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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Die beiden Schaltungen zeigen also gewissermaßen ein entgegengesetztes
Verhalten, indem bei der dynamoelektrischen Maschine eine bestimmte kleine Lampen-
anzahl gar nicht zum Leuchten gebracht werden kann, während bei der Nebenschluß-
maschine für eine solche geringe Anzahl die Gefahr einer Zerstörung wegen zu
großer Hitze eintritt. Es lag daher nahe, bei der Construction von Maschinen
einen Mittelweg einzuschlagen, indem man beide Schaltungen combinirt. Dies
ist nun auch in der That fast gleichzeitig von den Ingenieuren der Firmen
R. E. Crompton, Siemens & Halske und S. Schuckert ausgeführt worden,
wodurch den beiden bereits früher bekannten Maschinen noch die Compound-
maschine
oder Maschine mit constanter Klemmspannung zugefügt wurde.

Fig. 393 stellt eine Compoundmaschine von Schuckert dar, welche zum
Betriebe von circa 400 Edison-Lampen bestimmt ist. Während der elektrischen

[Abbildung] Fig. 394.

Maschine mit constanter Klemmspannung von Siemens & Halske.

Ausstellung in Wien (1883) diente sie zur Speisung jener Lampen, aus welchen
die Firmenschilder Schuckert und Werndl gebildet waren. Dem viertheiligen Ringe
dieser Maschine entsprechend, sind auch vier Ableitebürsten angebracht. Die Maschine
zeichnet sich durch ebenso elegante als solide Construction aus.

Fig. 394 ist die Abbildung einer Maschine mit constanter Klemmspannung
von Siemens & Halske, Fig. 395 das Schema dieser Maschine, entworfen nach
der perspectivischen Ansicht aus "La lumiere electrique". Wie aus diesen Figuren
zu ersehen, unterscheidet sich diese Maschine von den bereits beschriebenen nur
durch die Art der Elektromagnetbewicklung, durch welche die Maschine befähigt
wird, stets dem jeweiligen Bedarfe entsprechende Ströme zu liefern. Dies ist auch
der Grund, warum diese, und überhaupt die Compoundmaschinen, nicht im Abschnitte
über Maschinen, sondern erst bei Besprechung der Stromregulirung eingereiht
wurden. Bei dem in den Fig. 394 und 395 dargestellten Modelle ist die doppelte

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Die beiden Schaltungen zeigen alſo gewiſſermaßen ein entgegengeſetztes
Verhalten, indem bei der dynamoelektriſchen Maſchine eine beſtimmte kleine Lampen-
anzahl gar nicht zum Leuchten gebracht werden kann, während bei der Nebenſchluß-
maſchine für eine ſolche geringe Anzahl die Gefahr einer Zerſtörung wegen zu
großer Hitze eintritt. Es lag daher nahe, bei der Conſtruction von Maſchinen
einen Mittelweg einzuſchlagen, indem man beide Schaltungen combinirt. Dies
iſt nun auch in der That faſt gleichzeitig von den Ingenieuren der Firmen
R. E. Crompton, Siemens & Halske und S. Schuckert ausgeführt worden,
wodurch den beiden bereits früher bekannten Maſchinen noch die Compound-
maſchine
oder Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung zugefügt wurde.

Fig. 393 ſtellt eine Compoundmaſchine von Schuckert dar, welche zum
Betriebe von circa 400 Ediſon-Lampen beſtimmt iſt. Während der elektriſchen

[Abbildung] Fig. 394.

Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung von Siemens & Halske.

Ausſtellung in Wien (1883) diente ſie zur Speiſung jener Lampen, aus welchen
die Firmenſchilder Schuckert und Werndl gebildet waren. Dem viertheiligen Ringe
dieſer Maſchine entſprechend, ſind auch vier Ableitebürſten angebracht. Die Maſchine
zeichnet ſich durch ebenſo elegante als ſolide Conſtruction aus.

Fig. 394 iſt die Abbildung einer Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung
von Siemens & Halske, Fig. 395 das Schema dieſer Maſchine, entworfen nach
der perſpectiviſchen Anſicht aus „La lumière électrique“. Wie aus dieſen Figuren
zu erſehen, unterſcheidet ſich dieſe Maſchine von den bereits beſchriebenen nur
durch die Art der Elektromagnetbewicklung, durch welche die Maſchine befähigt
wird, ſtets dem jeweiligen Bedarfe entſprechende Ströme zu liefern. Dies iſt auch
der Grund, warum dieſe, und überhaupt die Compoundmaſchinen, nicht im Abſchnitte
über Maſchinen, ſondern erſt bei Beſprechung der Stromregulirung eingereiht
wurden. Bei dem in den Fig. 394 und 395 dargeſtellten Modelle iſt die doppelte

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[563/0577] Die beiden Schaltungen zeigen alſo gewiſſermaßen ein entgegengeſetztes Verhalten, indem bei der dynamoelektriſchen Maſchine eine beſtimmte kleine Lampen- anzahl gar nicht zum Leuchten gebracht werden kann, während bei der Nebenſchluß- maſchine für eine ſolche geringe Anzahl die Gefahr einer Zerſtörung wegen zu großer Hitze eintritt. Es lag daher nahe, bei der Conſtruction von Maſchinen einen Mittelweg einzuſchlagen, indem man beide Schaltungen combinirt. Dies iſt nun auch in der That faſt gleichzeitig von den Ingenieuren der Firmen R. E. Crompton, Siemens & Halske und S. Schuckert ausgeführt worden, wodurch den beiden bereits früher bekannten Maſchinen noch die Compound- maſchine oder Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung zugefügt wurde. Fig. 393 ſtellt eine Compoundmaſchine von Schuckert dar, welche zum Betriebe von circa 400 Ediſon-Lampen beſtimmt iſt. Während der elektriſchen [Abbildung Fig. 394. Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung von Siemens & Halske.] Ausſtellung in Wien (1883) diente ſie zur Speiſung jener Lampen, aus welchen die Firmenſchilder Schuckert und Werndl gebildet waren. Dem viertheiligen Ringe dieſer Maſchine entſprechend, ſind auch vier Ableitebürſten angebracht. Die Maſchine zeichnet ſich durch ebenſo elegante als ſolide Conſtruction aus. Fig. 394 iſt die Abbildung einer Maſchine mit conſtanter Klemmſpannung von Siemens & Halske, Fig. 395 das Schema dieſer Maſchine, entworfen nach der perſpectiviſchen Anſicht aus „La lumière électrique“. Wie aus dieſen Figuren zu erſehen, unterſcheidet ſich dieſe Maſchine von den bereits beſchriebenen nur durch die Art der Elektromagnetbewicklung, durch welche die Maſchine befähigt wird, ſtets dem jeweiligen Bedarfe entſprechende Ströme zu liefern. Dies iſt auch der Grund, warum dieſe, und überhaupt die Compoundmaſchinen, nicht im Abſchnitte über Maſchinen, ſondern erſt bei Beſprechung der Stromregulirung eingereiht wurden. Bei dem in den Fig. 394 und 395 dargeſtellten Modelle iſt die doppelte 36*

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/577>, abgerufen am 22.11.2024.