Bewicklung sorgfältig zu schützen, um das Abtrennen der Drahtenden, welches zur Funkenbildung Anlaß geben kann, zu vermeiden.
4. Erdleitungen sind unzulässig; Hin- und Rückleitung hat durch Drähte zu erfolgen. Diese dürfen daher nicht in der Nähe metallischer Gegenstände, z. B. Gas- oder Wasserleitungsröhren kommen. Müssen letztere übersetzt werden, so ist auf eine besonders sorgfältige Isolirung der Drähte zu sehen.
5. Die Möglichkeit eines kurzen Stromschlusses ist zu vermeiden, und zwar dadurch, daß die Leitungsdrähte, welche von verschiedenen Maschinen oder Maschinen- theilen kommen, genügend weit und sicher voneinander gehalten werden; die Drähte sollen gut befestigt sein und nur dann im Bogen herabhängen, wenn dies z. B. durch das Aufziehen und Herablassen der Lampe nothwendig ist. Feuchte Wände oder der Fußboden sind zur Anbringung der Leitung zu vermeiden; letzteres ist überhaupt nur dann zulässig, wenn man die Leitung unterhalb der Dielen legt; auch auf zufälliges Feuchtwerden der Wände ist Rücksicht zu nehmen.
6. Die Dimensionen der Leitungsdrähte sind so groß zu wählen, daß der stärkste vorkommende Strom ohne gefährliche Erhitzung in denselben fortgeleitet werden kann.
7. Um Gefahr für das Leben von Menschen durch zufällige Entladung des Stromes zu vermeiden, müssen die Leitungsdrähte so gelegt werden, daß sie für directe Berührung unzugänglich sind, entweder durch Wahl der Localität oder durch passende Bedeckung.
Bei größeren Anlagen, z. B. zur Beleuchtung von Theatern oder größerer Gebäudecomplexe, sollen übersichtliche und ausführliche Pläne sämmtlicher Leitungen vorliegen.
Vor Allem soll aber die Ausführung derartiger Anlagen nur erprobten Fachmännern übertragen werden. Der rapide Aufschwung, den die Elektrotechnik in den letzten Jahren genommen hat, veranlaßte leider nicht Wenige, sich diesem Fache zuzuwenden und sich als Fachmänner zu geriren, obwohl sie die nothwendigen Fachstudien nie gemacht haben, ja sogar sehr häufig der hierzu nöthigen Vorkenntnisse ganz entbehren. Die Elektrotechnik ist gegenwärtig zu einem umfangreichen Wissenszweige angewachsen, dessen Beherrschung die volle, ungetheilte Kraft eines unermüdlichen Mannes erfordert, zu einer Wissenschaft, die nicht so nebenher mitgenommen werden kann, wie man hin und wieder in gänzlicher Unkenntniß des wirklichen Sachverhaltes anzunehmen geneigt ist. Dies möge man sich stets vor Augen halten und nicht, um vielleicht an den Kosten etwas zu ersparen, Unberufenen die Ausführung solcher Anlagen übertragen.
Gleichwie bei der Gasbeleuchtung Producent und Consument in der Regel nicht in einer Person vereinigt sind, strebt man auch bei der praktischen Ver- werthung der Elektricität bereits darnach, Centralstationen zu schaffen, von welchen aus ganze Stadttheile mit Elektricität versorgt werden sollen. Hierbei stellte sich, ebenso wie bei der Gasbeleuchtung, sofort das Bedürfniß heraus, den Consum der einzelnen Parteien zu messen und zu registriren, um darnach den Kaufpreis fest- stellen zu können. Solche Elektricitätsmesser oder Meß- und Registrir- Apparate für den Stromverbrauch sind auch in der That bereits auf ver- schiedenen Principien beruhend construirt worden; einige derselben sollen nachstehend beschrieben werden.
Edison benützt zur Construction seiner Apparate die elektrolytischen Wir- kungen des elektrischen Stromes. Bekanntlich zersetzt der elektrische Strom die
Bewicklung ſorgfältig zu ſchützen, um das Abtrennen der Drahtenden, welches zur Funkenbildung Anlaß geben kann, zu vermeiden.
4. Erdleitungen ſind unzuläſſig; Hin- und Rückleitung hat durch Drähte zu erfolgen. Dieſe dürfen daher nicht in der Nähe metalliſcher Gegenſtände, z. B. Gas- oder Waſſerleitungsröhren kommen. Müſſen letztere überſetzt werden, ſo iſt auf eine beſonders ſorgfältige Iſolirung der Drähte zu ſehen.
5. Die Möglichkeit eines kurzen Stromſchluſſes iſt zu vermeiden, und zwar dadurch, daß die Leitungsdrähte, welche von verſchiedenen Maſchinen oder Maſchinen- theilen kommen, genügend weit und ſicher voneinander gehalten werden; die Drähte ſollen gut befeſtigt ſein und nur dann im Bogen herabhängen, wenn dies z. B. durch das Aufziehen und Herablaſſen der Lampe nothwendig iſt. Feuchte Wände oder der Fußboden ſind zur Anbringung der Leitung zu vermeiden; letzteres iſt überhaupt nur dann zuläſſig, wenn man die Leitung unterhalb der Dielen legt; auch auf zufälliges Feuchtwerden der Wände iſt Rückſicht zu nehmen.
6. Die Dimenſionen der Leitungsdrähte ſind ſo groß zu wählen, daß der ſtärkſte vorkommende Strom ohne gefährliche Erhitzung in denſelben fortgeleitet werden kann.
7. Um Gefahr für das Leben von Menſchen durch zufällige Entladung des Stromes zu vermeiden, müſſen die Leitungsdrähte ſo gelegt werden, daß ſie für directe Berührung unzugänglich ſind, entweder durch Wahl der Localität oder durch paſſende Bedeckung.
Bei größeren Anlagen, z. B. zur Beleuchtung von Theatern oder größerer Gebäudecomplexe, ſollen überſichtliche und ausführliche Pläne ſämmtlicher Leitungen vorliegen.
Vor Allem ſoll aber die Ausführung derartiger Anlagen nur erprobten Fachmännern übertragen werden. Der rapide Aufſchwung, den die Elektrotechnik in den letzten Jahren genommen hat, veranlaßte leider nicht Wenige, ſich dieſem Fache zuzuwenden und ſich als Fachmänner zu geriren, obwohl ſie die nothwendigen Fachſtudien nie gemacht haben, ja ſogar ſehr häufig der hierzu nöthigen Vorkenntniſſe ganz entbehren. Die Elektrotechnik iſt gegenwärtig zu einem umfangreichen Wiſſenszweige angewachſen, deſſen Beherrſchung die volle, ungetheilte Kraft eines unermüdlichen Mannes erfordert, zu einer Wiſſenſchaft, die nicht ſo nebenher mitgenommen werden kann, wie man hin und wieder in gänzlicher Unkenntniß des wirklichen Sachverhaltes anzunehmen geneigt iſt. Dies möge man ſich ſtets vor Augen halten und nicht, um vielleicht an den Koſten etwas zu erſparen, Unberufenen die Ausführung ſolcher Anlagen übertragen.
Gleichwie bei der Gasbeleuchtung Producent und Conſument in der Regel nicht in einer Perſon vereinigt ſind, ſtrebt man auch bei der praktiſchen Ver- werthung der Elektricität bereits darnach, Centralſtationen zu ſchaffen, von welchen aus ganze Stadttheile mit Elektricität verſorgt werden ſollen. Hierbei ſtellte ſich, ebenſo wie bei der Gasbeleuchtung, ſofort das Bedürfniß heraus, den Conſum der einzelnen Parteien zu meſſen und zu regiſtriren, um darnach den Kaufpreis feſt- ſtellen zu können. Solche Elektricitätsmeſſer oder Meß- und Regiſtrir- Apparate für den Stromverbrauch ſind auch in der That bereits auf ver- ſchiedenen Principien beruhend conſtruirt worden; einige derſelben ſollen nachſtehend beſchrieben werden.
Ediſon benützt zur Conſtruction ſeiner Apparate die elektrolytiſchen Wir- kungen des elektriſchen Stromes. Bekanntlich zerſetzt der elektriſche Strom die
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Funkenbildung Anlaß geben kann, zu vermeiden.
4. Erdleitungen ſind unzuläſſig; Hin- und Rückleitung hat durch Drähte zu
erfolgen. Dieſe dürfen daher nicht in der Nähe metalliſcher Gegenſtände, z. B.
Gas- oder Waſſerleitungsröhren kommen. Müſſen letztere überſetzt werden, ſo iſt
auf eine beſonders ſorgfältige Iſolirung der Drähte zu ſehen.
5. Die Möglichkeit eines kurzen Stromſchluſſes iſt zu vermeiden, und zwar
dadurch, daß die Leitungsdrähte, welche von verſchiedenen Maſchinen oder Maſchinen-
theilen kommen, genügend weit und ſicher voneinander gehalten werden; die Drähte
ſollen gut befeſtigt ſein und nur dann im Bogen herabhängen, wenn dies z. B.
durch das Aufziehen und Herablaſſen der Lampe nothwendig iſt. Feuchte Wände
oder der Fußboden ſind zur Anbringung der Leitung zu vermeiden; letzteres iſt
überhaupt nur dann zuläſſig, wenn man die Leitung unterhalb der Dielen legt;
auch auf zufälliges Feuchtwerden der Wände iſt Rückſicht zu nehmen.
6. Die Dimenſionen der Leitungsdrähte ſind ſo groß zu wählen, daß der
ſtärkſte vorkommende Strom ohne gefährliche Erhitzung in denſelben fortgeleitet
werden kann.
7. Um Gefahr für das Leben von Menſchen durch zufällige Entladung des
Stromes zu vermeiden, müſſen die Leitungsdrähte ſo gelegt werden, daß ſie für
directe Berührung unzugänglich ſind, entweder durch Wahl der Localität oder durch
paſſende Bedeckung.
Bei größeren Anlagen, z. B. zur Beleuchtung von Theatern oder größerer
Gebäudecomplexe, ſollen überſichtliche und ausführliche Pläne ſämmtlicher Leitungen
vorliegen.
Vor Allem ſoll aber die Ausführung derartiger Anlagen nur
erprobten Fachmännern übertragen werden. Der rapide Aufſchwung,
den die Elektrotechnik in den letzten Jahren genommen hat, veranlaßte leider nicht
Wenige, ſich dieſem Fache zuzuwenden und ſich als Fachmänner zu geriren, obwohl
ſie die nothwendigen Fachſtudien nie gemacht haben, ja ſogar ſehr häufig der
hierzu nöthigen Vorkenntniſſe ganz entbehren. Die Elektrotechnik iſt gegenwärtig
zu einem umfangreichen Wiſſenszweige angewachſen, deſſen Beherrſchung die volle,
ungetheilte Kraft eines unermüdlichen Mannes erfordert, zu einer Wiſſenſchaft, die
nicht ſo nebenher mitgenommen werden kann, wie man hin und wieder in gänzlicher
Unkenntniß des wirklichen Sachverhaltes anzunehmen geneigt iſt. Dies möge man
ſich ſtets vor Augen halten und nicht, um vielleicht an den Koſten etwas zu
erſparen, Unberufenen die Ausführung ſolcher Anlagen übertragen.
Gleichwie bei der Gasbeleuchtung Producent und Conſument in der Regel
nicht in einer Perſon vereinigt ſind, ſtrebt man auch bei der praktiſchen Ver-
werthung der Elektricität bereits darnach, Centralſtationen zu ſchaffen, von welchen
aus ganze Stadttheile mit Elektricität verſorgt werden ſollen. Hierbei ſtellte ſich,
ebenſo wie bei der Gasbeleuchtung, ſofort das Bedürfniß heraus, den Conſum der
einzelnen Parteien zu meſſen und zu regiſtriren, um darnach den Kaufpreis feſt-
ſtellen zu können. Solche Elektricitätsmeſſer oder Meß- und Regiſtrir-
Apparate für den Stromverbrauch ſind auch in der That bereits auf ver-
ſchiedenen Principien beruhend conſtruirt worden; einige derſelben ſollen nachſtehend
beſchrieben werden.
Ediſon benützt zur Conſtruction ſeiner Apparate die elektrolytiſchen Wir-
kungen des elektriſchen Stromes. Bekanntlich zerſetzt der elektriſche Strom die
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/602>, abgerufen am 22.11.2024.
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