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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Die Anwendung dieser Elemente stellte sich allerdings theurer als jene des Leuchtgases,
aber immerhin billiger als eine Beleuchtung durch Kerzen. (Die Anschaffungs- und
Amortisationskosten wurden hierbei nicht in Betracht gezogen.)

Batterien für medicinische Zwecke sind allerdings in mannigfachen Varia-
tionen und in großer Anzahl hergestellt worden; doch ist hierbei nicht zu übersehen,
daß eigentlich nicht die verschiedenen Elemente, sondern vielmehr die Art ihrer
Zusammenstellung, die Ausführung der Nebenapparate und auch die Person des
sie benützenden Arztes die Brauchbarkeit der Batterie bestimmen. Im Allgemeinen
fordert man von einer derartigen Batterie, daß sie einen möglichst constanten und
dabei andauernden Strom liefert, daß der Arzt die Elemente in beliebiger Zahl
und Reihenfolge benützen kann, während gleichzeitig bei den unbenützten Elementen
kein Materialverbrauch eintritt; daß sämmtliche Manipulationen bei ihrem Gebrauche
sowie auch bei der Reinigung, Instandsetzung u. s. w. möglichst einfach ausgeführt
werden können und daß die Anwendung ätzender oder übelriechender Substanzen
ausgeschlossen erscheint. Für bestimmte Zwecke verlangt man auch die Transport-

[Abbildung] Fig. 355.

Schieberstromwähler.

fähigkeit der Batterie. Wir unterscheiden daher die Batterien in stationiäre und
transportable.

Bevor wir jedoch solche Batterien näher in's Auge fassen, wollen wir einen
Nebenapparat kennen lernen, der uns bisher noch in keinerlei Form entgegengetreten
ist, nämlich einen Stromwähler oder Elementenzähler. Man versteht darunter
einen Apparat, welcher gestattet, durch Ein- oder Ausschaltung von Elementen
den Strom beliebig verstärken oder schwächen zu können, ohne daß während dieser
Manipulation der Stromkreis unterbrochen wird. Ohne uns auf die verschiedenen
Arten dieser Apparate, als: Stromwählerschnur, Schlittenstromwähler Kurbelstrom-
wähler, Schieberstromwähler u. s. w., überhaupt einzulassen, wollen wir uns nur
einen derselben, nämlich den Schieberstromwähler, etwas näher besehen.

Fig. 355 stellt eine derartige Vorrichtung für zehn Elemente dar. Die
Elemente sind hintereinander verbunden und überdies führt von jedem Verbindungs-
streifen aus noch ein Draht zu einer Reihe von Contacten (Metallstreifen 0 bis 10).
Ueber die an ihren vorderen Enden abgerundeten Contactstreifen kann durch
den Schieber D, welcher auf der Metallschiene C gleitet, das durch eine Feder E
niedergedrückte Contactstück in der einen oder andern Richtung verschoben werden.

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Die Anwendung dieſer Elemente ſtellte ſich allerdings theurer als jene des Leuchtgaſes,
aber immerhin billiger als eine Beleuchtung durch Kerzen. (Die Anſchaffungs- und
Amortiſationskoſten wurden hierbei nicht in Betracht gezogen.)

Batterien für mediciniſche Zwecke ſind allerdings in mannigfachen Varia-
tionen und in großer Anzahl hergeſtellt worden; doch iſt hierbei nicht zu überſehen,
daß eigentlich nicht die verſchiedenen Elemente, ſondern vielmehr die Art ihrer
Zuſammenſtellung, die Ausführung der Nebenapparate und auch die Perſon des
ſie benützenden Arztes die Brauchbarkeit der Batterie beſtimmen. Im Allgemeinen
fordert man von einer derartigen Batterie, daß ſie einen möglichſt conſtanten und
dabei andauernden Strom liefert, daß der Arzt die Elemente in beliebiger Zahl
und Reihenfolge benützen kann, während gleichzeitig bei den unbenützten Elementen
kein Materialverbrauch eintritt; daß ſämmtliche Manipulationen bei ihrem Gebrauche
ſowie auch bei der Reinigung, Inſtandſetzung u. ſ. w. möglichſt einfach ausgeführt
werden können und daß die Anwendung ätzender oder übelriechender Subſtanzen
ausgeſchloſſen erſcheint. Für beſtimmte Zwecke verlangt man auch die Transport-

[Abbildung] Fig. 355.

Schieberſtromwähler.

fähigkeit der Batterie. Wir unterſcheiden daher die Batterien in ſtationiäre und
transportable.

Bevor wir jedoch ſolche Batterien näher in’s Auge faſſen, wollen wir einen
Nebenapparat kennen lernen, der uns bisher noch in keinerlei Form entgegengetreten
iſt, nämlich einen Stromwähler oder Elementenzähler. Man verſteht darunter
einen Apparat, welcher geſtattet, durch Ein- oder Ausſchaltung von Elementen
den Strom beliebig verſtärken oder ſchwächen zu können, ohne daß während dieſer
Manipulation der Stromkreis unterbrochen wird. Ohne uns auf die verſchiedenen
Arten dieſer Apparate, als: Stromwählerſchnur, Schlittenſtromwähler Kurbelſtrom-
wähler, Schieberſtromwähler u. ſ. w., überhaupt einzulaſſen, wollen wir uns nur
einen derſelben, nämlich den Schieberſtromwähler, etwas näher beſehen.

Fig. 355 ſtellt eine derartige Vorrichtung für zehn Elemente dar. Die
Elemente ſind hintereinander verbunden und überdies führt von jedem Verbindungs-
ſtreifen aus noch ein Draht zu einer Reihe von Contacten (Metallſtreifen 0 bis 10).
Ueber die an ihren vorderen Enden abgerundeten Contactſtreifen kann durch
den Schieber D, welcher auf der Metallſchiene C gleitet, das durch eine Feder E
niedergedrückte Contactſtück in der einen oder andern Richtung verſchoben werden.

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[515/0529] Die Anwendung dieſer Elemente ſtellte ſich allerdings theurer als jene des Leuchtgaſes, aber immerhin billiger als eine Beleuchtung durch Kerzen. (Die Anſchaffungs- und Amortiſationskoſten wurden hierbei nicht in Betracht gezogen.) Batterien für mediciniſche Zwecke ſind allerdings in mannigfachen Varia- tionen und in großer Anzahl hergeſtellt worden; doch iſt hierbei nicht zu überſehen, daß eigentlich nicht die verſchiedenen Elemente, ſondern vielmehr die Art ihrer Zuſammenſtellung, die Ausführung der Nebenapparate und auch die Perſon des ſie benützenden Arztes die Brauchbarkeit der Batterie beſtimmen. Im Allgemeinen fordert man von einer derartigen Batterie, daß ſie einen möglichſt conſtanten und dabei andauernden Strom liefert, daß der Arzt die Elemente in beliebiger Zahl und Reihenfolge benützen kann, während gleichzeitig bei den unbenützten Elementen kein Materialverbrauch eintritt; daß ſämmtliche Manipulationen bei ihrem Gebrauche ſowie auch bei der Reinigung, Inſtandſetzung u. ſ. w. möglichſt einfach ausgeführt werden können und daß die Anwendung ätzender oder übelriechender Subſtanzen ausgeſchloſſen erſcheint. Für beſtimmte Zwecke verlangt man auch die Transport- [Abbildung Fig. 355. Schieberſtromwähler.] fähigkeit der Batterie. Wir unterſcheiden daher die Batterien in ſtationiäre und transportable. Bevor wir jedoch ſolche Batterien näher in’s Auge faſſen, wollen wir einen Nebenapparat kennen lernen, der uns bisher noch in keinerlei Form entgegengetreten iſt, nämlich einen Stromwähler oder Elementenzähler. Man verſteht darunter einen Apparat, welcher geſtattet, durch Ein- oder Ausſchaltung von Elementen den Strom beliebig verſtärken oder ſchwächen zu können, ohne daß während dieſer Manipulation der Stromkreis unterbrochen wird. Ohne uns auf die verſchiedenen Arten dieſer Apparate, als: Stromwählerſchnur, Schlittenſtromwähler Kurbelſtrom- wähler, Schieberſtromwähler u. ſ. w., überhaupt einzulaſſen, wollen wir uns nur einen derſelben, nämlich den Schieberſtromwähler, etwas näher beſehen. Fig. 355 ſtellt eine derartige Vorrichtung für zehn Elemente dar. Die Elemente ſind hintereinander verbunden und überdies führt von jedem Verbindungs- ſtreifen aus noch ein Draht zu einer Reihe von Contacten (Metallſtreifen 0 bis 10). Ueber die an ihren vorderen Enden abgerundeten Contactſtreifen kann durch den Schieber D, welcher auf der Metallſchiene C gleitet, das durch eine Feder E niedergedrückte Contactſtück in der einen oder andern Richtung verſchoben werden. 33*

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/529>, abgerufen am 22.11.2024.