand w2 noch einmal so groß als der
Widerstand w3, daher ist die in dem einen Voltameter abgeschiedene Zinkmenge
viermal so groß als die im anderen. Der Grund dieser Einrichtung liegt in der
Bestimmung beider Voltameter. Das eine dient nämlich für die monatlich vor-
zunehmenden Messungen, das andere zur Controle derselben durch den Beamten
der Gesellschaft.

Um die Abscheidung des Zinkes von der Temperatur unabhängig zu
machen, sind noch zwei Drahtwiderstände w und w1, jeder für eines der Volta-
meter, eingeschaltet. Steigt nämlich die Temperatur, so wird der Widerstand im
Drahte w, beziehungsweise w1 erhöht, in der Flüssigkeit der dazu gehörigen Zer-
setzungszelle aber vermindert. Wählt man nun für den Draht einen entsprechenden
Widerstand, so kann man es dahin bringen, daß die Temperaturänderungen die

Löſungen der Metallſalze und ſcheidet hierbei an der negativen Elektrode das
Metall, an der poſitiven die Säure ab; dieſe Abſcheidung der Zerſetzungsproducte
erfolgt unter ſonſt gleichen Umſtänden direct proportional der Stromſtärke.
Nach dem Ohm’ſchen Geſetze (Seite 194) nimmt in einem gegebenen Schließungs-
bogen die Stromſtärke zu mit der Zunahme der elektromotoriſchen Kraft und mit
der Abnahme des Widerſtandes. Bei Ediſon’s Stromvertheilungsſyſtem wird die
elektromotoriſche Kraft ſtets conſtant gehalten: hier iſt alſo die Stromſtärke nur
durch den Widerſtand beſtimmt. Da Ediſon ſtets Parallelſchaltung anwendet, ſo
iſt der Widerſtand deſto größer, je weniger Apparate, z. B. Lampen, in den
Stromkreis eingeſchaltet werden. Für Ediſon’s Syſtem gelten alſo die Sätze:
Die Widerſtände verhalten ſich umgekehrt wie die Stromſtärken, und die Wider-
ſtände verhalten ſich umgekehrt wie die Zahlen, welche die eingeſchalteten Lampen
angegeben. Hieraus folgt, daß die Stromſtärken den Zahlen der brennenden
Lampen direct proportional ſind. Da nun auch die Mengen der abgeſchiedenen
Zerſetzungsproducte in einem Voltameter der Stromſtärke proportional ſind, müſſen
ſchließlich die abgeſchiedenen Mengen der Zerſetzungsproducte der jeweiligen Anzahl
der brennenden Lampen proportional ſein, d. h. die Mengen der Zerſetzungs-
producte geben ein richtiges Maß für die in den Lampen verbrauchte elektriſche
Energie. Dieſes Maß bleibt auch dann richtig, wenn man die Zeit in Betracht
zieht, da unter ſonſt gleichen Umſtänden ſowohl die elektrolytiſch abgeſchiedenen
Mengen, als auch die in den Lampen verbrauchten elektriſchen Energiemengen im
geraden Verhältniſſe zu den Zeiten ſtehen.

Auf Grundlage der eben erörterten Principien hat Ediſon Meßapparate
verſchiedener Formen conſtruirt, eine derſelben iſt in Fig. 413 perſpectiviſch und
ſchematiſch dargeſtellt. In dem verſchließbaren eiſernen Kaſten ſind zwei Volta-
meter z z1 angebracht. Jedes derſelben enthält zwei durch Hartgummi voneinander
iſolirte Zinkplatten p und p1, welche in eine Löſung von Zinkvitriol tauchen. Der
Strom zerlegt die Löſung in Zink und Schwefelſäure, das Zink an der negativen,
die Schwefelſäure an der poſitiven Elektrode abſcheidend. Die an letzterer ab-
geſchiedene Schwefelſäure löſt wieder das Zink dieſer Platte auf, ſo daß ſich die
Wirkung des elektriſchen Stromes eigentlich nur als ein Transport des Zinkes
von der poſitiven zur negativen Platte darſtellt.

Würde man dieſes Voltameter direct in den Lampenſtromkreis ſchalten, ſo
würde die eine Zinkplatte ſehr raſch aufgelöſt werden. Um dies zu vermeiden,
ſchaltet Ediſon auf dem Wege zum Voltameter je einen Widerſtand w2 und w3
(aus gewelltem Neuſilberblech) ein, wodurch nur ein Zweigſtrom in das Voltameter
eintreten kann. Hierbei iſt der Widerſtand w2 noch einmal ſo groß als der
Widerſtand w3, daher iſt die in dem einen Voltameter abgeſchiedene Zinkmenge
viermal ſo groß als die im anderen. Der Grund dieſer Einrichtung liegt in der
Beſtimmung beider Voltameter. Das eine dient nämlich für die monatlich vor-
zunehmenden Meſſungen, das andere zur Controle derſelben durch den Beamten
der Geſellſchaft.

Um die Abſcheidung des Zinkes von der Temperatur unabhängig zu
machen, ſind noch zwei Drahtwiderſtände w und w1, jeder für eines der Volta-
meter, eingeſchaltet. Steigt nämlich die Temperatur, ſo wird der Widerſtand im
Drahte w, beziehungsweiſe w1 erhöht, in der Flüſſigkeit der dazu gehörigen Zer-
ſetzungszelle aber vermindert. Wählt man nun für den Draht einen entſprechenden
Widerſtand, ſo kann man es dahin bringen, daß die Temperaturänderungen die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0603" n="589"/>&#x017F;ungen der Metall&#x017F;alze und &#x017F;cheidet hierbei an der negativen Elektrode das<lb/>
Metall, an der po&#x017F;itiven die Säure ab; die&#x017F;e Ab&#x017F;cheidung der Zer&#x017F;etzungsproducte<lb/>
erfolgt unter &#x017F;on&#x017F;t gleichen Um&#x017F;tänden direct proportional der Strom&#x017F;tärke.<lb/>
Nach dem Ohm&#x2019;&#x017F;chen Ge&#x017F;etze (Seite 194) nimmt in einem gegebenen Schließungs-<lb/>
bogen die Strom&#x017F;tärke zu mit der Zunahme der elektromotori&#x017F;chen Kraft und mit<lb/>
der Abnahme des Wider&#x017F;tandes. Bei Edi&#x017F;on&#x2019;s Stromvertheilungs&#x017F;y&#x017F;tem wird die<lb/>
elektromotori&#x017F;che Kraft &#x017F;tets con&#x017F;tant gehalten: hier i&#x017F;t al&#x017F;o die Strom&#x017F;tärke nur<lb/>
durch den Wider&#x017F;tand be&#x017F;timmt. Da Edi&#x017F;on &#x017F;tets Parallel&#x017F;chaltung anwendet, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t der Wider&#x017F;tand de&#x017F;to größer, je weniger Apparate, z. B. Lampen, in den<lb/>
Stromkreis einge&#x017F;chaltet werden. Für Edi&#x017F;on&#x2019;s Sy&#x017F;tem gelten al&#x017F;o die Sätze:<lb/>
Die Wider&#x017F;tände verhalten &#x017F;ich umgekehrt wie die Strom&#x017F;tärken, und die Wider-<lb/>
&#x017F;tände verhalten &#x017F;ich umgekehrt wie die Zahlen, welche die einge&#x017F;chalteten Lampen<lb/>
angegeben. Hieraus folgt, daß die Strom&#x017F;tärken den Zahlen der brennenden<lb/>
Lampen direct proportional &#x017F;ind. Da nun auch die Mengen der abge&#x017F;chiedenen<lb/>
Zer&#x017F;etzungsproducte in einem Voltameter der Strom&#x017F;tärke proportional &#x017F;ind, mü&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;chließlich die abge&#x017F;chiedenen Mengen der Zer&#x017F;etzungsproducte der jeweiligen Anzahl<lb/>
der brennenden Lampen proportional &#x017F;ein, d. h. die Mengen der Zer&#x017F;etzungs-<lb/>
producte geben ein richtiges Maß für die in den Lampen verbrauchte elektri&#x017F;che<lb/>
Energie. Die&#x017F;es Maß bleibt auch dann richtig, wenn man die Zeit in Betracht<lb/>
zieht, da unter &#x017F;on&#x017F;t gleichen Um&#x017F;tänden &#x017F;owohl die elektrolyti&#x017F;ch abge&#x017F;chiedenen<lb/>
Mengen, als auch die in den Lampen verbrauchten elektri&#x017F;chen Energiemengen im<lb/>
geraden Verhältni&#x017F;&#x017F;e zu den Zeiten &#x017F;tehen.</p><lb/>
            <p>Auf Grundlage der eben erörterten Principien hat Edi&#x017F;on Meßapparate<lb/>
ver&#x017F;chiedener Formen con&#x017F;truirt, eine der&#x017F;elben i&#x017F;t in Fig. 413 per&#x017F;pectivi&#x017F;ch und<lb/>
&#x017F;chemati&#x017F;ch darge&#x017F;tellt. In dem ver&#x017F;chließbaren ei&#x017F;ernen Ka&#x017F;ten &#x017F;ind zwei Volta-<lb/>
meter <hi rendition="#aq">z z<hi rendition="#sub">1</hi></hi> angebracht. Jedes der&#x017F;elben enthält zwei durch Hartgummi voneinander<lb/>
i&#x017F;olirte Zinkplatten <hi rendition="#aq">p</hi> und <hi rendition="#aq">p<hi rendition="#sub">1</hi></hi>, welche in eine Lö&#x017F;ung von Zinkvitriol tauchen. Der<lb/>
Strom zerlegt die Lö&#x017F;ung in Zink und Schwefel&#x017F;äure, das Zink an der negativen,<lb/>
die Schwefel&#x017F;äure an der po&#x017F;itiven Elektrode ab&#x017F;cheidend. Die an letzterer ab-<lb/>
ge&#x017F;chiedene Schwefel&#x017F;äure lö&#x017F;t wieder das Zink die&#x017F;er Platte auf, &#x017F;o daß &#x017F;ich die<lb/>
Wirkung des elektri&#x017F;chen Stromes eigentlich nur als ein Transport des Zinkes<lb/>
von der po&#x017F;itiven zur negativen Platte dar&#x017F;tellt.</p><lb/>
            <p>Würde man die&#x017F;es Voltameter direct in den Lampen&#x017F;tromkreis &#x017F;chalten, &#x017F;o<lb/>
würde die eine Zinkplatte &#x017F;ehr ra&#x017F;ch aufgelö&#x017F;t werden. Um dies zu vermeiden,<lb/>
&#x017F;chaltet Edi&#x017F;on auf dem Wege zum Voltameter je einen Wider&#x017F;tand <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">2</hi></hi> und <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/>
(aus gewelltem Neu&#x017F;ilberblech) ein, wodurch nur ein Zweig&#x017F;trom in das Voltameter<lb/>
eintreten kann. Hierbei i&#x017F;t der Wider&#x017F;tand <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">2</hi></hi> noch einmal &#x017F;o groß als der<lb/>
Wider&#x017F;tand <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">3</hi></hi>, daher i&#x017F;t die in dem einen Voltameter abge&#x017F;chiedene Zinkmenge<lb/>
viermal &#x017F;o groß als die im anderen. Der Grund die&#x017F;er Einrichtung liegt in der<lb/>
Be&#x017F;timmung beider Voltameter. Das eine dient nämlich für die monatlich vor-<lb/>
zunehmenden Me&#x017F;&#x017F;ungen, das andere zur Controle der&#x017F;elben durch den Beamten<lb/>
der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft.</p><lb/>
            <p>Um die Ab&#x017F;cheidung des Zinkes von der <hi rendition="#g">Temperatur</hi> unabhängig zu<lb/>
machen, &#x017F;ind noch zwei Drahtwider&#x017F;tände <hi rendition="#aq">w</hi> und <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">1</hi></hi>, jeder für eines der Volta-<lb/>
meter, einge&#x017F;chaltet. Steigt nämlich die Temperatur, &#x017F;o wird der Wider&#x017F;tand im<lb/>
Drahte <hi rendition="#aq">w</hi>, beziehungswei&#x017F;e <hi rendition="#aq">w<hi rendition="#sub">1</hi></hi> erhöht, in der Flü&#x017F;&#x017F;igkeit der dazu gehörigen Zer-<lb/>
&#x017F;etzungszelle aber vermindert. Wählt man nun für den Draht einen ent&#x017F;prechenden<lb/>
Wider&#x017F;tand, &#x017F;o kann man es dahin bringen, daß die Temperaturänderungen die<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[589/0603] Löſungen der Metallſalze und ſcheidet hierbei an der negativen Elektrode das Metall, an der poſitiven die Säure ab; dieſe Abſcheidung der Zerſetzungsproducte erfolgt unter ſonſt gleichen Umſtänden direct proportional der Stromſtärke. Nach dem Ohm’ſchen Geſetze (Seite 194) nimmt in einem gegebenen Schließungs- bogen die Stromſtärke zu mit der Zunahme der elektromotoriſchen Kraft und mit der Abnahme des Widerſtandes. Bei Ediſon’s Stromvertheilungsſyſtem wird die elektromotoriſche Kraft ſtets conſtant gehalten: hier iſt alſo die Stromſtärke nur durch den Widerſtand beſtimmt. Da Ediſon ſtets Parallelſchaltung anwendet, ſo iſt der Widerſtand deſto größer, je weniger Apparate, z. B. Lampen, in den Stromkreis eingeſchaltet werden. Für Ediſon’s Syſtem gelten alſo die Sätze: Die Widerſtände verhalten ſich umgekehrt wie die Stromſtärken, und die Wider- ſtände verhalten ſich umgekehrt wie die Zahlen, welche die eingeſchalteten Lampen angegeben. Hieraus folgt, daß die Stromſtärken den Zahlen der brennenden Lampen direct proportional ſind. Da nun auch die Mengen der abgeſchiedenen Zerſetzungsproducte in einem Voltameter der Stromſtärke proportional ſind, müſſen ſchließlich die abgeſchiedenen Mengen der Zerſetzungsproducte der jeweiligen Anzahl der brennenden Lampen proportional ſein, d. h. die Mengen der Zerſetzungs- producte geben ein richtiges Maß für die in den Lampen verbrauchte elektriſche Energie. Dieſes Maß bleibt auch dann richtig, wenn man die Zeit in Betracht zieht, da unter ſonſt gleichen Umſtänden ſowohl die elektrolytiſch abgeſchiedenen Mengen, als auch die in den Lampen verbrauchten elektriſchen Energiemengen im geraden Verhältniſſe zu den Zeiten ſtehen. Auf Grundlage der eben erörterten Principien hat Ediſon Meßapparate verſchiedener Formen conſtruirt, eine derſelben iſt in Fig. 413 perſpectiviſch und ſchematiſch dargeſtellt. In dem verſchließbaren eiſernen Kaſten ſind zwei Volta- meter z z1 angebracht. Jedes derſelben enthält zwei durch Hartgummi voneinander iſolirte Zinkplatten p und p1, welche in eine Löſung von Zinkvitriol tauchen. Der Strom zerlegt die Löſung in Zink und Schwefelſäure, das Zink an der negativen, die Schwefelſäure an der poſitiven Elektrode abſcheidend. Die an letzterer ab- geſchiedene Schwefelſäure löſt wieder das Zink dieſer Platte auf, ſo daß ſich die Wirkung des elektriſchen Stromes eigentlich nur als ein Transport des Zinkes von der poſitiven zur negativen Platte darſtellt. Würde man dieſes Voltameter direct in den Lampenſtromkreis ſchalten, ſo würde die eine Zinkplatte ſehr raſch aufgelöſt werden. Um dies zu vermeiden, ſchaltet Ediſon auf dem Wege zum Voltameter je einen Widerſtand w2 und w3 (aus gewelltem Neuſilberblech) ein, wodurch nur ein Zweigſtrom in das Voltameter eintreten kann. Hierbei iſt der Widerſtand w2 noch einmal ſo groß als der Widerſtand w3, daher iſt die in dem einen Voltameter abgeſchiedene Zinkmenge viermal ſo groß als die im anderen. Der Grund dieſer Einrichtung liegt in der Beſtimmung beider Voltameter. Das eine dient nämlich für die monatlich vor- zunehmenden Meſſungen, das andere zur Controle derſelben durch den Beamten der Geſellſchaft. Um die Abſcheidung des Zinkes von der Temperatur unabhängig zu machen, ſind noch zwei Drahtwiderſtände w und w1, jeder für eines der Volta- meter, eingeſchaltet. Steigt nämlich die Temperatur, ſo wird der Widerſtand im Drahte w, beziehungsweiſe w1 erhöht, in der Flüſſigkeit der dazu gehörigen Zer- ſetzungszelle aber vermindert. Wählt man nun für den Draht einen entſprechenden Widerſtand, ſo kann man es dahin bringen, daß die Temperaturänderungen die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/603
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/603>, abgerufen am 16.06.2024.