hebel i b ist um d drehbar befestigt. Die Lage der Feder e f wird durch die Schraube s regulirt. Die Hauptfigur zeigt die Regulirung der Federstellung für Arbeitsstrom. Wird nämlich der Anker a durch seinen Elektromagnet angezogen und dadurch der Hebelarm h1 auf den Telegraphircontact t gelegt, so bewegt sich der Hebelarm h und daher auch die Feder f g nach oben; da i d auf g aufruht, muß sich auch das Hebelende i aufwärts bewegen, d. h. den Papierstreifen an das Farbrädchen andrücken: somit spricht der Apparat auf Arbeitsstrom an. Wird hingegen die Schraube s derart angezogen, daß hierdurch die Feder e f auf h herabgedrückt wird, wie dies die Nebenfigur zeigt, so wird der um d' drehbare Schreibhebel von der Zinke c' gefaßt und kommt dafür außer Berührung mit der Zinke g'. Da die Anziehung des Ankers a auch in diesem Falle ein Aufwärts- bewegen von h' und somit auch von e' c' bewirkt, so muß sich offenbar der Hebelarm d' i' senken und dadurch den Papierstreifen außer Contact mit dem Farbrädchen bringen. Wird hingegen der Anker a nicht angezogen, d. h. durch den Magnet und also auch durch die Leitung fließt kein Strom, so senkt sich der Hebelarm h' und mit ihm c' e'; die Zinke c' drückt daher den Arm d' b' herab,
[Abbildung]
Fig. 765.
Papierführung.
also d' i' nach oben und der Papierstreifen wird an das Farbrädchen angedrückt: somit spricht der Apparat bei Ruhestrombetrieb an. Man hat also, um den Farb- schreiber für Arbeits- oder für Ruhestrombetrieb brauchbar zu machen, nur die Regulirschraube s in einem oder dem anderen Sinne zu drehen.
Beim Normal-Farbschreiber sind die Elektromagnete ebenso wie beim Farbschreiber von Lewert verstellbar befestigt; die Eisenkerne besitzen Polschuhe und die Drahtwindungen sind mit einer Art Stöpselumschalter verbunden, welcher gestattet, die Umwindungen beider Schenkel nach Belieben hintereinander oder parallel zu schalten. Dies hat folgenden Zweck: Der Widerstand der Telegraphenleitung ist gewöhnlich bedeutend geringer als derjenige der eingeschalteten Apparate. Um daher bei Ruhestrombetrieb den Gesammtwiderstand nicht zu groß zu erhalten, schaltet man die Windungen der Elektromagnetschenkel parallel zu einander und vermindert in dieser Weise ihren Widerstand um das Vierfache. Die Schreibvorrichtung des Normalfarbschreibers, die gleichfalls für Ruhestrom und für Arbeitsstrom benützt werden kann, unterscheidet sich hauptsächlich dadurch von den vorbeschriebenen Farbschreibern, daß beim Normalfarbschreiber nicht der Papierstreifen gegen das Farbrädchen, sondern dieses von unten her gegen den Papierstreifen gedrückt wird. Das Farbrädchen ist zu diesem Behufe an dem freien Ende des gebrochenen Schreibhebels drehbar gelagert.*) Es wird dadurch mit
*) Wenn wir uns also zur Verdeutlichung des oben Gesagten Brabender's Schreibhebel (Fig. 764) ansehen, haben wir uns das Rädchen an dem Ende i um eine horizontale Axe drehbar befestigt zu denken.
hebel i b iſt um d drehbar befeſtigt. Die Lage der Feder e f wird durch die Schraube s regulirt. Die Hauptfigur zeigt die Regulirung der Federſtellung für Arbeitsſtrom. Wird nämlich der Anker a durch ſeinen Elektromagnet angezogen und dadurch der Hebelarm h1 auf den Telegraphircontact t gelegt, ſo bewegt ſich der Hebelarm h und daher auch die Feder f g nach oben; da i d auf g aufruht, muß ſich auch das Hebelende i aufwärts bewegen, d. h. den Papierſtreifen an das Farbrädchen andrücken: ſomit ſpricht der Apparat auf Arbeitsſtrom an. Wird hingegen die Schraube s derart angezogen, daß hierdurch die Feder e f auf h herabgedrückt wird, wie dies die Nebenfigur zeigt, ſo wird der um d' drehbare Schreibhebel von der Zinke c' gefaßt und kommt dafür außer Berührung mit der Zinke g'. Da die Anziehung des Ankers a auch in dieſem Falle ein Aufwärts- bewegen von h' und ſomit auch von e' c' bewirkt, ſo muß ſich offenbar der Hebelarm d' i' ſenken und dadurch den Papierſtreifen außer Contact mit dem Farbrädchen bringen. Wird hingegen der Anker a nicht angezogen, d. h. durch den Magnet und alſo auch durch die Leitung fließt kein Strom, ſo ſenkt ſich der Hebelarm h' und mit ihm c' e'; die Zinke c' drückt daher den Arm d' b' herab,
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Fig. 765.
Papierführung.
alſo d' i' nach oben und der Papierſtreifen wird an das Farbrädchen angedrückt: ſomit ſpricht der Apparat bei Ruheſtrombetrieb an. Man hat alſo, um den Farb- ſchreiber für Arbeits- oder für Ruheſtrombetrieb brauchbar zu machen, nur die Regulirſchraube s in einem oder dem anderen Sinne zu drehen.
Beim Normal-Farbſchreiber ſind die Elektromagnete ebenſo wie beim Farbſchreiber von Lewert verſtellbar befeſtigt; die Eiſenkerne beſitzen Polſchuhe und die Drahtwindungen ſind mit einer Art Stöpſelumſchalter verbunden, welcher geſtattet, die Umwindungen beider Schenkel nach Belieben hintereinander oder parallel zu ſchalten. Dies hat folgenden Zweck: Der Widerſtand der Telegraphenleitung iſt gewöhnlich bedeutend geringer als derjenige der eingeſchalteten Apparate. Um daher bei Ruheſtrombetrieb den Geſammtwiderſtand nicht zu groß zu erhalten, ſchaltet man die Windungen der Elektromagnetſchenkel parallel zu einander und vermindert in dieſer Weiſe ihren Widerſtand um das Vierfache. Die Schreibvorrichtung des Normalfarbſchreibers, die gleichfalls für Ruheſtrom und für Arbeitsſtrom benützt werden kann, unterſcheidet ſich hauptſächlich dadurch von den vorbeſchriebenen Farbſchreibern, daß beim Normalfarbſchreiber nicht der Papierſtreifen gegen das Farbrädchen, ſondern dieſes von unten her gegen den Papierſtreifen gedrückt wird. Das Farbrädchen iſt zu dieſem Behufe an dem freien Ende des gebrochenen Schreibhebels drehbar gelagert.*) Es wird dadurch mit
*) Wenn wir uns alſo zur Verdeutlichung des oben Geſagten Brabender’s Schreibhebel (Fig. 764) anſehen, haben wir uns das Rädchen an dem Ende i um eine horizontale Axe drehbar befeſtigt zu denken.
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Schraube s regulirt. Die Hauptfigur zeigt die Regulirung der Federſtellung für
Arbeitsſtrom. Wird nämlich der Anker a durch ſeinen Elektromagnet angezogen
und dadurch der Hebelarm h1 auf den Telegraphircontact t gelegt, ſo bewegt ſich
der Hebelarm h und daher auch die Feder f g nach oben; da i d auf g aufruht,
muß ſich auch das Hebelende i aufwärts bewegen, d. h. den Papierſtreifen an
das Farbrädchen andrücken: ſomit ſpricht der Apparat auf Arbeitsſtrom an. Wird
hingegen die Schraube s derart angezogen, daß hierdurch die Feder e f auf h
herabgedrückt wird, wie dies die Nebenfigur zeigt, ſo wird der um d' drehbare
Schreibhebel von der Zinke c' gefaßt und kommt dafür außer Berührung mit der
Zinke g'. Da die Anziehung des Ankers a auch in dieſem Falle ein Aufwärts-
bewegen von h' und ſomit auch von e' c' bewirkt, ſo muß ſich offenbar der
Hebelarm d' i' ſenken und dadurch den Papierſtreifen außer Contact mit dem
Farbrädchen bringen. Wird hingegen der Anker a nicht angezogen, d. h. durch
den Magnet und alſo auch durch die Leitung fließt kein Strom, ſo ſenkt ſich der
Hebelarm h' und mit ihm c' e'; die Zinke c' drückt daher den Arm d' b' herab,
[Abbildung Fig. 765.
Papierführung.]
alſo d' i' nach oben und der Papierſtreifen wird an das Farbrädchen angedrückt:
ſomit ſpricht der Apparat bei Ruheſtrombetrieb an. Man hat alſo, um den Farb-
ſchreiber für Arbeits- oder für Ruheſtrombetrieb brauchbar zu machen, nur die
Regulirſchraube s in einem oder dem anderen Sinne zu drehen.
Beim Normal-Farbſchreiber ſind die Elektromagnete ebenſo wie beim Farbſchreiber
von Lewert verſtellbar befeſtigt; die Eiſenkerne beſitzen Polſchuhe und die Drahtwindungen
ſind mit einer Art Stöpſelumſchalter verbunden, welcher geſtattet, die Umwindungen beider
Schenkel nach Belieben hintereinander oder parallel zu ſchalten. Dies hat folgenden Zweck:
Der Widerſtand der Telegraphenleitung iſt gewöhnlich bedeutend geringer als derjenige der
eingeſchalteten Apparate. Um daher bei Ruheſtrombetrieb den Geſammtwiderſtand nicht zu
groß zu erhalten, ſchaltet man die Windungen der Elektromagnetſchenkel parallel zu einander
und vermindert in dieſer Weiſe ihren Widerſtand um das Vierfache. Die Schreibvorrichtung
des Normalfarbſchreibers, die gleichfalls für Ruheſtrom und für Arbeitsſtrom benützt werden
kann, unterſcheidet ſich hauptſächlich dadurch von den vorbeſchriebenen Farbſchreibern, daß
beim Normalfarbſchreiber nicht der Papierſtreifen gegen das Farbrädchen, ſondern dieſes von
unten her gegen den Papierſtreifen gedrückt wird. Das Farbrädchen iſt zu dieſem Behufe an
dem freien Ende des gebrochenen Schreibhebels drehbar gelagert. *) Es wird dadurch mit
*) Wenn wir uns alſo zur Verdeutlichung des oben Geſagten Brabender’s Schreibhebel
(Fig. 764) anſehen, haben wir uns das Rädchen an dem Ende i um eine horizontale Axe
drehbar befeſtigt zu denken.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1008. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1022>, abgerufen am 23.11.2024.
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